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0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
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und den Kampflärm.
    Amandirez ließ Zigarette und Streichholz fallen und nahm angriffslustig seinen Gummiknüppel in die Hand. Er war in seiner Jugend Ringkämpfer gewesen, ehe er auf sehr verschlungenen Wegen zur Panama-Police gefunden hatte, und sein Busenfreund Giorno war auch nicht von Pappe.
    Amandirez sprang mit einer angesichts seiner zweieinhalb Zentner Lebendgewicht erstaunlichen Behendigkeit zur Treppe. Llossas folgte. Auf der Treppe stießen die Beamten mit dem sich zurückziehenden Mörder und seinen Komplicen zusammen.
    Der Mörder reagierte blitzschnell. Während seine Freunde eine wirbelnde Doublette schlugen, wandte er sich um und wollte Amandirez sein Messer in denn Leib rammen.
    Amandirez fing das Handgelenk spielerisch ab und ließ den Gummiknüppel tanzen. Llossas schlug die beiden anderen im selben Augenblick ebenfalls nieder.
    Erst Jetzt sahen die beiden Beamten die Leiche Benders und ließen sich von den sich gegenseitig überschreienden Gästen den Sachverhalt schildern.
    ***
    Ich saß mit Phil Decker in einem langen, nach Desinfektionsmitteln riechenden Gang des Städtischen Hospitals, und wir warteten ungeduldig darauf, die beiden mit dem Leben davongekommenen Gangster verhören zu können.
    Wir hatten die Kleider des Toten und der beiden Schwerverletzten sorgfältig untersucht, aber außer einem größeren Geldbetrag nichts gefunden.
    Phil zündete eine Zigarette an der anderen an, was sonst gar nicht seine Art ist, und rannte wie ein gereizter Tiger auf und ab.
    »Nun bleib doch endlich mal stehen, Phil!« sagte ich ärgerlich. »Du machst mich nervös.«
    Er fauchte: »Da soll man aber auch nicht nervös werden. Die zehn Jungen sind in größter Gefahr. Wenn Mortons Komplicen den Braten riechen — na, was machen sie dann?«
    Da ich keine Antwort gab, löste er selbst das Rätsel, das gar keines war.
    »…na, sie geben alles verloren und ziehen Leine. Vorher bringen sie die Kinder kurzerhand um.«
    Die Pendeltür klappte auf, ich erkannte Enrico Mantellis massige Gestalt. Der Capitano kam eilig näher. Sein Gesicht hatte einen besorgten Ausdruck.
    Er nickte uns zu und sagte: »Na, Sie haben ein ziemlich übles Abenteuer hinter sich, wie ich höre…«
    »Aber dafür eine reelle Chance, endlich etwas über das Schicksal der Kinder zu erfahren!« versetzte Phil grimmig und berichtete kurz, was geschehen war.
    »Sie haben die Information von Gironimo?« fragte Mantelli. »Ordentlicher Bursche. Soweit eben ein Spitzel überhaupt ordentlich sein kann. — Übrigens, ich habe auch ein hübsches Abenteuer bestanden.«
    Er berichtete von der Vernehmung Juan Salazars und von der Art und Weise, wie sich der Kuna-Kuna aus dem Staub gemacht hatte.
    »Unter Umständen hängt Salazar in der Kidnappergeschichte auch mit drin«, sagte ich. Diese Überlegung sei nicht von der Hand zu weisen, stimmte Mantelli zu.
    Jetzt erschien Sergeant Broders von der Kanalpolizei und berichtete, er habe inzwischen festgestellt, daß die Nummer P - 3391 nicht registriert sei.
    »Jetzt wissen wir wieder so viel wie zuvor!« sagte Phil und begann zu fluchen. Er verstummte aber sofort, als Dr. Olivieri, der Oberarzt der Chirurgischen Abteilung, zu uns in den Gang trat.
    Er begrüßte Mantelli wie einen alten Bekannten und überfiel ihn mit einem temperamentvollen Wortschwall, von dem ich leider so gut wie nichts mitbekam.
    Der Capitano spielte den Dolmetscher. »Olivieri sagt, daß Morton und sein Komplice eben zu sich gekommen sind. Mortons Wirbelsäule ist angebrochen, außerdem hat er zwei Rippenbrüche. Der andere hat einen Schädelbasis- und einen Kieferbruch. Sie dürfen die beiden kurz verhören.«
    Wir betraten in eigentümlicher Hochspannung das Krankenzimmer. Nach menschlichem Ermessen stand unser Fall vor seinem Abschluß. Und das war dringend nötig. Dringend nötig um der geraubten Kinder willen.
    Morton lag auf seinem Bett und starrte uns haßerfüllt an. Er trug ein Gipskorsett. Sein Komplice lag im Bett gegenüber. Kopf und Kinn staken in einem kombinierten Turban-Schleuderverband.
    Ich angelte mir einen Stuhl und ließ mich an Mortons Seite nieder, während Phil und Mantelli ihre Taschenbücher herausholten.
    »Ich bin G-man Cotton«, sagte ich. »Morton: wo sind die Kinder?«
    Wir warteten mit angehaltenem Atem auf die Antwort.
    Morton erwiderte mit matter Stimme: »Welche Kinder?«
    »Die zehn Boys vom Christ Curch College, Madisön«, sagte ich ungeduldig und hatte Mühe, nicht .aus der Haut zu

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