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0074 - Söldner des Teufels

0074 - Söldner des Teufels

Titel: 0074 - Söldner des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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erkennen. Offenbar war ein verschiebbares Wandsegment zur Seite geglitten.
    Die Technik des Öffnungsvorgangs war auch reichlich uninteressant für Bill. Weitaus wichtiger für ihn waren die Männer, die in der Öffnung sichtbar wurden. Weißgewandete waren es allesamt.
    Fünf von ihnen schienen normale Menschen zu sein, zwei weitere waren fraglos Zombies.
    Zwei der ersteren hielten Pistolen in den Händen, die sie unmißverständlich auf den Historiker richteten.
    »Komm raus!« forderte ihn einer von ihnen auf.
    Angesichts der Revolvermündungen war jeder Widerstand zwecklos. Bill, der sich der Bequemlichkeit halber auf dem Schaumstoffußboden in Liegeposition niedergelassen hatte, stand auf und trat durch die Öffnung hindurch.
    Er versuchte es zuerst mit Kessheit.
    »Ich protestiere gegen diese Art der Behandlung«, setzte er an, wurde aber auch schon gleich gestoppt.
    »Maul halten!« fuhr ihm einer der Sektierer über den Mund. Ein Pistolenlauf wurde ihm unsanft in den Rücken gestoßen.
    »Da lang!«
    Achselzuckend setzte sich Bill in Bewegung. Es ging einen mehr als mannshohen, breiten Gang entlang, der sich in nichts von einem ganz normalen Kellerkorridor in einem x-beliebigen Gebäude unterschied. Gekalkte Betonwände, ebensolcher Fußboden, Heizungsund Wasserrohre an den Decken. Profane Alltäglichkeiten, ohne eine Spur des Geheimnisvollen.
    Dies sollte sich jedoch bald ändern.
    »Stehenbleiben!« wurde Bill aufgefordert.
    Bill blieb stehen, an einer Stelle, die ihm in keiner Weise auffällig erschien.
    Wie von Geisterhand bewegt, glitt auch hier ein Teil der Wand zur Seite. Bills Blick fiel auf eine abwärts führende Treppe. Erneut kalte, nüchterne Zweckmäßigkeit. Leuchtröhren, Betonstufen, dünnes Stahlgeländer.
    Einer der Männer, gefolgt von einem Zombie, trat vor und schickte sich an, die Treppenstufen hinunterzusteigen. Ein Stoß mit der Pistole veranlaßte Bill, hinterherzumarschieren.
    Dem Historiker schwante Böses, Aber er hatte keine Wahl. Abwärts also.
    Ziemlich tief ging es hinab. Bill zählte mit. Es waren zweiunddreißig Stufen, bis wieder ebener Boden erreicht wurde.
    Hier war es dann allerdings mit der Sterilität neuzeitlicher Baukunst vorbei. Kein Beton mehr, keine glatten Wände, keine modernen Beleuchtungskörper. Lehmiges, festes Erdreich, ungefaßte Glühbirnen an lose hängendem Draht.
    Ein weiterer Gang bohrte sich in die Erde, den Bill und die Sektierer jetzt entlanggingen. Unwohlsein ergriff Besitz von dem Kulturhistoriker. Kein körperliches, wohl aber geistiges Unwohlsein. Hier unten tief unter der Erdoberfläche herrschte eine Atmosphäre unsichtbarer Bedrohung, die sich irgendwie lähmend auf sein Bewußtsein legte. Er ahnte, spürte förmlich, daß etwas Schreckliches auf ihn zukam. Und dieses Schreckliche würde nicht in der Demonstration menschlicher Gewalt liegen, würde viel schlimmer sein als Körperverletzung oder gar Mord. Bill fühlte dies ganz deutlich.
    Der Gang machte noch einen Knick nach rechts und endete dann plötzlich. Die Seitenwände aus befestigtem Erdreich verbreiterten sich, liefen auseinander, bildeten jetzt einen großen kreisförmigen Raum.
    Auch hier sorgten lose hängende Glühbirnen für ausreichende Sichtmöglichkeiten. Diese Glühbirnen waren jedoch mehr oder weniger das einzige Zugeständnis, das an das Gewohnte, an das Alltägliche gemacht wurde.
    Alles andere entzog sich herkömmlichen Betrachtungsweisen. Die Wände waren mit geheimnisvollen Symbolen in düsteren Farben bemalt. Runen, Hieroglyphen – einzeln stehend, miteinander Verbindungen eingehend, sich gegenseitig überlappend.
    Räucherstäbchen hingen an Decke und Wand, verbreiteten einen penetrant süßlichherben Duft, der die Geruchsnerven auf unangenehme Weise reizte.
    An einer Stelle des Raums, nahe der Wandung, stand ein steinernes, thronartiges Gebilde, ebenfalls über und über mit Symbolen bedeckt.
    Etwas anderes nahm Bills Aufmerksamkeit noch mehr in Beschlag.
    Im Zentrum des Raums war auf dem Boden eine große geometrische Figur zu sehen.
    Ein fünfzackiger Stern.
    Der Historiker wußte sofort, um was es sich dabei handelte: Um ein Pentagramm.
    Kalt lief es ihm den Rücken hinunter. Er kannte den Sinn und Zweck von Pentagrammen. Seine Zusammenarbeit mit Professor Zamorra hatte ihn auf diesem Gebiet einschlägige Erfahrungen machen lassen.
    Mit Hilfe eines Pentagramms war es möglich, Verbindung mit der Welt des Jenseits aufzunehmen!
    Die Furcht sprang ihn an wie ein

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