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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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aufgeschrieben, Mickey wartet dort auf dich.«
    Ich ging zur Tür.
    »Danke, Sam. Hoffentlich weiß er etwas.«
    »Mickey weiß alles. Es fragt sich nur, ob er es sagt«, rief Stone hinter mir her.
    Ich lief die Treppe hinunter und in den Hof. Da stand noch der schwarze Sedan, in dem ich Jack Lowden verhaftet hatte. Irgendjemand von der City Police hatte ihn hierher gefahren.
    Der Wagen gehörte eigentüch unter Verschluss, eingetragen in die Asservatenliste. Aber das kümmerte mich jetzt nicht. Ich durchsuchte ihn flüchtig, fand aber nichts von Bedeutung und fuhr los.
    ***
    »Mickey?«, flüsterte ich durch das offene Fenster des Wagens.
    Ich hatte ihn langsam und fast ohne Motorengeräusch an den gebeugten, kleinen Mann heranrollen lassen, der an der Stelle stand, die mir Sam Stone bezeichnet hatte.
    Der Kleine kam heran.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte er mit heller Stimme. Er hustete, nickte und redete weiter, bevor ich ein Wort herausbekommen konnte.
    »Das ist aber sehr schwer zu beschreiben, Sir. Am besten fahre ich ein Stückchen mit und zeige Ihnen, wo Sie abbiegen müssen. Ist ihnen das recht?«
    Er öffnete die Tür und ließ sich in den Wagen fallen.
    »Ab!«, zischte er, und ich gab Gas.
    Erst, als wir ein paar Querstraßen weiter waren und er sich versichert hatte, dass wir nicht beobachtet wurden, legte er mir die Hand auf den Arm.
    »Fahren Sie ein Stück weiter in Richtung auf die Brücke. Da kann man die Gegend besser übersehen.«
    Ich folgte seinem Rat, und als wir die breite Auffahrt erreicht hatten, hielt ich an.
    »Was wollen Sie wissen?«, fragte er. Seine kleinen schwarzen Mäuseaugen funkelten. Er machte einen ziemlich nervösen Eindruck.
    »Ich suche meinen Kollegen Phil Decker und fürchte, dass er mit Leuten von Legaro zusammengeraten ist.«
    Mickey wiegte seinen grauhaarigen Schädel.
    »Davon weiß ich nichts. Ich habe nur gehört, dass Legaro ziemlich wütend ist. Ihr habt ihm seinen besten Revolvermann abgeknallt und heute noch Jack Lowden geschnappt…«
    »Lowden gehört also zu Legaro?«
    »Natürlich!« Mickey nickte. »Komisch, was das FBI alles nicht weiß! Aber wenn Sie etwas über Ihren Freund wissen wollen und fürchten, dass er mit Legaro… können wir ein Stück nach Brooklyn hineinfahren?«
    »Selbstverständlich«, sagte ich.
    »Da ist nämlich eine Kneipe, und da kenne ich jemanden… Es wird allerdings ein paar Piepen kosten!«
    »Wie viel?«
    Er sah mich von der Seite her an.
    »Na, unter fünfzig wird nichts zu machen sein. Ich meine, fünfzig für meinen Freund!«
    »Und fünfzig für dich!«, dachte ich. »Der Bursche kennt unsere Sätze für Schmiergelder ziemlich gut!«
    Laut sagte ich: »Einverstanden. Wohin?«
    »Wenden Sie an der nächsten Querstraße. Ich sage Ihnen den Weg an. Die Straße selbst würden Sie doch nicht finden. Außerdem haben die Leute nicht gern ein Polizeiauto vor dem Haus. Müssen ein Stück vorher halten.«
    Er grinste.
    Ich grinste auch, aber aus einem anderen Grund.
    »Ist kein Polizeiauto«, sagte ich, während ich das Steuer herumwarf und wendete. »Ist Jack Lowdens Wagen. Legaro wird sich freuen, wenn er ihn sieht!«
    Mickey warf mir einen merkwürdigen Blick zu und schwieg. Wo wir die Richtung ändern mussten, sagte er es mir. Die Fahrt ging in einen Teil von Brooklyn, den ich wirklich nicht kannte.
    »Stopp!«, sagte Mickey plötzlich, und ich fuhr rechts heran und trat auf die Bremse.
    Mickey öffnete die Tür.
    »Ich steige hier aus. Warten Sie bitte auf mich. In einer Viertelstunde spätestens bin ich wieder da. Andernfalls kümmern Sie sich nicht um mich und fahren Sie nach Hause, denn dann können auch Sie mir nicht mehr helfen.«
    Er kroch aus dem Wagen und flüsterte mir noch heiser zu: »Gefährlicher Job, neuerdings. Die Burschen sind überängstlich und wittern überall Gefahr. Weiß der Henker, warum!«
    Ich sah ihn noch eine Strecke weit über den Bürgersteig watscheln, dann war er verschwunden.
    Nur hinter wenigen Fenstern dieser Straße war Licht. Nicht weit von meinem Standplatz leuchtete das Transparent eines anscheinend ziemlich minderwertigen Nachtklubs, so wie sie in dieser Gegend reichlich existieren. Aus den dicht verschlossenen Fenstern drang kein Lichtstrahl und kein Laut, nur einmal ging die Tür auf und warf einen hellen Schein auf das Pflaster. Zwei Männer kamen heraus und trabten davon, die Straße hinunter.
    Ich sah auf die Uhr. Zehn Minuten waren herum.
    Gerade wollte ich mir eine Zigarette anstecken,

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