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0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles in Betracht ziehen.«
    »Glaubst du, daß…?«
    »War nur dahingesagt.«
    »Erskine ist schlimmer«, meinte sie. »Ich frage mich nur, wo er sich aufhält.«
    »Da gibt es einige Möglichkeiten«, erklärte ich.
    »Laß hören.« Ich hörte das Aufflammen eines Feuerzeuges. Jane hatte sich eine Zigarette angezündet.
    »Er kann erst einmal in London untergetaucht sein, wartet ab, bis Gras über die Sache gewachsen ist und führt dann seine Pläne durch.«
    »Das heißt, er tötet seinen ehemaligen Widersacher.«
    »Genau.«
    »Und die anderen Möglichkeiten?« fragte Jane.
    »Er fährt sofort zu McCurtin.«
    »Dann solltest du so rasch wie möglich hin, John.«
    »Ich war schon halb auf dem Weg.«
    »Soll ich mit?«
    »Nein, ich rufe dich an. Wir werden uns nur am Abend das Haus ansehen, so wie es der Geist der Toten gesagt hat.«
    »Nimmst du Suko mit?«
    »Ja.«
    »Okay, dann bis später.«
    Nach diesem Gespräch suchte ich die Nummer eines gewissen Peter McCurtin heraus. Das war leichter gesagt, als getan, denn es gab mehrere. Bei zwei Anrufen meldeten sich Frauen, die mir eine negative Auskunft gaben. Beim dritten hob niemand ab, und beim vierten hatte ich Glück.
    »Ja, bitte.«
    Ich meldete mich mit Namen und Dienstgrad.
    Im gleichen Augenblick wurde die Verbindung unterbrochen. Ich runzelte die Stirn und schaute auf den Hörer. Dieser McCurtin schien nicht gerade von einem Anruf der Polizei begeistert zu sein. Oder aber man hatte ihn daran gehindert, mit mir zu sprechen.
    An die zweite Möglichkeit glaubte ich nach Lage der Dinge am ehesten. Wenn sich das als wahr erwies, dann befand sich der Irre bereits in London.
    Und für mich wurde es Zeit.
    Die Adresse hatte ich.
    Mayfair ein nicht gerade billiges Viertel. Ich warf mir den Mantel über, als ich nach draußen zum Parkplatz ging, wo mein Bentley stand. Die schrägen Regenschleier packten mich und zerrten am Mantelstoff. Ich sah zu, daß ich in den Wagen kam, startete und stellte das Gebläse auf die höchste Stufe.
    Mit quietschenden Reifen fuhr ich los.
    In der Innenstadt fuhren die Fahrzeuge wieder Stoßstange an Stoßstange. Hinzu kam noch der kalte Regen, so daß der Verkehr zu einem Knäuel wurde. Ich fuhr die Victoria Street hinunter und ließ den Bahnhof links liegen. An der Südseite des Green Parks vorbei erreichte ich Hyde Park Corner. Als ich das Hilton Hotel passierte, wurde ich an den grauenhaften Fall mit den Todespflanzen erinnert. [4]
    Wenig später befand ich mich bereits im Stadtteil Mayfair.
    Peter McCurtin wohnte nicht weit vom Berkley Square entfernt. Ich fand auch einen Parkplatz, mußte aber noch laufen.
    Unter den ausladenden Baumästen fand ich einigermaßen Schutz vor dem Regen. Der Wind zerrte an den nassen, schweren Blättern und bog die Zweige, als wären sie aus Gummi.
    Aus den Augenwinkeln sah ich einen roten Mustang. Er fuhr auf mich zu und schlich die Straße entlang. Die breiten Reifen peitschten das Wasser der Pfützen hoch.
    Der Wagen verschwand, und ich dachte auch nicht mehr an ihn. Durch die zum Teil beschlagenen Scheiben hatte ich sowieso keinen der Insassen gesehen.
    Ich betrat einen großen Flur. Peter McCurtin wohnte im ersten Stock, Eine breite Treppe führte mich nach oben.
    Zwei Wohnungen lagen in der ersten Etage nebeneinander. Beide Türen bestanden aus zwei großen Hälften.
    Ich klingelte.
    Es blieb ruhig.
    Ein zweiter Versuch.
    Wieder nichts.
    Dafür wurde rechts von mir die Wohnungstür aufgezogen, und eine etwa vierzigjährige Frau mit blond gebleichten Haaren und grell geschminkten Lippen streckte neugierig ihren Kopf in den Flur.
    »Suchen Sie jemand, Mister?«
    Ich lächelte. »Ja, ich bin mit Mr. McCurtin verabredet.«
    Die Blondine verzog die Lippen. Sie beugte sich noch weiter vor, so daß ich zwangsläufig in ihren spitzen Ausschnitt schauen mußte.
    Nun, ich drehte mich weg. Ich bin zwar kein Mönch, aber was sie bot, war kaum zu unterbieten.
    »Das tut mir aber leid«, sagte sie. »Mr. McCurtin ist nicht zu Hause.«
    »Seit wann ist er denn weg?«
    »Vor ein paar Minuten ist er gegangen. In Begleitung eines Mannes. Zufällig konnte ich…«
    »Wie sah der Mann aus?«
    Sie hob überrascht die grau geschminkten Augenbrauen. »Sie sind ja ein ganz Neugieriger. Warum wollen Sie das wissen?«
    Ich zeigte ihr meinen Ausweis.
    »Ach du liebe Güte Polizei.« Ihr erstauntes Gesicht nahm plötzlich einen verschwörerischen Ausdruck an. Ich kannte solche Typen. Sie nahmen sich jetzt ungeheuer

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