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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich flog in die Hölle
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nicht mehr stimmen. Auf den praktischen Fall angewandt, wären die Voraussetzungen nur entfallen, wenn Jerrys Tod feststand.
    Noch hoffte ich, dass ich die Gangster, die nach mir suchten, täuschen könnte. Eine aberwitzige Hoffnung, denn wie genau sie meinen Standpunkt kannten, erfuhr ich schon Sekunden später. Die Tür, in deren Schatten ich mich zugezogen hatte, wurde von innen aufgerissen. Zwei Burschen fielen über mich her, und gleichzeitig rückten drei andere von vorn gegen mich an.
    Klar, dass unser Plan auch dann scheiterte, wenn ich gefasst wurde, und so zögerte ich nicht einen Augenblick lang, mich meiner Haut mit aller Kraft zu wehren, und ich war nicht zimperlich dabei.
    ***
    Um ein Haar gelang es den Gangstern, die von hinten über mich herfielen, mich in die Knie zu zwingen. Mit ihrer Last auf dem Nacken taumelte ich auf die Straße hinaus, fing mich aber und blieb stehen. Einer hielt meinen Hals umklammert, aber der andere hatte nur meinen linken Arm erwischt, während die rechte Hand mit der Smith & Wesson frei war.
    Ich schlug mit aller Kraft über den eigenen Kopf nach hinten, und ich traf gut, denn die Arme um meinen Hals lockerten sich sofort. Ich hörte den Mann auf den Boden fallen. Im nächsten Augenblick hatte ich auch meinen linken Arm befreit. Unter dem Schlag des Laufs der Smith & Wesson gegen seinen Kopf sank der Mann mit einem Seufzer zu Boden.
    Die drei Ganoven, die von der Straße gegen mich anstürmten, waren nahe genug. Sie streckten die Hände aus. Ich sprang ihnen entgegen und ließ den Arm fliegen. Ich traf einen von ihnen, aber nur an der Schulter. Die beiden anderen stoppten sofort und wischten nach der Seite davon. Es ging ganz schnell. Plötzlich gehörte die Straße wieder mir. Für zehn Sekunden war es ganz still, als hielten sie den Atem an.
    Dann gellte ein Ruf durch die Nacht. Die Straße wurde lebendig. Stimmen, Gestalten, Geräusche. Nicht mehr drei, fünf oder sieben Männer rückten gegen mich an, nein, die ganze Straße stand gegen mich auf, und jetzt schienen sie entschlossen, ernst zu machen.
    Ich merkte es, als etwas weich an meinem Ohr vorbeiwischte. Es war keine Kugel, und ich begriff erst, was es gewesen war, als ein zweites Ding der gleichen Art den Ärmel meiner Jacke aufschlitzte und meine Haut ritzte.
    Sie warfen ihre Messer nach mir, und ich wusste, dass sie eine Menge davon verstanden.
    Ich musste zurück, wollte ich nicht das nächste dieser heimtückischen Dinger in den Leib bekommen.
    Ich lief hundert Yards die Straße hinunter, aber sie kamen mir nach und hörten nicht auf, ihre Messer nach mir zu werfen. Auf diese Art drängten sie mich noch einmal hundert Yards die Straße hinunter, und nun befand ich mich schon in der Nähe meines Wagens.
    Als ich die Standlichter meines Wagens schon sehen konnte, versuchten sie noch einmal, meiner habhaft zu werden, indem sie aus einer Seitengasse heraus einen Angriff starteten. Nur der erste dieser Gruppe kam bis auf Tuchfühlung an mich heran. Ich schlug ihn nieder. Dabei sah ich, dass er ein Messer in der Hand hielt. Ich erkannte, dass es ihnen jetzt nicht mehr darauf ankam, mich unbedingt lebendig zu bekommen, sondern dass sie auch bereit waren, mich kurzerhand umzulegen.
    Ich hatte die Idee mit dem Wagen wieder bis in die Nähe der Bar durchzubrechen. Ich lief hin, schwang mich hinter das Steuer und wollte starten, aber der Motor gab keinen Laut von sich. Vermutlich hatten sie die Kabel herausgerissen oder die Karre auf sonst eine Weise unbrauchbar gemacht.
    Schon tauchte das erste Gesicht am Seitenfenster auf. Ich schlug hinein, und es verschwand. Ich kugelte mich nach der anderen Seite hinaus, vermied den Hieb eines Burschen, der dort schon stand, holte ihn noch rasch von den Füßen und - ich kann es nicht leugnen -türmte jetzt aus Leibeskräften.
    Es scheint eine geheime Grenze zu geben, die das Gangsterviertel von den anständigen Gegenden Rios trennt. Jedenfalls merkte ich, dass von einem gewissen Augenblick ab mir niemand mehr folgte. Selbstverständlich, dass ich sofort umkehrte und erneut versuchte, mich an die Bar heranzupirschen.
    Ich erwartete, dass es sofort wieder losgehen würde, sobald ich den Fuß über die unsichtbare Grenze setzte, aber es geschah nichts. Die Straßen waren völlig ausgestorben. Nirgendwo brannte Licht. Ich erreichte die Gasse, in der das Noches d’ Amazonas lag. Die schadhafte Neonreklame war erloschen. Ich ging bis zur Tür und rüttelte daran. Sie war

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