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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt, doch die zeigte er fast nur in seiner Dimension. Da trat er dann als schuppiges widerliches Monster auf, das Angst und Schrecken verbreitete und sich an der Seelenqual der getöteten Dämonen ergötzte.
    Ich hielt den Spuk für noch gefährlicher als den Schwarzen Tod. Er war vor allen Dingen listiger und versuchte nur, seinen eigenen Vorteil herauszuholen. Der Spuk war ein Dämon, vor dem man sich höllisch in acht nehmen mußte, sonst war man verloren.
    Und nun stand er hier.
    »Überrascht, Geisterjäger?« fragte er mich. Seine Stimme klang hohl und dumpf. Sie ließ etwas ahnen von der Weite des Schattenlandes, in dem er herrschte und regierte.
    »Ein wenig schon«, gab ich zu.
    »Das glaube ich. Aber du hast es dir zu einfach vorgestellt, Sinclair. Du wolltest in die andere Dimension tauchen und somit deinen Freund Bill Conolly herauspauken. Nein, das ist nicht drin. Ich habe schon zu oft erlebt, daß gerade du die unmöglichsten Dinge vollbracht hast. Und deshalb mußte ich eingreifen. Es war sozusagen meine Pflicht, einem der Brüder zu helfen, nachdem der Schwarze Tod sich schmählich zurückgezogen hat.«
    »Was willst du?« fragte ich ihn.
    »Gar nichts, nur zuschauen und vielleicht ein paar klärende Worte sprechen.«
    »Inwiefern?«
    »Das, Sinclair, wirst du noch früh genug merken, glaube mir. Ich freue mich schon auf deine Begegnung mit Sinistro. Übrigens, was trägt der Chinese dort unter seinem Arm?«
    »Es ist ein Geschenk für Sinistro«, erwiderte Suko.
    Der Spuk lachte. »Etwa sein Kopf?«
    »Genau!«
    In der Ecke sah ich eine huschende Bewegung. Wahrscheinlich hatte der Spuk jetzt seine Stellung verändert. »Der Kopf!« lachte er. »Sein Kopf, nicht wahr?«
    Mir schwante Übles. Trotzdem antwortete ich: »Ja, es ist sein Kopf, wie du schon bemerktest.«
    »Das stimmt nicht!« Peitschend wie ein Gewehrschuß schwang die Antwort durch den Raum.
    »Und weshalb stimmt das nicht?« lautete meine Gegenfrage.
    »Weil sich Sinistros Kopf in meiner Obhut befindet!«
    ***
    Die Antwort war ein Tiefschlag. Viel hätte wirklich nicht gefehlt, und ich wäre in die Knie gegangen. Ich merkte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich und ich kalkweiß wurde. Mit jeder Antwort hatte ich gerechnet, damit nicht.
    Der Spuk freute sich diebisch, daß er uns eins ausgewischt hatte. Ich hätte an seiner Stelle auch so triumphiert, denn sein Pfand war wirklich mehr als Gold wert.
    »Da staunst du, nicht wahr?«
    Ich mußte zweimal ansetzen, bevor ich weitersprechen konnte. »Darf man fragen, wieso dieser Kopf zu dir kommt?«
    »Natürlich. Als man Sinistro köpfte, sollte seine Seele normalerweise in mein Reich eingehen. Doch er hatte sich mit dem Schwarzen Tod verbündet und somit einen starken Partner auf seiner Seite. Diese Seele war mir also entrissen worden. Was mir wiederum überhaupt nicht gefiel, wie du dir vorstellen kannst. Ich beschloß, mich zu rächen. Nicht sofort, sondern irgendwann, in Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Denn ich habe Zeit. Irgend jemand fand den Schädel und brachte ihn nach New York, wo es für mich ein leichtes war, ihn in die Finger zu bekommen. Ich besitze ihn schon seit einiger Zeit, während die meisten glauben, der Kopf des Magiers läge noch irgendwo herum. Daran stimmt kein Wort. Ich habe ihn.«
    »Okay«, sagte ich. »Soweit habe ich alles verstanden. Ich frage mich nur, was du mit dem Kopf anstellen willst? Ihn zurückgeben, damit Sinistro dein Diener wird?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Etwas anderes ist mir viel wichtiger. Ich bin darauf erpicht, daß du, Sinclair, und auch deine Freunde vernichtet werden. Und den Schädel des Magiers halte ich bei mir. Er ist gewissermaßen mein As in der Hinterhand, das ich zu gegebener Zeit einsetzen kann.«
    Mit so etwas ähnlichem hatte ich gerechnet. Dieser Dämon hatte ein ganz raffiniertes Spiel aufgezogen, in das er jederzeit als Joker einsteigen konnte.
    Und wir waren machtlos.
    Mit meinen Waffen konnte ich den Spuk leider nicht besiegen. Er war zu mächtig, aber ich mußte ihn aus dem Poker um Bill Conollys Leben heraushalten.
    Fragte sich nur – wie?
    Das schien auch der Spuk zu merken. Er sagte: »Die Trümpfe, Geisterjäger, liegen bei mir, du kannst nur anreizen. Stechen werde ich.«
    »Abwarten!«
    »Immer noch optimistisch?« fragte er.
    »Warum nicht? Noch lebe ich.«
    »Kann auch sein, daß du sogar überlebst. Aber dein Freund Conolly nicht!«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Diesen Bestien würde es

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