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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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noch zehn Schuss Munition.«
    »Kein Waffenschein?«, fragte ich.
    »Nein. Überhaupt keine Papiere.«
    »Das ist eine gute Sache für den District Attorney. Der freut sich immer, wenn er jemanden ohne Waffenschein erwischt. Passt alles wunderbar zusammen: eine Waffe, aber kein Waffenschein, und dann auf einen G-man schießen. Fürs erste dürfte er aus dem öffentlichen Leben verschwinden. Was ist?«
    Jemand hatte einen Zettel hereingereicht, und der Sergeant gab ihn mir nach einem flüchtigen Blick. Es war eine der internen Mitteilungen, wie sie im Haus kursieren, vom Chef unserer Fahndungsabteilung unterzeichnet.
    »Lowden, Jack, geboren 1927 (näheres unbekannt), ohne Beruf. Wechselt seinen Wohnsitz innerhalb New York häufig. Vorstrafen: 1947-48 Gefängnis wegen Bandenüberfall und Körperverletzung. 1949-51 Gefängnis wegen Einbruchdiebstahl und Beihilfe zu schwerem Raub. 1954-56 Zuchthaus wegen schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit Erpressung. Gegenwärtig stark verdächtig, der Legaro-Bande anzugehören. Vorsicht, Lowden ist stets bewaffnet und schießt.«
    Ich las den Zettel durch, aber von all den aufregenden Stationen dieses Gangsterlebens ließen mich ein paar Worte nicht mehr los: Legaro-Bande!
    War Sammy Nole nicht auch in diesem Verein gewesen?
    »Lowden«, sagte ich, »Sie wissen ja wohl, was wir mit Sammy Nole gemacht haben nicht?« Sein Blick bekam einen merkwürdigen Ausdruck, Hass und Furcht miteinander gemischt. Aber er antwortete nicht.
    Ich steckte die Hände in die Hosentaschen und hob die Schultern.
    »Gut, wie Sie wollen. Ich sehe, dass sie Bescheid wissen. Überlegen Sie sich Ihre Lage. Sollten Sie mir doch noch etwas zu sagen haben, können Sie mich rufen lassen.«
    ***
    Sam Stone war noch im Dienst, als ich in sein Büro trat.
    »Was ist mit Lowden, Jerry?«, fragte er sofort.
    »In der Zelle. Schweigsamer Typ. Hoffentlich kann ich ihn noch ein bisschen aufweichen, ehe er abgeliefert werden muss!«
    »Wenn er bei Legaro arbeitet, hast du wenig Chancen. Die Brüder halten den Mund. Haben alle Angst.« Sam Stone schien gut informiert.
    »Ich habe ein anderes Problem, Sam«, begann ich. »Phil ist überfällig. Wir hatten zwar keinen Zeitpunkt vereinbart, zu dem er zurück sein sollte, aber wenn nichts dazwischen gekommen wäre, hätten wir längst Nachricht von ihm. Ich fürchte, dass er mit Legaro zusammengeraten ist.«
    Sam Stones Augen wurden rund.
    »Das wäre übel, verdammt!«, brummte er. »Aber wie kann ich dir dabei helfen?« Er kaute mit gerunzelter Stirn an seiner Unterlippe herum.
    »Kennst du die Legaro-Bande?«, fragte ich.
    Er machte eine hilflose Gebärde.
    »Was heißt hier kennen? Wir haben ein paar Leute in der Kartei, von denen wir annehmen, dass sie zu der Gang gehören, und Legaro selber haben wir natürlich auch. Zurzeit liegt gegen ihn nichts vor. Wenigstens nicht von uns aus. Was willst du denn unternehmen?«
    Ich brannte die Zigarette an, die ich bereits eine ganze Zeit zwischen den Fingern hielt.
    »Ich möchte ihn mal besuchen und fragen, wie es Phil geht.«
    Sam Stone wiegt den Kopf. »Eine gefährliche Geschichte«, meinte er.
    »Es ist die einzige Chance, die ich habe, um etwas für Phil zu tun, und der Teufel soll mich holen, wenn ich sie nicht ausnütze!«
    »Klar. Aber Legaro ist ein aalglatter Bursche, und er macht kurzen Prozess, wenn er jemand nicht leiden kann.«
    Ich zuckte die Achseln. »Wer ist er, und wo finde ich ihn, Sam?«
    Sam begann eine längere Wanderung durch sein Zimmer, an dessen Wänden sich die hohen Schränke seiner Kartothek emporreckten. Schließlich blieb er stehen und kramte in einem der stählernen Kästen. Er zog eine Karte heraus und bald darauf eine zweite.
    »Schau dir diese beiden Kerle an. Der hier ist Legaro. Der andere ist Mickey, unser V-Mann. Wo Legaro ist, kann ich dir nicht sagen, aber wenn es einer weiß, ist es Mickey. Ich will sehen, dass ich ihn erreiche. Er ist ein alter Taschendieb, dem wir zu einer spärlichen Pension verholfen haben. Dafür gibt er uns immer mal ’nen guten Tipp. Um diese Zeit ist er meistens in seinem Stammlokal. - Bin gleich wieder da!«
    Er ließ mir die Karten in der Hand und verschwand durch eine rückwärtige Tür. Nach ein paar Minuten, während ich die spärlichen Eintragungen auf Legaros Karte studiert hatte, kam er wieder und nickte.
    »Okay. Du kannst Mickey treffen, wenn du dich jetzt in deinen Schlitten setzt und rüber nach Brooklyn fährst. Ich habe dir die Adresse

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