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0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
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— im ersten Gang über den Randstreifen gefahren, nachdem der Chauffeur wohl abgesprungen war. Im Augenblick des Nach - vorne - Kippens hatte der Rahmen Bodenberührung gehabt, wie eine deutliche Schleifspur bewies.
    Wir warteten anderthalb Stunden auf das Bergekommando und benützten die erzwungene Muße dazu, jeden Quadratzoll des Bodens nach weiteren Spuren abzusuchen; leider ohne Erfolg.
    Endlich kam das Kommando auf einem Lastkraftwagen unter der Führung eines jungen Leutnants. Hinter dem Lkw fuhr ein geländegängiger Kranwagen- Außerdem hatte Leutnant Madera, so hieß der Polizeioffizier, einen kleinen Mann mitgebracht, der auf den klangvollen Namen José Anselmo hörte und von Beruf Taucher war.
    Wir erklärten Madera und Anselmo die Situation, worauf sich der Taucher sofort erkundigte, in weldier Wassertiefe der Bus wohl liege. Als Phil ihm antwortete, er schätze auf 40 bis 60 Meter, meinte er, dann lasse sich die Bergung wohl durchführen.
    »Wie lange kann die Aktion dauern?« wollte Manteli wissen. »Vielleicht fünf Stunden — vielleicht drei Tage!« erwiderte Anselmo achselzuckend, »Das kommt ganz auf die Lage des Wagens, die Beschaffenheit und hundert andere Imponderabilien an.«
    Damit mußten wir uns zufriedengeben. Wir machten mit dem Leutnant aus, er möge uns anfunken, sobald die eigentliche Bergung des Wagens beginne, und flogen nach South Gamboa zurück.
    ***
    Da wir im Augenblick doch nichts anderes tun konnten, ließ ich mir die Karten im Maßstab 1:100 000 peben, die das Gebiet zwischen der Hauptstadt Panama und South Gambao Wiedergaben.
    »Folgende Lage…« sagte ich. »Daß die zehn Jungen nicht mehr im Bus saßen, als dieser Gambao erreichte, wissen wir. Man hat sie irgendwo auf freier Strecke zum Aussteigen gezwungen und sie zu einem Versteck gebracht…«
    »Das dürfte nicht ohne einiges Aufsehen abgegangen sein,« meinte Leutnant Davidson, der in Vertretung von Kommissar Lewis an der Besprechung teilnahm. »Ein Kind kann man leicht mundtot machen, aber nicht zehn Jungen zwischen acht und sechzehn Jahren.«
    »Aber es ist gelungen!« warf Phil ein. »Wie, wird sich noch herausstellen. Im Moment steht nur zu Debatte, wohin man sie gebracht hat. In eine der am Weg liegenden Siedlungen wohl nicht, denn sie sind alle zu klein, als daß man die ganze Schar unauffällig hätte unterbringen können, Das wäre bestenfalls bei Nacht möglich gewesen, aber die Entführung geschah am hellen Tag.«
    »Sehr richtig,« fiel ich ein. »Trotzdem müssen alle Dienststellen der US-Polizei am Nordostufer des Kanals angewiesen werden, ihren Bereich nach Hinweisen über die Jungen durchzukämmen, ebenso die Behörden des Hinterlandes.«
    »Und das andere Ufer?« fragte Mantelli.
    »Kommt zunächst nicht in Frage. Man hatte wohl kaum eine Möglichkeit, die Entführten über den Kanal zu bringen.«
    »Sollte man nicht über die Zeitungen die Öffentlichkeit einschalten?« gab Mantelli zu bedenken.
    Davon hielt ich nichts, denn ich wollte die Kidnapper nicht darauf aufmerksam machen, daß wir ihre Schachzüge durchschaut hatten, weil das nur das Leben der Kinder in Gefahr gebracht hätte.
    »Vermutlich sind die Kinder also auf einem Weg in das Innere des Landes gebracht worden,« murmelte Phil, »der nach Nordosten von der Straße Panama—South Gamboa abzweigt!«
    Vier Köpfe beugten sich über die Karte.
    »Gleich hinter Ancona gibt es eine Straße nach Pueblo Nuevo,« sagte Mantelli. »Die wollen wir im Auge behalten!«
    »Auch in Diablo Hights ist eine eingezeichnet«, ließ sich Phil vernehmen.
    »Die endet bei einem Steinbruch«, warf der Capitano ein. »Dort brauchen wir gar nicht suchen.«
    Wir fanden insgesamt fünf Straßen und Wege, die in Frage kommen konnten, und ich bat Mantelli, entlang dieser Straßen und an deren Endpunkten Nachforschungen anstellen zu lassen, unauffällig natürlich. Er stimmte sofort zu, fragte aber, wie ich mir die Unterbringung der Entführten vorstelle.
    »Hier sind wir auf Vermutungen angewiesen«, gab Phil für mich zur Antwort. »Ich stelle mir vor, daß man die Jungen in einem fern jeder Siedlung liegenden Gebäude gefangenhält, vielleicht sogar mitten im Urwald in einer Liditung. Sie, Capitano, müssen die Verhältnisse besser kennen als ich. Nachdem der Coup von langer Hand vorbereitet war, haben die Kidnapper nach menschlichem Ermessen aus das Haus gut vorbereitet und für Lebensmittel und so weiter gesorgt. Vielleicht hat sich jemand durch entsprechende

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