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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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hoch.
    »Ich möchte das Ding nur mal in der Nähe sehen«, lächelte Phil und machte einen neuen Schritt nach vorn.
    Ich tastete heimlich nach meiner Pistole.
    Phil war jetzt auf drei bis vier Yards an Olga heran. Sie kniff die Augen zusammen, schrie: »Stehen bleiben!« und drückte ab.
    Im selben Augenblick lag Phil auch schon flach auf dem Teppich. Der Schuss pfiff sirrend über ihn hinweg und klatschte in die Wand. Phil aber umklammerte Olgas Fußgelenke und holte sie kurzerhand zu sich hinab auf den Teppich.
    Er klopfte ihr eins auf die Finger, dass sie mit einem spitzen Schrei die Pistole losließ und sagte: »Sehen Sie! Wenn ich nicht zeitig genug zu Boden gegangen wäre, hätte sonst was passieren können! Geben Sie das Spielzeug mal her!«
    Er nahm ihr die Kanone ab, stand auf und klopfte sich den Staub vom Anzug. Fünf Minuten später kamen unsere Kollegen mit den Handschellen. Wir verpassten sie unserem sauberen Pärchen, zahlten an der Bar unsere Zeche und verließen den Hilly Night Klub mit zufriedenen Gefühlen.
    Kurz bevor wir auf die Straße traten, sagte ich: »Vorsicht! Man hat in dieser Sache schon einmal einen Mann, der uns vielleicht hätte Hinweise geben können, vor unserer Nase abgeknallt. Diese beiden müssen lebend ins Districtgebäude kommen!«
    Zu viert zogen wir unsere Schießeisen.
    ***
    Diesmal war unsere Vorsicht überflüssig. Ohne Schwierigkeiten kamen wir bis zum Wagen. Es war ein bisschen eng für sechs Leute, aber es ging. Hinten setzte sich Phil zwischen die Frau und den Gangster, der mich aus purer Menschenliebe hatte erdrosseln wollen. Vorn saßen unsere beiden Kollegen und ich.
    Es war fast halb sechs, als wir beim Districtgebäude ankamen. Wie ließen die beiden in den Zellentrakt bringen, unterschrieben die Einlieferungsscheine und sagten dem Kollegen am Nachtschalter der Auskunft, dass er den Einsatzleiter vom Dienst und Mr. High an diesem Morgen unterrichten möchte. Wir würden gegen zehn Uhr ins Office kommen.
    Normalerweise sind solche Eigenmächtigkeiten natürlich unerwünscht. Aber wir hatten gestern Abend schon in der Einsatzbesprechung klargemacht, dass wir vermutlich die Nacht über auf den Beinen sein müssten und deshalb den Dienst früh mit etwas Verspätung antreten würden.
    Der Fahrdienstleiter der Nachtschicht hatte ein Einsehen mit uns und ließ uns von einem Streifenwagen nach Hause bringen. Phils Wohnung lag näher, und deshalb fuhren wir zuerst bei ihm vorbei.
    Ich sah ihm nach, bis er im Haus verschwunden war, dann ließ ich mich nach Hause fahren. Eine Viertelstunde später lag ich im Bett und schlief wie ein Murmeltier.
    Als der Wecker klingelte, hatte ich das Gefühl, gerade erst ins Bett gegangen zu sein. Ich wachte mit rasenden Kopfschmerzen auf, nahm auf nüchternen Magen eine Tablette und huschte unter die kalte Dusche. Das Wasser stach mir wie mit glühenden Nadeln auf der Haut, aber es machte mich munter.
    Ein improvisiertes Frühstück wurde hastig gegessen, während ich mich anzog. Dann stieg ich in den Jaguar und zischte ab. An der verabredeten Ecke stand Phil. Er stieg ein, und ein paar Minuten später parkten wir im Hof des Districtgebäudes. Wir meldeten uns sofort bei Mr. High und gaben den Lagebericht. Er war mit unserer Arbeit zufrieden und sagte, wir möchten ihm sofort das Ergebnis der Vernehmungen von Olga und dem Gangster mitteilen. Wir versprachen es, gingen in unser Office und ließen zuerst einmal Olga kommen.
    Sie sah nicht mehr ganz so rassig aus wie in der Nacht hinterher Bartheke. Sie hatte offensichtlich nicht geschlafen und spuckte Gift und Galle, als sie in unser Office geführt wurde.
    Wir lasen inzwischen die Schlagzeilen der Morgenblätter und warteten, bis sie fertig war. Als sie erschöpft innehielt, sagte ich ruhig: »Okay, Olga. Nun setzen Sie sich hübsch ruhig auf diesen Stuhl da und beschränken Sie Ihre Beredsamkeit auf die Beantwortung unserer Fragen.«
    Sie setzte sich. Aber sie dachte nicht daran, den Mund zu halten und auf unsere Fragen zu warten. Eine neue Flut von Schimpfworten brach über uns herein. Ich drückte auf den Klingelknopf. Die Wärterin, die sie heraufgebracht hatte, erschien mit fragendem Gesicht im Office.
    »Nehmen Sie die redelustige Dame wieder mit«, sagte ich. »Vielleicht wird Sie etwas ruhiger, wenn wir sie nächste Woche noch einmal verhören.«
    Olga wollte Bäume ausreißen vor Wut. Aber dem geschickten Griff der Wärterin war sie nicht gewachsen. Fluchend wie ein

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