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0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

Titel: 0072 - Ich war kein Fraß für Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich war kein Fraß für Tiger
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Schritten.
    Und dann kamen drei Männer ins Zimmer. Auch sie waren nur als Schattenrisse erkennbar. Aber es waren zweifellos drei.
    Die Frau hatte sich hinter den Schreibtisch geduckt. Sie machte es sehr dumm, denn gerade diese Stelle war so ziemlich der hellste Ort im Zimmer, weil der schwache Mondschein vom Fenster genau dorthin fiel, wo sie jetzt hockte.
    Die drei Männer blieben einen Augenblick stehen und ließen ihre Taschenlampen kreisen. Ich zog schnell meinen Kopf hinter den Sessel zurück.
    »Der Boss sagte, entweder im Schreibtisch oder im Safe hinter dem Ölschinken.«
    Einer der Männer brummte es, und ein anderer erwiderte: »Also los! Worauf warten wir noch! Jimmy, du kümmerst dich um den Safe. Ist ja schließlich deine Spezialität, solche Dinger zu knacken!«
    »Okay!«, erwiderte der Dritte.
    Sie machten sich an ihre Arbeit. Es kam, wie es nicht anders kommen konnte. Noch als sie auf den Schreibtisch zugingen, zog ich leise meine Pistole aus dem Schulterhalfter. So unangenehm die Situation für uns war, wenn man uns ohne Haussuchungsbefehl in dieser Wohnung entdeckte, so durften wir doch unter keinen Umständen zulassen, dass die Frau ermordet wurde, die sich hinter dem Schreibtisch niedergekauert hatte.
    Sie sahen sie alle fast gleichzeitig. Aber nur einer reagierte so schnell, dass ich es überhaupt nicht sehen konnte. Ich hörte nur plötzlich ein dumpfes, hartes Geräusch, dann schlug der Körper der Frau auf den Teppich.
    »Wer ist denn das?«, fragte einer der drei Männer verdattert.
    »Keine Ahnung. Vielleicht die Frau. Sie hat uns vielleicht gehört, als wir neben der Feuerleiter das Fenster einschlugen, ist schnell aufgestanden und wollte zum Telefon, um die Cops anzurufen. Dabei haben wir sie überrascht, und sie versteckte sich hier hinter dem Schreibtisch. Sie war also doch zu Hause, als du vorhin angerufen hast. Hättest eben doch noch ein bisschen länger warten sollen, bevor du den Hörer auflegtest, Jimmy!«
    »Wer kann denn wissen, dass sie zwei Stunden braucht, um von ihrem Bett zum Telefon zu kommen!«, entgegnete der Angeredete ärgerlich.
    »Kommt, fesselt sie und macht ihr einen Knebel. Vor allem auch eine Binde vor die Augen, damit sie eure Visagen nicht sieht, Boys! Jimmy, du kümmerst dich schon mal um den Safe!«
    »Okay.«
    Ihre Schatten bewegten sich schnell. Stoff wurde zerrissen, wahrscheinlich weil man Material für die Fesselung der Frau brauchte.
    Ich hatte langsam meine Pistole zurück ins Schulterhalfter geschoben. Vermutlich hatte man der Frau eins auf den Hinterkopf gegeben, wodurch sie bewusstlos geworden war. Die drei Männer machten sich am Schreibtisch und am Safe zu schaffen. Werkzeuge klirrten.
    An sich wäre unsere Lage ziemlich ungefährlich gewesen. Phils Portiere und mein Sessel befanden sich so weit ab von Schreibtisch und Safe, dass wir die Gefahr einer Entdeckung gar nicht zu befürchten brauchten, wenn nicht dieser plötzliche Niesreiz in meiner Nase gewesen wäre.
    Sie kennen ja dieses ziehende Kribbeln in der Nase. Es stieg langsam höher. Ich öffnete den Mund,'weil ich fühlte, dass ich nicht mehr durch die Nase atmen durfte, wollte ich nicht die Katastrophe heraufbeschwören.
    Aber es war vergebens. Mit einem Mal war der Reiz zu niesen stärker als alle Willenskraft. Mein Hatschi! , tönte laut durch die Stille.
    Ich sprang auf, war aber selbst für einen Augenblick völlig benommen. Phil sprang hinter der Portiere hervor. Selbstverständlich war es sinnlos, sich nach meinem Niesen noch länger verstecken zu wollen.
    Augenblicklich hatte ich die drei Burschen am Hals. Ohne ein Kommando, ohne einen Laut der Verständigung gingen sie gleichzeitig auf mich los. Ich setzte dem Ersten meine Faust entgegen. Von irgendwoher aus der Dunkelheit bekam ich einen harten Gegenstand auf die linke Schulter, dass mein linker Arm augenblicklich wie gelähmt war. Ein höllischer Schmerz durchzuckte mich, dann knallte mir noch eine harte Sache auf den Kopf, und mit mir war es vorübergehend aus.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, wusste ich nur, dass mein Kopf ein Hornissenschwarm sein musste. Es brummte und rauschte, dass ich eine Weile brauchte, bis mir klar wurde, dass der Lärm in meinem eigenen Kopf war und nicht irgendwo außerhalb.
    Ich öffnete die Augen und sah milchige Schleier herumtanzen. Du träumst, Jerry, sagte etwas in mir. Mach die Augen zu und schlaf weiter.
    Vielleicht hätte ich es getan, wenn mir nicht plötzlich eingefallen wäre, was meinem

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