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0077 - Das Phantom der Insel

0077 - Das Phantom der Insel

Titel: 0077 - Das Phantom der Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Gewalttätige.
    »Dreh dich um, ich bin hier«, knirschte Zamorra zwischen den Zähnen hervor. Gleichzeitig begab er sich in Angriffsstellung.
    Der Fremde fuhr auf und drehte sich um. Er war nicht weniger überrascht als Zamorra.
    »Du wirst Melaos nicht mehr fangen, Lo Sardo«, sagte der Professor mit großer Ruhe und beobachtete den anderen. Daß es Lo Sardo war, erkannte er nur an der lehmigen Maske in seinem Gesicht. Und über dieses gelbweiße Gemisch hatte er zusätzlich seine schwarze Maske gezogen.
    »Zamorra!« fauchte er los und setzte zu einem Schlag an. Aber der Professor war auf der Hut. Er fing den harten Schlag ab, blockierte ihn mit dem Unterarm. Gleichzeitig fuhr seine Rechte hoch und traf Lo Sardo am Kinn.
    »Kommst du jetzt nur mit halber Maskerade?« fragte Zamorra spöttisch. »Wo hast du dein Drachenkleid, he?«
    »Hund!« keuchte Lo Sardo. »Du weißt, daß du mich nicht bezwingen wirst!«
    »Dann mußt du allerhand tun«, meinte Zamorra trocken. Er sah die vor Mordlust brennenden Augen hinter der schwarzen Maske.
    Und er sah die schnelle Bewegung des Gegners.
    Wieder war er auf den Schlag gefaßt. Er ließ Lo Sardos Arm kommen, dann war er schon einen halben Schritt seitlich. Wie mit Keulenwucht traf Zamorras Karateschlag den Dämon am Genick.
    Sekundenlang sackte Lo Sardo in die Knie. Aber gleich war er wieder oben. Und noch im Sturz hatte er nach seinem Klappmesser gefaßt.
    Die Klinge blitzte Zamorra entgegen.
    Neben den Kämpfenden stöhnte die Frau laut auf.
    »Luft!« rief sie. »Ich kann nicht mehr atmen. Er hat mich gewürgt!«
    »Haltet aus!« rief Zamorra ihr schnell zu.
    Dann mußte er sich wieder auf Lo Sardo konzentrieren. Der war mit einem Sprung vor dem Professor.
    Sein Arm hob sich, holte zum tödlichen Hieb aus. Zamorras Nerven arbeiten vollkommen ruhig. Er berechnete Schnelligkeit und Bahn des Messers. Und er kalkulierte richtig.
    Lo Sardos wuchtiger Schlag sauste neben Zamorras Hals ins Leere.
    Lo Sardo wurde von der Kraft dieses Schlages mit nach vorn gerissen. Dabei knallten Zamorras beide Fäuste ihm mitten ins Gesicht.
    Sein Körper wurde herumgerissen, aber schon spürte der Sarde den nächsten Karateschlag auf seinem Unterarm.
    Zamorra hatte den Schlag bei aller Geschwindigkeit genau berechnet.
    Lo Sardos Hand öffnete sich, als die Handkante des Professors den Unterarm traf. Das Messer löste sich, aber noch im Fallen fing Zamorra es mit der freien Hand auf.
    Jetzt war er der Bewaffnete. Aber Lo Sardo gab nicht auf. Er hielt sich für unbesiegbar.
    Wie ein schweres Geschoß kam er heran. Mit einem gewaltigen Satz drohte er Zamorra anzuspringen, ihn durch sein eigenes Gewicht auf den Boden zu werfen.
    Zamorra wartete, bis der heranfliegende Koloß kurz vor ihm war.
    Dann ging er im Bruchteil einer Sekunde in die Hocke, riß den Körper des anderen mit sich, rollte nach hinten und stieß dabei beide Beine in die Magengrube des Gegners.
    Die Wucht der Fliehkraft zwang den Körper Lo Sardos, den fliegenden Kreisbogen zu vollenden. Er schwirrte zwei Meter durch die Luft und wurde dann zu Boden geworfen.
    Aber er war so schnell, wie er stark war. Schon kam er hoch, hielt die Arme wie ein Boxer schützend vors Gesicht, um dann blitzschnell eine Umklammerung Zamorras zu versuchen.
    Ein neuer Handkantenschlag des Professors drehte ihn um die eigene Achse, und noch in der Schwenkung stieß Zamorra einmal kurz zu. Er wollte den Kampf nicht unnötig ausdehnen.
    Die Klinge traf Lo Sardo mitten in seiner Drehung am Hals.
    Dann aber schrie die Frau des Griechen mit röchelnder Stimme auf, daß Zamorra sekundenlang von seinem Gegner ablassen mußte.
    Das Röcheln klang bedrohlich und sehr ernst.
    Zamorra mußte sich um die Frau kümmern.
    Mit der rechten Hand hielt er weiterhin das Messer. Mit der linken Hand konnte er, immer mit dem Blick auf Lo Sardo, die schwere Kattunbluse der Frau öffnen, indem er sich schnell zu ihr niederbeugte.
    Schon war er wider hoch. Aber Lo Sardo setzte nicht nach.
    Zamorra, immer in Verteidigungsbereitschaft, fühlte nach dem Hals der Frau. Dicke Fingerstriemen verrieten, daß sie bis an den Rand des Todes gewürgt worden war.
    Mit gleichmäßigen Bewegungen massierte er den Hals der Frau, die immer wieder zu röcheln begann.
    Er behielt Lo Sardo im Auge und trat rücklings an den kleinen See heran. Mit der linken Hand schöpfte er ein wenig Wasser. Er ging zurück zu der Frau, goß das Wasser behutsam auf die Vorderseite des Halses und machte

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