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0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr, sehr schwer.
    »Zurück mit dir!«
    Peter mußte den Weg zum Haus zurückhumpeln. Sein Gesicht war verzerrt. Die Lippen hielt er fest zusammengepreßt. Er mußte sich davor hüten, sein Gewicht auf das linke Bein zu verlagern. Dann wäre er vor Schmerzen an die Decke gegangen.
    Harry Erskine gab ihm keine Unterstützung. Peter hätte auch keine angenommen.
    Und so schlich er zurück.
    Sie erreichten das Haus. Irgendwo klapperten ein paar lose Dachziegel. Der Regen hatte die Hauswand völlig durchgenäßt. Die Scheiben starrten vor Schmutz. Aus einer verlängerten Dachrinne gurgelte das Wasser im nie abreißenden Strom.
    Die Tür war offen.
    Peter McCurtin sah dies, als er genau vor dem Haus stand. Er wunderte sich nicht darüber. Bestimmt diente dieses Gebäude Pennern und Streunern als Unterschlupf.
    »Geh rein!« forderte ihn der Verrückte auf.
    Mit der flachen Hand drückte Peter Erskine die Tür auf. Sie quietschte in den Angeln.
    Ein dunkler Flur lag vor ihm.
    Der Flur! Er kannte ihn noch. Ihn hatte man nicht umgebaut, sondern so gelassen.
    Ein widerlicher, penetranter Geruch stieg in Peters Nase. Feucht und muffig.
    Oder…?
    Nein, nicht nur muffig. Hier roch es wie auf einem Friedhof, wenn Gräber geöffnet wurden.
    Nach Moder…
    Peter hatte so etwas schon einmal erlebt, als sein Vater umgebettet werden mußte. Die abenteuerlichsten Vermutungen Schossen ihm durch den Kopf.
    Ob hier irgendwo eine Leiche lag, die langsam vermoderte?
    Er ging weiter. Das linke Bein zog er nach. Die Schmerzen waren kaum noch auszuhalten.
    Plötzlich hörte er das Geräusch.
    Rechts von ihm.
    Er drehte den Kopf.
    Da traf ihn schon der Schlag. Peter McCurtin krachte zu Boden, und im gleichen Augenblick sprang der Zombie aus seiner Deckung.
    Harry Erskine reagierte sofort.
    Er schoß!
    ***
    Ich legte meine Fingerspitzen auf die Haut der Toten. Sie war kalt, demnach, mußte die Frau bereits länger tot sein.
    Hinter mir hörte ich einen erschrockenen Ruf, dann einen kurzen Schrei und danach einen Fall.
    Ich drehte mich um.
    Die Frau lag ohnmächtig auf dem Boden. Sie hätte nicht mit in die Wohnung kommen sollen. Gewarnt hatte ich sie schließlich.
    Ich ging zum Telefon und wählte die Nummer der Mordkommission mit einem Bleistift.
    Drei Sätze genügten.
    Dann rief ich Suko an.
    »Halt dich bereit«, riet ich dem Freund. »Die Lage hat sich zugespitzt.« Ich erklärte ihm, was ich entdeckt hatte.
    »Okay«, sagte Suko. »Jane ist übrigens hier.«
    Das hatte ich mir gedacht. Eigentlich wollte ich sie gar nicht mit dabeihaben, aber jetzt konnte ich sie auch nicht mehr umstimmen. Ich hatte keine Beweise, daß Harry Erskine der Mörder war, konnte mir aber auch keinen anderen vorstellen.
    Natürlich dachte ich auch an Peter McCurtin. Er befand sich in der Gewalt des Ausbrechers, und ich konnte mir vorstellen, daß Erskine kein großes Federlesen machte.
    Wenn nicht folgendes gewesen wäre.
    Das Haus an der Themse.
    Dieses Gebäude stand in einem unmittelbaren Zusammenhang zu den einzelnen Personen, und dort würde sich das Drama abspielen, falls wir es nicht verhinderten.
    ***
    Die Mordkommission kam.
    Ich gab einige Erklärungen ab und verschwand. Der leitende Beamte guckte zwar dumm, doch darum konnte ich mich nicht kümmern.
    Für Suko, Jane und mich galt es jetzt, ein neues Verbrechen zu verhindern…
    Der Schuß brüllte auf, die Kugel traf den Rocker in die Brust, etwa zwei Handbreit neben dem Herzen.
    Der Zombie wurde von der Aufprallwucht zurückgeschleudert. Er torkelte an Peter McCurtin vorbei und wurde erst durch das Treppengeländer aufgehalten.
    Aber er fiel nicht.
    Er blieb stehen und schüttelte den Kopf.
    Peter McCurtin sah dies alles aus seiner Froschperspektive, und er glaubte, den Verstand zu verlieren. Die Kugel hatte genau getroffen, das war deutlich zu sehen gewesen, aber den Zombie hielt es auf den Beinen, obwohl er längst hätte tot sein müssen.
    Doch er stand.
    Er wankte nicht einmal, sondern stieß ein tiefes, böses Knurren aus.
    Der Schütze stand wie festgenagelt. Auch ihm quollen fast die Augen aus dem Kopf. Denn mit allem hatte er gerechnet, nur damit nicht. Normalerweise tötet eine Kugel, aber hier…
    Harry schüttelte den Kopf. Er schielte auf seine Waffe, dann auf den Untoten und die Wunde in der Brust und begriff nichts.
    Der Zombie aber faßte mit der linken Hand nach hinten, stützte sich am Geländer ab und zog mit der rechten seine Fahrradkette. Ohne sich um den am Boden liegenden Peter

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