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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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Dann verschärft sich sogar seine Strafe, weil er durch seine Warnung weitere Bandenverbrechen begünstigt hat und weil er geflohen ist. Das wird er verstehen. Deshalb glaube ich nicht, dass er unseren Plan der Gegenseite verraten wird.«
    Mr. High überlegte noch ein paar Sekunden lang, dann nickte er: »Also gut. Wir werden die Kneipe natürlich von einem Aufgebot von G-men umstellen lassen und auch zehn oder fünfzehn Mann in das Lokal postieren.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Davon möchte ich abraten. Wer weiß, wie genau die Gangster die Kneipe beobachten? Wenn an diesem Abend besonders viel unbekannte Männer im Lokal und in der Nachbarschaft auftauchen, könnten sie misstrauisch werden.«
    »Das ist allerdings wahr. Aber was wollen wir sonst tun?«
    »Phil und ich«, schlug ich vor. »Das muss genügten.«
    »Und wenn es zu einer Schießerei kommt?«
    »Im Lokal selbst darf es gar nicht zu einer Schießerei kommen. Der Laden ist meistens brechend voll. Es würden nur Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden. Wir werden auf jeden Fall versuchen, die Burschen erst herauszulassen. Auf der Straße werden wir sie schon kriegen. Wenn nicht alle, so mindestens einen. Und dieser eine kann uns an die beiden anderen heranführen. Da sie immer zusammen auftreten, ist anzunehmen, dass sie sich auch namentlich kennen.«
    »Das sollte man annehmen«, nickte Mr. High. »Also gut. Ich bin einverstanden.«
    »Vielen Dank, Chef«, sagte ich und ging in unser Office zurück.
    Ich nickte Phil zu, als ich eintrat. Er deutete mir mit einer kurzen Bewegung an, dass ich das Verhör in meinem Sinne weiterführen könnte.
    »Hören Sie, Leewater«, fing ich an. »Unser Entgegenkommen Ihnen gegenüber geht so weit, dass wir für Sie bei der Staatsanwaltschaft ein gutes Wort einzulegen bereit sind. Aber dafür stellen wir eine Bedingung.«
    Er sah interessiert auf.
    »Ja? Welche?«
    »Sie werden von uns wieder entlassen. Sie sagen Olga nichts von unserem Plan. Sie erzählen überall und jedem, der er hören will, dass der Untersuchungsrichter den Sachverhalt für zu geringfügig gehalten hätte, um einen Haftbefehl auszustellen. Sie sagen, dass Sie hier beim Verhör dicht gehalten hätten. Morgen Abend gehen Sie in Karpers Inn wie an jedem Donnerstag. Sobald die drei Männer auftauchen, geben Sie uns ein Zeichen.«
    »Ich soll euch die Drei ans Messer liefern?«
    »So können Sie es nennen.«
    Er schwieg. Um ihm die Sache schmackhaft zu machen, erklärte ich ihm noch einmal, zwischen welchen Möglichkeiten er wählen konnte.
    »Passen Sie auf, Leewater«, sagte ich. »Sie haben die Wahl zwischen zwei verschiedenen Möglichkeiten: Entweder Sie nehmen unseren Plan an, dann kommen Sie ohne Mordanklage und mit einer sehr geringen Strafe wegen der Kokainsache davon, weil wir in diesem Fall Ihre Mitarbeit bei der Zerschlagung der Bande lobend hervorheben werden. Dann haben Sie im höchsten Fall mit zwei Jahren zu rechnen, wahrscheinlich nur mit ein paar Monaten. Oder Sie nehmen unseren Vorschlag nicht an oder tun so, als ob Sie ihn annehmen, und hintergehen uns dabei, dann erhalten Sie mindestens zwei Jahre Zuchthaus wegen Vergehen gegen das Rauschgiftgesetz. Dazu mindestens sechs Jahre wegen Mordversuch an einem FBI-Beamten. Und noch einmal ein bis drei Jahre wege’n absichtlicher Irreführung der Behörden in Tateinheit mit Begünstigung des Bandenverbrechens. Macht mindestens neun, wahrscheinlich zwölf bis vierzehn Jahre Zuchthaus. Zwei Jahre oder vierzehn, überlegen Sie es sich genau. Sie entscheiden über die nächsten Jahre Ihres Lebens.«
    Leewater senkte den Kopf.
    »Haben Sie ’ne Zigarette?«
    Ich schob ihm eine hin und gab ihm Feuer. Als er den ersten Rauch ausstieß, fragte er leise: »Also? Wie wollen wir’s machen, dass die Drei auch wirklich in euer Netz gehen?«
    ***
    Am Donnerstagabend gegen sechs herrschte in unserem Office jene gespannte Stimmung, die einem großen Schlag gegen die Unterwelt voranzugehen pflegt. Phil und ich hatten uns den ganzen Tag über kaum auf die Arbeit konzentrieren können. Um nicht tatenlos herumsitzen zu müssen, hatten wir einige Routinearbeiten erledigt, aber nur schleppend und immer wieder mit den Gedanken bei dem bevorstehenden Abend, der uns allerlei bringen konnte.
    Denn dass sich drei Mann einer Rauschgiftgang widerstandslos ergeben würden, das wagte niemand zu hoffen.
    Als es endlich sechs war, griff ich erlöst zum Telefonhörer.
    Ich rief das 32. Polizeirevier der City Police

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