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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin nur ein halber Dämon, irre in den Dimensionen des Schreckens umher und warte darauf, meinen Kopf zu bekommen, damit ich endlich eine führende Rolle übernehmen kann. Der Schwarze Tod hat es mir versprochen. Wir nennen ihn in unserer Heimat den Majodomo des Satans. Ich habe mich an ihn gewandt mit der Bitte um Unterstützung. Man hat sie mir gewährt, aber der Majodomo des Satans will mich erst weiter unterstützen, wenn ich meinen Schädel wiederhabe. Deshalb ist er nach New York gekommen, er wollte mir Rückendeckung geben. Wir wollten an zwei Orten gleichzeitig zuschlagen, und mein Ziel ist es, den Kopf zurückzubekommen, der mir gehört.«
    Bill winkte ab. »Der Schwarze Tod verliert immer mehr an Boden. Irgendwann wird er der große Verlierer sein.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Doch. Er hat schon zu viele Niederlagen einstecken müssen, und so etwas vergißt Asmodis nicht. Du hast dir einen falschen Verbündeten ausgesucht, Sinistro.«
    »Diesmal wird der Schwarze Tod siegen!«
    »Nie!«
    »Doch, durch deinen Tod, Bill Conolly. Wenn John Sinclair erfährt, daß du nicht mehr am Leben bist, ist er so geschwächt, daß es für uns ein Leichtes sein wird, ihn zu erledigen. Wir haben das Spiel aufgezogen. Die Horror-Cops waren nur ein geschicktes Ablenkungsmanöver, auf das ihr hereingefallen seit. Jetzt erst geht es richtig zur Sache. Sinclair hat sich auf die Polizisten konzentriert, und wir konnten woanders zuschlagen.«
    »Und wenn John es fertigbringt, den Kopf herbeizuschaffen?« fragte Bill.
    »Glaubst du das?« höhnte der Magier.
    Der Reporter nickte.
    »Du bist ein Fantast, Conolly. Was ich in dreihundert Jahren nicht erreicht habe, schafft Sinclair in einem Tag und einer Nacht niemals. Denk an meine Worte.«
    »Auch wenn er dir den Kopf bringt, du würdest mich trotzdem töten?« Bill kleidete diese Feststellung in eine Frage.
    »Natürlich!«
    »So halten Dämonen ihr Wort!« knirschte der Reporter.
    »Noch bin ich kein Dämon«, erwiderte Sinistro. »Noch nicht. Ich befinde mich in einem Schwebezustand, und ihr sollt das ändern!« Er lachte laut. »Überlege mal, Bill Conolly. Sinclair, der Geisterjäger, wird für unsere Zwecke eingespannt. Ist das nicht herrlich?«
    »John wird eure Pläne durchschauen«, sagte Bill.
    »Nein, er spielt verrückt und hat nichts anderes im Sinn, als meinen Kopf zu holen. Er ist völlig durcheinander, die Angst um dich nagt in ihm wie eine hungrige Ratte. Die Zeichen für uns stehen sehr, sehr günstig.«
    Dieser Magier sprach mit solch einer Sicherheit, daß es Bill kalt den Rücken hinunterlief. Er fragte sich, ob er nicht doch bereits mit Volldampf die Verliererstraße hinunterrutschte.
    »Noch ungefähr zwölf Stunden, Bill Conolly. Zwölf Stunden Galgenfrist. Du kannst jede Minute zählen!!«
    Da drehte Bill durch. Die Gefangenschaft, die Verhöhnung, das Verspotten – es war zuviel für ihn. Er war aufgeladen wie ein Akkumulator, und er mußte sich Luft machen.
    Bill Conolly hatte all seine Kräfte konzentriert. Plötzlich stieß er sich ab.
    Er hechtete aus dem Stand auf den Magier zu, wollte ihn überraschen, und Bills Faust flog vor.
    Der Reporter war zu langsam.
    Viel zu langsam.
    Er befand sich noch im Sprung, als Sinistros Konturen zerflossen. Bills Faust pfiff ins Leere.
    Der eigene Schwung katapultierte den Reporter nach vorn. Er fiel auf den Fels, schrammte sich dabei die Ellenbogen auf und rollte nach vorn dem bleigrauen Meer zu.
    Plötzlich bekam Bill Angst.
    Angst, in die Flüssigkeit zu fallen, Angst vor dem Raubfisch.
    Bills gekrümmte Finger glitten über den Fels, versuchten irgendwo Halt zu finden, rutschten ab, griffen wieder zu und packten.
    Bill hielt sich fest.
    Da hörte er das Zischen.
    Hinter ihm klang es auf.
    Bill taumelte auf die Füße, zog die Beine an und schaute entsetzt auf seinen rechten Schuh.
    Der Absatz hatte sich zum Teil gelöst! Kleine Rauchfäden stiegen jetzt noch von seinem Schuh hoch, und Bill Conolly wußte plötzlich, daß dieses Meer nicht aus Quecksilber bestand, sondern, was noch viel schlimmer war, aus ätzender, alles zerfressender Säure…
    ***
    Der Morgen brachte etwas Frische.
    Der Wind kam vom Westen, fuhr in die Straßenschluchten und wirbelte Papier und Abfall hoch. Er spielte mit leeren Konservendosen und ließ sie laut scheppernd über das Pflaster rollen.
    In diese Gegend New Yorks fuhr kein Milchwagen, hier verirrte sich kein Gefährt der Straßenreinigung.
    Um diese Zeit hatten sich die Straßen

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