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0073 - Der Satansfjord

0073 - Der Satansfjord

Titel: 0073 - Der Satansfjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Dämon wollte mich mit in den Tod nehmen!
    Im Fallen biss der Dämon zu. Seine Zähne waren auf mein Gesicht gerichtet. Seine Flossen, mit spitzen Krallen versehen, hielten mich fest. Wie gelähmt lag ich da, hilflos, eine sichere Beute.
    Mit letzter Kraft stieß ich den silbernen Dolch senkrecht nach oben. Er traf die Unterseite des Fischkörpers und drang ein Stück ein.
    Im nächsten Moment wurde das Ungeheuer zur Seite geschleudert. Das Maul verfehlte mich.
    An den kiemenartigen Schuppenbüscheln hinter den hervorquellenden Augen zeichnete sich ein eingebranntes Kreuz ab! Der Dämon war mit meinem Kreuz in Berührung gekommen, das frei auf meiner Brust baumelte. Das hatte ihm den Rest gegeben!
    »John!«
    Der Hilferuf kam erstickt und gepreßt. Suko! Ich wälzte mich herum. Mein Freund mußte sich in höchster Lebensgefahr befinden!
    Das Blut gefror mir in den Adern. Suko steckte in der Klemme, im wahrsten Sinne des Wortes. Noch ein paar Sekunden, und diese Dämonenwesen zerquetschten ihn in dem Wrack des Geländewagens!
    Mit einem Satz war ich auf den Beinen und rannte auf den umgestürzten Wagen zu. In der rechten Hand hielt ich den Dolch zum Stoß erhoben. Mit der linken reckte ich das Kreuz hoch über meinen Kopf. Es hätte viel zu lange gedauert, wäre ich mit dem Dolch auf jedes einzelne Rentier losgegangen. Das hätte Suko nicht überlebt!
    Mir war ein Stein vom Herzen gefallen, als ich die Stimme meines Freundes hörte, und nun atmete ich erleichtert auf. Die Rentiere wichen vor mir zurück. Sie versuchten erst gar nicht, mir in den Rücken zu fallen. Etwa ein Dutzend Tiere war übriggeblieben. Sie schlossen sich in rasendem Galopp der Herde an, die bereits ein großes Stückweitergezogen war.
    Sofort kniete ich neben dem Wagen nieder. Unmittelbar vor mir sah ich Sukos verzerrtes Gesicht.
    »Du hast dir aber Zeit gelassen, John«, sagte mein Freund mit einem gequälten Grinsen. »Was hältst du davon, mich aus dieser Konservendose herauszuholen?«
    »Ich muß erst einen Dosenöffner holen, du mußt durchhalten! Wie ist es da drinnen?«
    »Verdammt eng!« Suko hustete. »Ich hatte Geländewagen eigentlich geräumiger in Erinnerung.«
    Lieutenant Gulbranson stand fassungslos neben mir, als ich mich aufrichtete. »So etwas habe ich noch nie gesehen«, murmelte er.
    Ich packte ihn an der Schulter und wirbelte ihn zu seinem Hubschrauber herum. »Schnell! Fordern Sie einen vollgetankten Hubschrauber an! Er muß die Herde aus der Luft beobachten! Es ist lebenswichtig! Und dann sorgen Sie dafür, daß wir diese Nuss knacken können!«
    Gulbranson reagierte geistesgegenwärtig. Er rannte zu dem Helikopter zurück, dessen Rotoren sich nicht mehr drehten, und sprach hastig mit dem Piloten. Während dieser eine Funkmeldung absetzte, kletterte der Lieutenant in die Maschine und kam mit einem kleinen Brecheisen zurück.
    »Damit bekommen wir den Wagen nie auf!« rief ich enttäuscht, als er wieder vor mir stand.
    »Den Wagen nicht, aber das Werkzeugfach!« Er deutete auf das Heck des umgestürzten Wagens. »Los, helfen Sie mir!«
    Gemeinsam hebelten wir eine Klappe auf, die ebenfalls völlig deformiert war. In dem Fach lagen zwei schwere Brechstangen und anderes Werkzeug. Wir räumten alles ins Freie. Der Pilot kam zu uns.
    »Der vollgetankte Hubschrauber ist soeben gestartet«, meldete er.
    »Los, helfen Sie!« befahl der Lieutenant.
    Zu dritt rollten wir den Wagen wieder auf die Räder. Suko stöhnte und schimpfte entsetzlich, weil er durchgerüttelt und blaugestoßen wurde. Danach brachen wir die Fahrertür auf, die wie eine zusammengefaltete Ziehharmonika aussah, über die zusätzlich noch eine Dampfwalze gefahren war. Gemeinsam zogen wir meinen Freund ins Freie.
    Suko sah schlimm aus und hatte zahlreiche Schrammen und Beulen abbekommen, aber er konnte schon wieder grinsen. Damit war es allerdings vorbei, als ich ihm sagte, was mit den Touristen und Jane geschehen war.
    »Wir müssen hinterher!« rief er und wollte zum Hubschrauber laufen.
    Ich bremste seinen Eifer. »Zuerst bauen wir eine Falle, in die wir die ganze Herde laufen lassen. Nur mit unseren Waffen kommen wir nicht an die Gefangenen heran. Wir haben zu viele Gegner gegen uns.«
    Das sah Suko ein, obwohl es ihm genauso schwer wie mir fiel, die Ungeduld zu zügeln. Als wir in der Maschine saßen, stellte er die entscheidende Frage.
    »Wie soll denn diese Falle aussehen, John?«
    Ich wandte mich hilfesuchend an den Lieutenant. »Gibt es auf der Route, die

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