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0074 - Söldner des Teufels

0074 - Söldner des Teufels

Titel: 0074 - Söldner des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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wildes Raubtier. Nicht ohne Grund hatten ihn die Sektierer in diesen unheimlichen Raum geschleppt. Man wollte doch nicht etwa…
    Man wollte.
    Einer der Männer äußerte ein paar gutturale Töne in jener Sprache, die Bill hier nun schon ein paarmal gehört hatte. Ein Kommando an die Adresse der Zombies.
    Diese reagierten mit gewohnter Promptheit. Sie kamen auf Bill zu und packten ihn an beiden Armen. Der Weißgewandete, der ihn bisher mit der Pistole in Schach gehalten hatte, trat zurück und ließ seine Waffe unter seinem Umhang verschwinden.
    Und die brauchte er jetzt auch nicht mehr, denn Bill bedeutete keine Gefahr. Die Hände der Zombies hielten ihn so fest wie Eisenketten. Er gab seine Bemühungen, passiven Widerstand zu leisten, zwangsläufig gleich wieder auf. Der Kraft der Untoten hatte er nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Hilflos mußte er es hinnehmen, daß sie ihn zu dem thronartigen Gebilde hinüberzerrten und ihn zum Platznehmen veranlaßten. Wie zwei Zerberusse blieben sie dann links und rechts von ihm stehen und drückten ihn auf den kalten Stein.
    Bill beobachtete, was nun weiterhin geschah.
    Die fünf Männer verteilten sich in der Mitte des Raums. Jeder von ihnen bezog Position an einem der fünf gezackten Enden des Pentagramm-Musters. Sie gingen in die Hocke, kreuzten die Unterschenkel.
    Die Befürchtungen des Kulturhistorikers, daß etwas Furchtbares unmittelbar bevorstand, gewannen immer neue Nahrung. Wenn ihn nicht alles täuschte, wurden dort Vorbereitungen zu einer Beschwörungszeremonie getroffen.
    Es hielt ihn kaum noch auf seinem Sitz. Wenn die Zombies nicht gewesen wären, hätte ihn nichts daran hindern können, hochzuspringen und einen Fluchtversuch zu unternehmen. Selbst wenn die Chancen dazu auch noch so minimal gewesen wären. So jedoch konnte er gar nichts tun. Er mußte sich darauf beschränken, ohnmächtig zuzusehen, was die anderen taten.
    Die Männer hatten jetzt angefangen, Laute von sich zu geben. Eigentümliche Laute – monoton, beinahe hypnotisch. Eine Art Gesang war es, allerdings nicht mit herkömmlichen Harmonien verwandt, sondern fremdartig und auf haarsträubende Art und Weise irgendwie faszinierend.
    Die Gesichter der Männer waren schweißbedeckt, und in ihren halbgeschlossenen Augen lag ein seltsam weggetretener Ausdruck.
    Sie waren in eine Art Trance verfallen, in einen Zustand zwischen Wachen und Träumen.
    Dann wurde aus dem Traum ein Alptraum. Für Bill Fleming jedenfalls.
    Ganz plötzlich war da ein Brausen in der Luft, das von überallher gleichzeitig zu kommen schien. Elektrizität schien sich zusammenzuballen. Ein Flimmern entstand in der Mitte des von den Männern gebildeten Kreises, zuerst kaum wahrnehmbar, dann aber immer deutlicher werdend.
    Konturen schälten sich heraus, nahmen feste Umrisse an. Eine Gestalt wurde sichtbar.
    Eine furchtbare Gestalt. Breit wie ein mächtiger Baum und mehr als zwei Meter groß. Beine wie Säulen, Arme wie Keulen. Ein furchterregender Schädel, halb menschliches Gesicht, halb Wolfsfratze. Glühende gelbe Augen und ein zähnestarrender Rachen, aus dem heißer Atem hervorquoll.
    Ein Dämon!
    Die fünf Männer erwachten aus ihrer Trance, sprangen auf die Füße, machten dem Ungeheuer Platz.
    Der Dämon schüttelte sich und stieß einen Laut aus, der sich wie Donnergrollen anhörte. Dann setzte er sich in Bewegung.
    Er kam genau auf Bill zu.
    ***
    Die Concorde der Air France landete auf dem John F. Kennedy International Airport in New York. Zu den Fluggästen gehörten auch Professor Zamorra und Nicole Duval.
    Sie waren in der Vergangenheit schon des öfteren hier gelandet, meist in heiterer Stimmung, denn sie hatten sich darauf freuen können, ihren Freund Bill zu besuchen. Diesmal war es jedoch anders, denn es stand kein normaler Besuch auf dem Programm. Diesmal ging es um mehr, möglicherweise um Bills Leben.
    Nach Zoll- und Paßkontrolle verließen sie die riesige Ankunftshalle und bestiegen eins der unzähligen gelben Taxis, die hier auf ›Beute‹ lauerten.
    Sie ließen sich nach Manhattan fahren, wo Bill Fleming seine Wohnung hatte. Im Grunde genommen wußten sie, daß sie hier in New York nur Zeit verschwendeten, denn sie waren sich ziemlich sicher, ihn nicht zu Hause anzutreffen. Aber sie wollten ganz sicher gehen.
    Die Fahrt über den Expressway bis Manhattan ging ziemlich schnell, dann kamen sie in das typische Gedränge des Verkehrsgewühls, das eine echte Visitenkarte Manhattans war. Selbst in der

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