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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konzentrieren, den ich im Augenblick bekämpfte.
    Und das war eben Sinistro.
    Ich rechnete damit, daß der Schwarze Tod ausgefallen war. Ich hatte seine Diener mattgesetzt, ihm also abermals eine Niederlage bereitet, und nun konnte ich mich voll auf den Magier konzentrieren.
    Ich bog in die schmale Straße ein, in der das Revier lag. Die Lampe über der Tür brannte noch immer.
    Die Sonne war bereits aufgegangen. Ihre Strahlen fielen schräg in die Straße ein. Sie erhellten einen Teil und zeigten auch das Eiland, das diesen Bezirk ›auszeichnete‹.
    Ich stoppte vor dem Revier.
    Die Außentür war nicht versiegelt worden. Da ich den Schlüssel besaß, konnte ich eintreten.
    Suko folgte mir. Er trug den Karton. Die Tür schnappte hinter ihm ins Schloß.
    Ich brach das bisher unangetastet gebliebene Siegel, schloß die Tür auf, und wir betraten hintereinander den Revierraum. Die Cops hatten noch nicht aufgeräumt. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld.
    Wir schauten uns um.
    Die Atmosphäre war die gleiche geblieben, man spürte die Nähe des Bösen. Die Tür zum Nebenraum stand einen Spalt offen. Dahinter war es dunkel.
    Suko nickte mir zu. »Komm«, sagte er.
    Ich überprüfte noch einmal meine Waffen.
    Pistole, Dolch, Silberkreuz – es war alles vorhanden. Auch die magische Kreide steckte in meiner Tasche, und Suko war ebenfalls mit einer Beretta und der Dämonenpeitsche ausgerüstet.
    Trotz, unserer guten Bewaffnung, hatte ich ein komisches Gefühl. Wir tauchten nicht das erste Mal in eine andere Dimension, vor kurzem noch hatten wir Shao in einem solchen Horrorland gesucht. [4]
    Aber so vielfältig und vielschichtig wie die Dimensionen selbst, waren auch die einzelnen Regionen. Keine glich der anderen, und in jeder lauerte ein anderer Schrecken.
    Was würde uns bei Sinistro erwarten?
    Ich war als erster an der Tür und zog sie auf. Meine Hand glitt hoch und tastete nach rechts, wo sich der Lichtschalter für das Zimmer befand.
    Ich legte den Hebel um.
    Nichts…
    Es blieb dunkel!
    Für uns eine Warnung.
    Suko hatte die Gefahr ebenfalls bemerkt. Er war hinter mir geblieben.
    »Vorsicht«, raunte er.
    Ich nickte.
    Dann überschritt ich die Schwelle, während Suko die Tür weit öffnete, damit vom Nebenraum aus genügend Helligkeit in das Zimmer fiel.
    Wie vom Donner gerührt, blieb ich stehen.
    Das Bild war verschwunden!
    ***
    Aus, vorbei. Reingelegt. Diese Worte schossen mir innerhalb von Sekundenbruchteilen durch den Kopf. Sinistro hatte uns auf eine raffinierte Art und Weise genarrt.
    »Das gibt es doch nicht«, hörte ich Suko hinter mir flüstern.
    Ich lachte. »Und ob. Sieh selbst.« Die bittere Enttäuschung war aus meinen Worten zu hören. Wir hatten uns soviel Mühe gemacht, und nun war alles umsonst.
    Der Weg zu Sinistro und damit zu meinem Freund Bill Conolly blieb versperrt.
    Jetzt waren nicht wir am Zug, sondern der Magier. Wir mußten auf ihn warten und ihm den ersten Schlag lassen.
    Wie ein Ölgötze stand ich im Raum, unfähig, normal zu denken oder zu reagieren.
    Dieser Streich war zuviel.
    Meine Blicke glitten durch das Zimmer. Wo zuvor das Bild gehangen hatte, erkannten wir jetzt ein helleres Rechteck beim Näherkommen. Ich schaute auch in die Ecken und glaubte plötzlich, dort Bewegungen zu sehen.
    Abrupt blieb ich stehen.
    »Was ist?« fragte Suko.
    »Schau mal in die Ecken hinein«, forderte ich ihn auf. »Merkst du nichts?«
    »Moment.« Suko ging einen Schritt nach rechts, um einen besseren Blickwinkel zu besitzen. »Ja, da sind Schatten«, sagte er.
    »Genau.«
    »Und?«
    Dann hörten wir das Lachen. Es klang höhnisch, gemein und triumphierend.
    Sofort rutschte meine Hand unter das Jackett.
    »Laß die Pistole stecken, Sinclair, sie schreckt mich nicht.«
    Ich kannte die Stimme. Schon öfter hatte ich sie gehört. Auch hier in New York, wo ich gegen das Horror-Taxi gekämpft hatte. Der Mann, der in diesem Raum auf uns lauerte, war kein geringerer als unser alter Freund der Spuk.
    Ich machte mir keine Gedanken darüber, warum und wieso er plötzlich aufgetaucht war, er würde es mir sicherlich selbst erzählen. Denn der Spuk, Herrscher im Land der Schwarzen Dämonenseelen, war nichts anderes als ein Dämon. Und Dämonen prahlen mit ihren Erfolgen. Sie müssen es, innerer Zwang treibt sie dazu.
    Erkennen konnte ich den Spuk nicht. Sein Körper besaß keine festen Umrisse oder Konturen, er war ein gestaltloses Wesen, ein Schatten, ein Auswuchs der Nacht. Er besaß zwar auch eine andere

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