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0073 - Der Satansfjord

0073 - Der Satansfjord

Titel: 0073 - Der Satansfjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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zerdrückten es. Das Dach rückte immer näher an Sukos Kopf heran, der sich mit aller Kraft in dem engen Innenraum herumdrehte. Er wollte ins Freie, wollte sich durch eines der zerstörten Fenster retten. Doch das war unmöglich. Die Rentiere hatten den Wagen schon so zerstört, daß sich die Türholme verbogen und Suko die Flucht versperrten. Die Fensteröffnungen waren zu klein geworden.
    Ein letztes Mittel blieb dem eingesperrten Chinesen. Er preßte die Gnostische Gemme gegen eine blanke Metallstelle der Karosserie und hoffte, daß sich die weißmagische Kraft des grünlich schimmernden Steins auf den ganzen Wagen übertragen würde. Dann hätten die Dämonen das Wrack nicht noch schlimmer zurichten können.
    Seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Weiterhin trommelten pausenlos die Schläge auf das Fahrzeug. Suko schrie auf, als er einen Schlag gegen den rechten Oberschenkel erhielt.
    Er, der sonst so gut wie keine Angst hatte, lernte das Fürchten.
    Sie durchschlugen den Wagenboden, der jetzt nach oben zeigte. Ein Huf stach nach Suko.
    Noch einmal half ihm die Gnostische Gemme und ließ den Angreifer zu Staub zerfallen, doch dann wollten es die Sendboten der Hölle genau wissen.
    Seine Gegner warfen sich gleichzeitig auf den Geländewagen. Die schweren Treffer schleuderten ihn wie einen Spielball durch die Luft.
    Suko schloß mit seinem Leben ab!
    Es war höchste Zeit, daß ich eingriff. Die Rentiere hatten aus dem Geländewagen bereits ein schrottreifes Wrack gemacht. Vergeblich hielt ich nach Suko Ausschau. Mein Freund war nicht zu sehen.
    »Landen!« schrie ich dem Piloten zu und wußte nicht, ob ich erleichtert sein sollte, daß ich Suko nicht entdeckte, oder nicht. Er steckte offenbar noch in dem Wrack. Einerseits war das besser, als wenn ihn die scharfen Hufe zertreten hätten, aber andererseits hatte sich der Wagen bereits in eine gefährliche Todesfalle verwandelt.
    »Sie bleiben an Bord!« schrie ich Gulbranson zu und stieß die Klappe auf meiner Seite auf.
    Unser Pilot zeigte, daß er beim Militär eine gute Ausbildung erhalten hatte. Er ließ den Hubschrauber in einer steilen Kurve absinken, daß sich alles vor meinen Augen drehte. Ich blinzelte und riß mich zusammen. Wenn ich wartete, bis wir aufsetzten, war es für Suko auf jeden Fall zu spät.
    Die Beretta in meiner Hand bellte auf, wieder und wieder, bis das Magazin leer war. Die geweihten Silberkugeln schlugen in die Dämonen und rissen sie zu Boden. Ein Rentier nach dem anderen verging in einer Rauchwolke und zerfiel zu Staub.
    Die Gruppe um Sukos Wagen lichtete sich. Ich dezimierte die Dämonen, doch noch immer griffen genug von diesen Kreaturen meinen Freund an.
    Schon glaubte ich, wir würden endgültig abstürzen, als der Pilot den Vogel dicht vor dem Erdboden abfing und mit einem harten Ruck aufsetzte. Im nächsten Moment war ich draußen und rannte geduckt unter den kreisenden Rotorblättern durch. Sekundenlang konnte ich nichts sehen, weil der Hubschrauber Gras und Erde hoch wirbelte.
    Ich prallte gegen eines der Rentiere, das schnaubend herumfuhr. Vor meinem Gesicht tauchte das mächtige Geweih auf.
    Doch da hielt ich bereits meinen silbernen Dolch mit dem kreuzförmigen Griff in der Hand. Die Klinge blitzte. Ich zog eine Furche über das Geweih.
    Das genügte! Mit einem menschlich klingenden Schrei brach das Ungetüm zusammen. Ich nahm mir nicht mehr die Zeit, zuzusehen, wie es zerfiel, sondern hetzte zu dem nächsten Gegner. Es war ein besonders mächtiges Tier, das sich bei meinem Anblick aufbäumte. Es wollte mich mit seinen Hufen zerschmettern.
    Mit einem weiten Satz warf ich mich zur Seite. Die Hufe pfiffen an mir vorbei und bohrten sich tief in den weichen Boden. Dann traf auch schon mein Dolch. Die Klinge bohrte sich in den Dämon, der sich zu einem schuppigen, fischähnlichen Wesen verwandelte. Es war ein besonders gefährlicher Dämon, der sich noch nicht geschlagen gab. Das breite Maul mit den nadelspitzen Zähnen schnappte nach mir. Ich stolperte über den Fischschwanz des Ungeheuers und stürzte.
    Der Dämon bäumte sich auf. Schwefeldämpfe quollen aus dem Schlund. Ich entging den scharfen Zähnen nur durch eine gedankenschnelle Wendung.
    Der Silberdolch prallte an den harten Schuppen des Dämons ab. Eisiger Schreck durchfuhr mich. Meine Hand glitt ab. Schutzlos lag ich auf der Erde.
    Das Wesen, eine Mischung aus Fisch und Seeschlange, erhob sich. Es ging mit ihm zu Ende! Trotzdem wollte es mich vorher noch töten. Der

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