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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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zum Telefon, während ich mir meine Glieder massierte und den Kopf unter die Wasserleitung hielt. Mein Hut lag in einer Ecke, ich hob ihn auf und beulte ihn wieder einigermaßen zurecht.
    Unterdessen rief Phil das FBI an.
    »Hier ist Decker«, sagte er. »Gebt mir doch mal den Bereitschaftsdienst!«
    Es dauerte eine Weile, dann wiederholte er seinen Namen und fügte hinzu: »Schickt zwei Mann und zwei Paar Handschellen in den Hilly Night Klub. Wir erwarten euch in einem Zimmer, das ihr auf folgende Weise findet: Vom Lokal aus sucht ihr den Gang zu den Toiletten. Links erste Tür, okay? Gut, beeilt euch, bevor wir hier vielleicht noch eine Weihnachtsüberraschung erleben.«
    Er legte den Hörer auf und steckte die Kanone ein. Während er sich eine Zigarette zwischen die Lippen schob, murmelte er: »Die Sache geht ja großartig voran. Wenn wir jede Nacht ein oder zwei Mann von der Bande ausheben, ist sie in vierzehn Tagen sämtliche Mitglieder los. Tja, wenn das FBI erst mal loslegt, was?«
    Er grinste den Gangster freundlich an. In dessen Augen blitzte es tückisch. Ich wusste, dass er etwas vorhatte, aber ich hielt es nicht für nötig, Phil zu warnen. Wenn mich Phil für einen Anfänger hielt, dann mochte er aufpassen, dass er sich nicht selbst wie ein solcher benahm.
    Phil griff in die Tasche und zog sein Feuerzeug. Er schnipste es an und hielt die Flamme gegen die Zigarette.
    Im selben Augenblick schoss der Gangster auf ihn los. Aber da erlebte er seine Überraschung.
    Phil hatte den Angriff erwartet. Ließ das Feuerzeug kurzerhand fallen, warf sich nach hinten und rollte elegant rückwärts über den Tisch hinweg, gegen den er sich gelehnt hatte.
    Der Gangster konnte die Wucht seines Angriffs nicht mehr stoppen. Er ranntp in vollem Lauf mit dem Bauch gegen die Tischkante. Er stöhnte und verzog sein Gesicht.
    Phil stand bereits seitlich neben ihm, tippte ihm grinsend auf die Schulter und sagte freundlich: »Hier bin ich!«
    Der Gangster drehte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Phil. Er wollte ausholen, aber Phil war viel schneller. Wie ein Blitz zuckte seine geballte Rechte gegen das deckungslose Kinn des Gangsters, der verdrehte die Augen, hob sich ein bisschen in den Schuhen und schoss dann rückwärts wie eine Rakete durch das Zimmer.
    Er donnerte gegen ein Regal, sackte in sich zusammen und wurde von einem Berg von Büchern begraben, die aus dem Regal herausstürzten.
    ***
    Ich hockte auf dem Teppich unter dem Waschbecken und klatschte mir von Zeit zu Zeit eine hohle Handvoll Leitungswasser auf den schmerzenden Hinterkopf. Grinsend beobachtete ich meinen Freund, der sich jetzt um Olga bemühte.
    »He, Püppchen, steh ruhig auf«, brummte Phil mitleidlos. »Die Ohnmacht ist längst vorbei, und wir fallen auf den faulen Zauber nicht herein.«
    Olga schlug sofort die Augen auf. Sie sprühte Feuer und Empörung. Eine Flut von Schimpfwörtern, die einem langjährigen Seemann Ehre gemacht hätten, prasselte über Phil herein. Der nickte bei jedem Wort beifällig und sagte, als sie einmal Luft holen musste: »Wenn Sie damit Ihren Ganoven dort meinen, dann stimmen wir völlig überein, Verehrteste, nur hätte ich es nicht in einer so bildhaften Sprache ausdrücken können.«
    Das brachte Olga zum Schweigen. Sie starrte Phil nur verdutzt an. Der besann sich auf seine Zigarette und steckte sie nun endlich an, nachdem er sie mitsamt dem Feuerzeug vom Teppich aufgelesen hatte.
    Olga sah einen Augenblick vor sich hin. Plötzlich schien sie irgendeinen Entschluss gefasst zu haben.
    Sie klappte ihr Handtäschchen auf und griff nach dem Taschentuch oder nach der Puderdose oder nach was weiß ich. Langsam zog sie ihre Hand wieder hervor.
    Und dann hielt sie eine gar nicht so kleine Pistole in der Hand. Und erklärte scharf und zischend wie eine Giftschlange: »Hoch die Pfoten! Los!«
    Phil hob überrascht den Kopf. Dann schüttelte er ihn, während er langsam die Hände zur Decke hob.
    »Was soll das denn werden, Hübsche?«
    »Quatsch nicht!«, fauchte Olga. »Stell dich da drüben an die Wand! Aber ein bisschen plötzlich!«
    Phil grinste. Anscheinend wollte sie jetzt mit ihm die gleiche Masche durchexerzieren wie er vorhin mit dem Gangster.
    »Solche Dinger gehen manchmal los!«, warnte er mit todernstem Gesicht, während er einen Schritt in ihre Richtung machte. »Legen Sie das Ding lieber wieder in die hübsche Handtasche. Ehe was passiert!«
    Olga sprang auf.
    »Stehen bleiben!«, kreischte sie und riss die Pistole

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