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0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

Titel: 0072 - Ich war kein Fraß für Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich war kein Fraß für Tiger
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sein, als ich ins Bett kam. Ich war zwar schon gegen halb sieben im Districtgebäude gewesen, aber dort muss ich noch mal eine gute Stunde in schöner Bewusstlosigkeit verbracht haben.
    Als ich auf wachte, war es nachmittags gegen fünf. Ich fühlte mich sehr elend, hatte Kopfschmerzen, Hunger und Durst und eine blau unterlaufene linke Schulter. Eine kalte Dusche machte mich halbwegs fit, ein starker Mokka tat den Rest. Ein paar Würstchen aus dem Kühlschrank machte ich mir heiß. Während sie auf dem kleinen Herd standen, rief ich das Hospital an.
    »Schwester, ich möchte gern wissen, wie es meinem Freund Phil Decker geht«, sagte ich gespannt. »Er wurde heute früh vom FBI eingeliefert.«
    »Einen Augenblick, bitte. Ich halte Rückfrage auf der Station.«
    »Ja, bitte.«
    Es dauerte eine Weile, dann meldete sie sich wieder.
    »Hallo? Hören Sie noch?«
    »Gespannt sogar.«
    »Mr. Decker ist noch immer bewusstlos. Er hat leichtes Fieber.«
    »Ist die Sache lebensgefährlich?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Was heißt eigentlich?«
    »Wenn nicht irgendwelche Komplikationen eintreten, die man nicht voraussehen konnte.«
    »Wann ist damit zu rechnen, dass er das Bewusstsein wiedererlangt?«
    »Es kann stündlich geschehen.«
    »Gut. Ich rufe später noch einmal an. Sollte etwas passieren, rufen Sie mich bitte an, Schwester.«
    »Sind Sie der Bruder?«
    »No. Phil hat keine Angehörigen. Ich bin nur sein Freund.«
    »Gut. Welche Nummer haben Sie?«
    Ich gab ihr meine Privatnummer und die Nummer des Districtgebäudes. Eindringlich beschwor ich sie, ja beide Nummern anzurufen, wenn sie mich unter der einen nicht erreichen könnte. Sie versprach es, und es hörte sich so an, als könnte man sich auf sie verlassen.
    Ich legte den Hörer auf und sah nach den Würstchen. Sie waren noch nicht heiß genug. Ich ging wieder zum Telefon, trank aber vorher schnell einen Whisky, weil sich die Übelkeit in meinem Magen wieder meldete.
    Das Hauptquartier der Stadtpolizei war mein nächster Gesprächspartner. Ich fragte, welches Revier für die Park Avenue zuständig sei.
    »Das 28. Revier, Sir«, erwiderte mir der Mann aus der Zentrale der City Police.
    »Danke, Kollege.«
    Ich drückte den Hörer auf die Gabel, nahm ihn wieder ab und wählte die Nummer des 28. Reviers. Sie meldeten sich sofort.
    »Hier spricht Cotton vom FBI«, sagte ich. »Hallo, Kollegen! Ich brauche eine Auskunft. Sehen Sie bitte nach, ob heute aus der Park Avenue besondere Vorkommnisse gemeldet wurden. Müsste doch im Wachbuch stehen, oder?«
    »Da brauche ich gar nicht nachzusehen, Sir. Heute Nachmittag rief Mrs. Hail, 435. bei uns an. Sie war fürchterlich aufgeregt. Ihre Schwägerin war überfallen und gefesselt worden. Die Wohnung ist von unbekannten Tätern auf den Kopf gestellt worden.«
    »Die Wohnung?«, fragte ich erstaunt.
    »No, nur ein Zimmer. Merkwürdigerweise befand sich die Schwägerin in der Wohnung von Mrs. Hail. Eine stichhaltige Erklärung dafür war von den beiden Damen noch nicht zu bekommen. Die Aussagen der Schwägerin sind überhaupt sehr durcheinander. Fest steht lediglich, dass von der Feuerleiter aus eine Fensterscheibe eingeschlagen und bei der Haustür von innen das Schloss herausgebrochen wurde. In dem fraglichen Zimmer wurde ein Safe und der Schreibtisch erbrochen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ja. Auf dem Teppich in dem fraglichen Raum wurden an zwei verschiedenen Stellen geringfügige Blutspuren gefunden. Vielleicht hat sich einer der Einbrecher geschnitten, als er die Fensterscheibe einschlug.«
    »Das ist alles?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Informieren Sie mich bitte, wenn man Fortschritte hinsichtlich der Ermittlung der Einbrecher machen sollte. Sie dürfen als kleine Information des FBI die Tatsache entgegennehmen, dass einer der Gangster von seinen Komplizen Jimmy gerufen wurde. Aber fragen Sie mich nicht, woher ich das weiß. Es mag Ihnen genügen, dass es so ist.«
    »Vielen Dank, Sir!«
    »Nichts zu danken. Bye, bye.«
    Ich legte den Hörer auf und machte mich endlich über die Würstchen her. Danach zog ich mich an, rief noch einmal das Hospital an, erhielt aber wieder den gleichen Bescheid wie vorhin, und telefonierte dann mit dem 79. Revier. Ich ließ mir die Privatanschrift des Revierleiters geben.
    Um halb sieben abends stand mein Jaguar vor dem Haus des Lieutenants, den ich gleich, zu Beginn dieses verrückten Falles kennengelernt hatte.
    Er öffnete mir selbst die Tür.
    »Ah, der G-man«, sagte er, und jetzt war er etwas

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