Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
Vom Netzwerk:
gewartet. Er roch den Braten, als wir mit Mantelli eindrangen, und schoß auf uns. Das kostete mich zwar meinen neuen Sombrero, aber wir überwältigten den Gangster und legten ihm Handschellen an.
    Von den entführten College-Boys wollte er nichts wissen. Dagegen fanden wir in dem Haus etwa 180 000 Dollar in verschiedenen Verstecken.
    Als der Morgen graute, meinte Mantelli müde: »Ich bin jetzt felsenfest davon überzeugt, daß Nungesser und seine Leute wirklich nichts mit unserem eigentlichen Fall zu schaffen haben.« , »Ich auch«, sage Phil mutlos. »Aber wieso konnte uns dann Geronimo einen entsprechenden Hinweis geben? Das will nicht in meinen Schädel hinein. — Rufen Sie doch gleich mal Ihre Dienststelle an, Mantelli, und veranlassen Sie, daß man Geronimo in seiner Wohnung abholt. Müssen unbedingt aus ihm herausbringen, woher er den Tip hat!«
    Mantelli ging ins Erdgeschoß, um zu telefonieren, und kam nach ein paar Minuten weiß wie die Wand wieder.
    »Nanu«, fragte ich betroffen, »sind Sie etwa einem Gespenst begegnet?«
    Der Capitano ließ sich in einen Sessel fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. »Und ich bin schuld«, sagte er verzweifelt.
    Er hob verstört den Kopf. »Hören Sie, was ich eben am Telefon erfahren habe: der Mann, der Ihren Ford fahren sollte, kam nicht weit. Nach ein paar Meilen Fahrt explodierte der Wagen mitten auf der Straße. Der Polizist ist bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt, Eine Höllenmaschine…«
    Eine eisige Faust griff mir ans Herz.
    »Noch etwas«, sagte der Capitano. »Sie erinnern sich an Juan Salazar, der Miguel Lopez' Leiche identifiziert hat und mir vor eingen Stunden stiften -gegangen ist?«
    »Sicher.«
    »Er ist wieder aufgetaucht. Er hat in einer Kneipe einen Landsmann von Ihnen erstochen. Der Ermordete wurde von unseren Leuten an Hand des von Cabot angegebenen Bildes als der gesuchte Bender erkannt. Bei sich trug er aber einen auf Red Baston, New Orleans, ausgestellten Ausweis.«
    ***
    Wir versiegelten das Haus, nahmen den Bankräuber in unsere Mitte und fuhren nach Panama zurück.
    Es war natürlich seit Stunden heller Tag. Bei unserer Ankunft bei der Panama Police schlug die Uhr zehn. Leutnant Davidson wartete auf uns. Wir übergaben ihm Americgo Pizarro und die 180 000 Dollar. Felipe Pizarro, der Bruder, saß bereits fest. Davidson hatte sich inzwischen mit INTERPOL und Washington in Verbindung gesetzt, denn wir konnten uns mit dem Bankraub, den wir gewissermaßen aus Versehen gelöst hatten, nicht weiter beschäftigen.
    Leider mußten wir uns von einem Unterbeamten sagen lassen, daß der Polizeispitzel Geronimo im Augenblick nicht aufzufinden sei.
    »Ist nicht so schlimm«, winkte Mantelli ab. »Nachdem die Nungesser-Bande mit ziemlicher Sicherheit an dem Kidnapping nicht beteiligt ist, haben wir kein besonderes Interesse mehr an dem Mann.«
    »Trotzdem muß er gesucht werden!« sagte ich. »Wir müssen uns unter allen Umständen mit ihm unterhalten. Und nun zu Juan Salazar!« —Wir nahmen uns den Freund des Miguel Lopez vor.
    Mit der ganzen stoischen Ergebenheit seiner' Rasse in ein unabwendbares Schicksal hockte er voi uns, in Bluejeans und Rollkragenpullover, und machte ganz den Eindruck eines Mannes, den nichts mehr erschüttern kann, weil er alles erreicht hat, was er erreichen wollte.
    Wir hielten uns bewußt im Hintergrund, weil unsere spanischen Kenntnisse nicht ausreichten, direkt in das Verhör einzugreifen. Ein Dolmetscher der Kanal-Polizei übersetzte uns Fragen und Antworten.
    Mantelli hielt dem Kuna-Kuna-Indianer sein ganze Sündenregister vor: Widerstand gegen die Staatsgewalt, tätlicher Angriff auf einen Beamten, Mord. »Ich will jetzt die reine Wahrheit von Ihnen wissen, und nichts anderes. Ihr Verstand reicht wohl aus, um die schlimme Lage zu erfassen, in die Sie sich selbst gebracht haben, nicht wahr?«
    Juan Salazar hielt mit nichts hinter dem Berg. Nach und nach kam die Wahrheit heraus: Salazar bezeichnete sich als Lopez' Jugendfreund und Blutsbrudör. Der Omnibusbesitzer war am Tag nach dem Verschwinden der Kinder in Juans Wellblechbude in Summit aufgetaucht und hatte für ein paar Tage um Asyl gebeten. Am Abend des Mittwoch, unseres Ankunftstages in Panama, hatte er das Haus verlassen, um sich mit Bender zu tteffen und 30 000 Dollar entgegenzunehmen. Damit wollte er sich in Peru eine neue Existenz aufbauen und später seine Frau nachkommen lassen.
    Am Freitag hatten Bekannte Salazars die Leiche des Omnibusbesitzers

Weitere Kostenlose Bücher