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0073 - Gegen eine ganze Stadt

0073 - Gegen eine ganze Stadt

Titel: 0073 - Gegen eine ganze Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen eine ganze Stadt
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den Stamm des Kreuzes.
    Auf der Tribüne aber stellte man eigenartig geformte Geräte auf, die nur Folterinstrumente sein konnten.
    Ich zog meine Dienstpistole.
    Phil die seine.
    Der Sheriff seinen Fünfundvierziger.
    Der Colonel nahm seine Leuchtpistole für die grüne Rakete zur Hand, die den Beginn der Aktion ankündigte.
    Das Dröhnen der Trommeln ließ unser Trommelfell vibrieren.
    Der Obermacker schrie mit einer sich überschlagenden Stimme knappe, kurze Hasstiraden in immer wiederkehrender Reihenfolge in das Mikrofon, und schon stimmte die Menge in seine Tiraden ein.
    Jetzt streckte er beide Hände aus.
    Zwei Kapuzengestalten hoben die entzündeten Fackeln und traten näher an die Reisighaufen, die den Mittelstamm der in die Erde eingerammten Kreuze umgaben, an denen die beiden Negermädchen festgebunden waren.
    Jetzt senkten sie die Fackeln.
    »Los!!!!«, schrie ich.
    Zischend sauste die grüne Rakete in den Nachthimmel.
    Mit einem Schlag flammten sechs große Scheinwerfer auf und warfen Tageshelle in den Talkessel. Krachend entlud sich der Fünfundvierziger des Sheriffs.
    Und nun hetzten Phil und ich auch schon den Steilhang hinab. Wir überschlugen uns, rutschten, stürzten, fielen, aber wir kamen mit abgeschürfter Haut in unglaublich schneller Zeit hinunter.
    ***
    Als wir auf die Beine kamen, waren wir nur ein paar Yards voneinander entfernt.
    »Ich kümmere mich um die Opfer!«, rief Phil und hetzte auch schon davon.
    Okay. Dann wollte ich mich um den Obermacker kümmern.
    Gewöhnlich haben solche Leute Spezialausgänge für sich vorbereitet. Ich sah mich um.
    »Achtung, Achtung!«, hallte in diesem Augenblick die Stimme des Colonels aus einem Megafon hoch über unseren Köpfen. »Das ganze Tal ist von Truppen der Vereinigten Staaten umstellt! Widerstand ist sinnlos, ebenso wie jeder Fluchtversuch! Heben Sie die Hände und bleiben Sie ruhig stehen! Bei massivem Widerstand werden Sie unter Maschinengewehrfeuer genommen! Achtung! Achtung! Das ganze Tal…«
    Er wiederholte seine Durchsage.
    Ich hörte schon nicht mehr hin. Im Tal war jetzt wieder der Teufel los.
    Die Leute rannten in alle möglichen Richtungen durcheinander. Einige versuchten sogar, an den Steilhängen hochzuklettern.
    Nun, sie würden oben schon in Empfang genommen werden, wenn sie überhaupt hinaufkamen.
    Der Obermacker hatte sich bereits von der Tribüne verdrückt, aber die beiden Stellvertreter oder was sie sonst darstellten, standen noch oben. Sie sprachen aufgeregt aufeinander ein.
    Ich boxte mich durch eine Ansammlung von einem Dutzend Männer, die Stöcke in den Händen hielten, aber vor Aufregung nichts damit anzufangen wussten.
    Noch bevor sie kapierten, was geschah, war ich schon wie das drohende Ungewitter durch sie hindurch.
    Hinter der Tribüne war ein treppenartiger Aufgang. Ich jagte hinauf.
    Vom Obermacker war nichts zu sehen. Aber einer der beiden Stellvertreter schrie plötzlich gellend: »Der verfluchte G-man.«
    Da er mit dem ausgestreckten Arm auf mich zeigte, konnte der andere gar nicht in Zweifel geraten, wo er mich zu suchen hatte. Er fuhr sich unter sein sackartiges Gewand und brachte eine matt schimmernde Pistole zum Vorschein. Während sich sein Sackgewand etwas hob, als er die Pistole hervorriss, sah ich, dass er Reitstiefel trug.
    Lieutenant Blackpool schoss es durch meinen Kopf. Der Leiter der örtlichen Sektion der State Police.
    Er riss seine Pistole hoch. Ich war gut fünfzehn Yards von ihm entfernt auf der langen Tribüne. Ich hatte gar keine andere Wahl.
    Mein Schuss peitschte auf.
    Blackpools Arm wurde hochgerissen, er stieß einen gellenden Schrei aus, und dann flog seine Pistole in hohem Bogen durch die Luft, während auf seinem verzierten Gewand in Schulterhöhe ein schnell größer werdender roter Fleck erschien.
    Er war jetzt ausgeschaltet. Aber er war nicht lebefisgefährlich verletzt, also mochten sich nachher die Soldaten um ihn kümmern. Mir ging es um den Boss.
    Aber wo war der?
    Ich sah mich um. Dass er in der Menschenmenge verschwunden war, hielt ich für unwahrscheinlich.
    Blieb nur die Rückseite der Tribüne und die dahinterliegende Talwand.
    Ich flankte über die Latten, die ein Geländer darstellen sollten, hinab auf den Talboden.
    Ich wurde etwas zusammengestaucht, denn die Tribüne war doch höher als ich in meinem Jagdfieber gedacht hatte, aber ich trug keinen ernsthaften Schaden davon.
    Die Talwand war keine zehn Yards von der Tribüne entfernt. Ich lief hin und suchte sie

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