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0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

Titel: 0072 - Ich war kein Fraß für Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich war kein Fraß für Tiger
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freundlicher als damals in seinem Office. »Kommen Sie herein.«
    Ich trat in den Flur.
    »Danke«, sagte ich. »Ich habe es eilig. Ich wollte Ihnen eigentlich nur einen Tipp geben. Die Sache, wegen der ich bei Ihnen vorsprach, hat sich als nicht astrein entpuppt. Der Doc des Schauhauses der die Nachuntersuchungen aller dort eingelieferten Leichen ausführte, hat Wunden auf dem Hinterkopf der beiden Männer festgestellt, die weder von den Tigern noch vom Sturz über die Brüstung herrühren können. Damit erhärtet sich fraglos die Theorie, dass beide Männer ermordet worden sind. Ich empfehle Ihnen, jetzt nichts mehr auf die lange Bank zu schieben. Sie müssen sich jetzt offiziell um die Geschichte kümmern! Sonst wird man es Ihnen übel ankreiden, das wissen Sie selbst ganz genau. Privat möchte ich noch hinzufügen, dass Sie mich jederzeit anfordern können, wenn Sie vielleicht in Gefahr kommen sollten. Ich versp'reche Ihnen, dass sich das ganze FBI hinter Sie, beziehungsweise vor Sie stellen wird. Die Zeiten, da man in unserer Stadt die Revierleiter terrorisieren konnte, sollen endgültig vorbei sein. So, das war’s. Bye, bye, Lieutenant.«
    Er hielt mir spontan die Hand hin.
    »Entschuldigen Sie, G-man«, sagte er leise. »Ich war ein Waschlappen, als Sie das erste Mal mit mir sprachen.«
    »Das sind wir alle mal«, nickte ich. »Wenn irgendetwas ist, rufen Sie mich an. Entweder im Dienstgebäude des FBI oder meine Privatnummer. Okay?«
    »Okay, G-man.«
    »Fein. Da ich den Fall offiziell beobachtend zu bearbeiten habe, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich auf dem laufenden halten könnten.«
    »Sicher, G-man.«
    »Schön. Also dann bye, bye, good luck und Hals- und Beinbruch!«
    Ich ging wieder. Von der nächsten Telefonzelle rief ich das Krankenhaus an, aber Phil war noch immer ohne Bewusstsein. Ich setzte mich in meinen Jaguar und rauchte eine Zigarette.
    Wenn Phil im Krankenhaus liegt, macht einem der schönste Fall keine Freude.
    ***
    Ich fuhr zum Districtgebäude und setzte mich in mein Office. Aus dem Schreibtisch holte ich noch einmal die beiden Beutel mit den Tascheninhalten der beiden Hails.
    Sorgfältig sah ich noch einmal Stück für Stück durch. Aber ein Feuerzeug ist und bleibt ein Feuerzeug, da kann man es dreimal hin und herdrehen. Als ich die Brieftasche von Stewart Hail in die Hand nahm, hatte ich es innerlich schon aufgegeben. Ich glaubte nicht, dass ich noch etwas von Bedeutung finden konnte. Ich legte alle Papiere heraus, die sich darin befanden.
    Führerschein, ausgestellt in New York. Ein paar persönliche Rechnungen auf denen mit Bleistift jeweils ein Datum gekritzelt war. Vielleicht das Datum, an dem er den Rechnungsbetrag beglichen hatte. Ein paar Geschäftsbriefe mit Bleistiftnotizen am Rand.
    Ich besah mir die leere Brieftasche. Wenn man sie aufklappte, war genau in der Mitte ein Reißverschluss. Ich zog ihn auf. Nach links und rechts öffnete sich jetzt je ein Fach. Ich tastete mit den Fingern hinein. Links war nichts. Rechts fühlte ich Papier.
    Mit einer Pinzette zog ich es heraus. Ich faltete es auseinander. Und da hatte ich meine Überraschung.
    Mr. Stewart Hail, 435, Park Avenue, New York, N. Y. Persönlich!
    Sehr geehrter Mr. Hail, es dürfte Ihnen nicht glaubwürdig erscheinen, wenn gewisse Leute behaupten, Sie unterhielten ein ehewidriges Verhältnis zu der Frau Ihres Bruders, der Schauspielerin Doll Hail. Und doch ist es so. Diese verleumderischen Behauptungen werden sogar durch ein paar Fotos unterstützt, die allerdings recht eindeutig sind. Ich nehme an, dass Sie ein Interesse daran haben, diese Fotos in Ihre Hände zu bekommen, bevor Unheil damit angerichtet werden kann. Bei einer entsprechenden Veröffentlichung dieser Fotos, wofür sich gewiss ein Klatschmagazin fände, wären mehrere Personen in starke Mitleidenschaft gezogen. Einmal würde Ihre Frau sicher nicht sehr freundlich darauf reagieren. Zum anderen darf man annehmen, dass Ihr Bruder Sie vielleicht zu einer unerwünschten Rechenschaft ziehen würde. Und drittens ist mit Sicherheit festzustellen, dass die Karriere der Schauspielerin Doll Burns alias Doll Hail endgültig vernichtet wäre, unter dem Druck der öffentlichen Meinung. Es muss also doch wohl in Ihrem Interesse liegen, dass mit den Besitzern genannter Fotos ein für beide Teile befriedigendes Abkommen geschlossen wird. Kommen Sie deshalb am Mittwochnachmittag in den Steve Private Zoo. Es wird genügen, wenn Sie etwa eine Dreiviertelstunde vor

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