Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
terranischen Flotte auf die Arkoniden warteten, war sie es nicht.
    Das Zentrum der Kugel hatte die Transition im Abstand von sechs Astronomischen Einheiten vom Zentralgestirn des Systems beendet. Mit einer Geschwindigkeit von kaum zehn Kilometern pro Sekunde bewegten sich die arkonidischen Schiffe weiterhin auf die gelbe Sonne zu. Es war leicht zu erkennen, daß sie in Verwirrung geraten waren. Sie wußten nicht, was um sie herum vorging. Sie erkannten einige Lichtpunkte der terranischen Schiffe auf ihren Bildschirmen, ebensogut, wie sich die zunächst stehenden arkonidischen Schiffe auf den terranischen Bildschirmen zeigten. Aber die Arkoniden hatten keine Möglichkeit, die Größe der gegnerischen Flotte abzuschätzen. Die Terraner standen zu weit auseinander, als, daß ihre Schiffe ein nennenswertes Gravitationsfeld erzeugt hätten, und jeder Versuch einer Echo-Ortung durch Hyperfunk scheiterte an den energieabsorbierenden Schutzschirmen der irdischen Kriegsschiffe.
    Zwei Stunden vergingen, ohne, daß sich etwas Entscheidendes ereignet hätte. Perry Rhodan hielt es für die geeignete Taktik, die Arkoniden über die Lage im unklaren zu lassen. Das schuf Verwirrung unter den Besatzungen der Schiffe und lieferte dem befehlshabenden Schiffsrobot keine Informationen, nach denen er einen neuen Plan entwerfen konnte.
    Eigenartig war die völlige Funkstille, die während dieser zwei Stunden im All herrschte. Die terranischen Schiffe waren angehalten, Schweigen zu wahren, um dem Gegner keinen Aufschluß über die Stärke der Flotte zu geben. Auf arkonidischer Seite dagegen war die Ruhe typisch dafür, daß Robots die Regie führten. Die Besatzungen der Schiffe hatten einander nichts zu sagen. Sie waren Befehlsempfänger - vom „Leiter" bis herab zum einfachen Soldaten.
    Nach mehr als zweistündigem Warten wurde die Stille endlich unterbrochen. Walter Suttney hatte begonnen, Peilzeichen zu geben. In den Funksektionen der irdischen Schiffe begann das große Aufatmen.
    Aber nicht nur dort. Daß Suttney die verabredeten Zeichen gab, bedeutete, daß er von der Anwesenheit der terranischen Flotte nichts wußte. Er hätte sonst auf einen günstigeren Zeitpunkt gewartet und sich gehütet, seinen Standort zu verraten. Das machte Perry Rhodans Sache einfach. Er brauchte sich nicht auf langes Warten einzulassen. Auch Perry Rhodan atmete auf.
    Er gab das verabredete Signal an die Schiffe seiner Flotte. Die weit verteilten Einheiten setzten sich in Marsch und zogen sich um das Zentrum des Systems zusammen. Als Standort des Senders wurde der innerste Planet ausgemacht, der sich in einem mittleren Abstand von 0,6 Astronomischen Einheiten, also 90 Millionen Kilometern, um seine Sonne drehte.
    Das Bild auf den Fernsehschirmen änderte sich mit einem Schlag. Perry Rhodan hatte nicht darauf verzichten wollen, jetzt, im entscheidenden Augenblick, dem Feind seine Stärke vorzuführen. Die Triebwerke der Schiffe arbeiteten mit Korpuskelstrahlen. Gleißende Lichtfontänen schossen aus den mächtigen Düsen und brachten die Giganten der Flotte in Bewegung. Die Strahlungsleistung der Teilchen-Strahler war gewaltig: Auf den Bildschirmen tauchten Tausende von glitzernden Pünktchen auf.
    Die Arkoniden begannen zu handeln. Die Kugel, die sie bisher gebildet hatten, zerfloß. In weitem, ebenem Verband stieß die arkonidische Flotte ebenfalls auf den Innersten Planeten des Systems zu.
    Perry Rhodan ließ sie gewähren. Aber als sein eigenes Schiff, die DRUSUS, noch zehn Millionen Kilometer vom Ziel und fünfzehn von den vordersten Einheiten der arkonidischen Flotte entfernt war, sandte er einen Funkspruch an den arkonidischen Kommandanten. Er war sicher, daß es einen organischen Kommandanten gab, auch wenn dieser in Wirklichkeit überhaupt nichts zu kommandieren hatte, sondern seine Befehle von einem Robot empfing.
    Offenbar hatte der Arkonide auf einen solchen Anruf gewartet, denn die Geschwindigkeit, mit der er sich meldete, war kaum mehr zu überbieten. Perry Rhodan hatte richtig vermutet, daß sich an Bord der arkonidischen Schiffe Hilfstruppen befänden: Was sich wenige Sekunden nach seinem Ruf auf dem Bildschirm zeigte, war der anderthalb Meter hohe Oberkörper eines riesigen Naat, eines dreiäugigen Wesens von der fünften Welt des Arkon-Systems. Der Naat hielt seine drei Augen auf Perry Rhodan gerichtet. Sein haarloser, kugelförmiger Schädel glänzte im Licht der Glühgaslampen, und der breite, dünnlippige Mund schien zu ständigem Grinsen

Weitere Kostenlose Bücher