Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Rücken.
    Seine Situation war wirklich schlimm.
    Aber Bill dachte nicht nur an sich, sondern auch an seine Familie und seine Freunde.
    Da war vor allen Dingen das Ultimatum.
    Der Reporter wußte, daß es mir gestellt worden war, und er fragte sich, ob es überhaupt einzuhalten war. Nach menschlichem Ermessen überhaupt nicht. Ein Mann konnte nicht das schaffen, wozu der Magier Sinistro über drei Jahrhunderte gebraucht hatte. Dieser Mann hatte nur einen Tag und eine Nacht Zeit.
    Ein Ding der Unmöglichkeit.
    Bill Conolly machte sich da auch keine Illusionen. Die erste Euphorie nach seiner Befreiung war verflogen. Der Reporter hatte sich nicht mehr auf den Stuhl gesetzt, sondern hockte auf den Felsen, die von der Hitze noch warm waren.
    Seine Blicke schweiften nach vorn, dort, wo der grüne Himmel und das eisenpulvergraue Meer zusammenwuchsen.
    Aber auch am Horizont tat sich nichts. Alles blieb ruhig, und die Stille lastete nahezu unerträglich über dem winzigen Felseneiland. Nicht mal das Summen von Mücken unterbrach die Ruhe. Sie zerrte an Bills Nerven.
    Hinzu kam die quälende Ungewißheit, das Nichtwissen, wie es weiterging. Wenn Bill Bonolly näher darüber nachdachte, wurde er fast verrückt.
    Deshalb durfte er sich damit gar nicht beschäftigen.
    Außerdem peinigte ihn der Durst. Man hatte ihm keinen Tropfen Wasser zurückgelassen, so daß sich seine Qual noch vergrößerte. Immer wieder versuchte er zu sprechen. Er redete mit sich selbst und versuchte, wenigstens auf die Weise den Speichelfluß ein wenig in Gang zu halten.
    Es half kaum noch.
    Bill wünschte sich fast Gesellschaft herbei, denn die Einsamkeit war ebenfalls schlimm. Er wollte mit jemandem reden, auch wenn es seine Gegner waren.
    Bill hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als es auch schon geschah.
    Die Luft vor ihm begann zu flimmern, ein grüner Schein lag über dem Eiland, und dann nahm dieses Flimmern Konturen an.
    Menschliche Konturen…
    Sinistro kam.
    Bill drehte den Kopf, so daß er den Magier direkt anblicken konnte.
    Sinistro hatte auf seine beiden Henker verzichtet. Er hielt sich für stark genug, Bill Conolly allein gegenüberzutreten, und sein hämisches Lachen verspottete den Reporter.
    Das Lachen war kaum verklungen, als sich der Magier manifestiert hatte.
    Er stand als Kopfloser vor dem Reporter.
    Wie immer trug er seinen langen roten Mantel, und wie immer flimmerte über dem Halsstumpf das Oval seines Schädels.
    Bill ballte die Hände zu Fäuste. Die Augen hatte er zu schmalen Sicheln verengt, pfeifend saugte er die Luft ein, und in seiner ersten wilden Wut wollte er sich auf den Magier stürzen, doch Bill beherrschte sich.
    Er wollte nichts tun, was er hinterher bereute. Ruhig bleiben, so lautete seine Devise.
    Der Magier kam nicht ohne Grund, er wollte sicherlich etwas von ihm, und das sollte er Bill sagen.
    Sinistro schwieg auch nicht lange. »Ich habe mit deinen Freunden gesprochen«, sagte er.
    »Und?« fragte Bill.
    »Die Hälfte des Ultimatums ist fast verstrichen!«
    Der Reporter schwieg.
    Das wunderte den Magier. Er fragte: »Willst du nicht wissen, was Sinclair geschafft hat?«
    »Du wirst es mir ja sagen.«
    Lachen. »Ja, ich werde es dir mitteilen. Ich weiß nur nicht, ob es dir gefällt.«
    Bill hob die Schultern.
    »John Sinclair schafft es nicht!« Sinistro sprach die Worte höhnisch aus, und er freute sich, daß er so etwas sagen konnte.
    Bill aber preßte die Lippen zusammen. Er senkte den Blick. An dieser Reaktion erkannte Sinistro, daß es den Reporter doch getroffen hatte. Trotzdem raffte sich mein Freund zu einer Gegenreaktion auf. »Noch hat er Zeit«, erwiderte Bill trotzig.
    »Auch in den verbleibenden Stunden packt er es nicht«, sagte der Magier hart.
    »Weshalb sind Sie gekommen?«
    »Ich will dich auf deinen Tod vorbereiten!«
    Da war die Antwort, die Bill Conolly insgeheim befürchtet hatte. Sein Tod stand fest. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann er ihn ereilen würde.
    Wie lange hatte er noch zu leben?
    Elf Stunden? Zwölf vielleicht?
    Als Bill daran dachte, wurde er fast wahnsinnig. Er schüttelte den Kopf. »Ich will, und ich werde nicht sterben!« schrie er Sinistro an. »Was willst du überhaupt? Warum soll dir John Sinclair deinen Kopf besorgen? Was willst du damit?«
    »Ich brauche ihn, um meine Macht zu stärken!«
    »Bist du nicht mächtig genug?«
    »Nein, ich werde nicht anerkannt. Ein Magier ohne Kopf kann im Reich der Finsternis nie eine führende Rolle übernehmen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher