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0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
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warm zu halten. Sie hörte auf mit einem Warnsystem, das auf steigende Flugzeuge am entgegengesetzten Punkt des Erdballes erfaßt. Dazwischen fanden sich Kameras, die mit Ultraviolett fotografieren sollten; Spürgeräte, die auf menschliches Körpereiweiß ansprechen, um Truppenansammlungen auch dann zu entdecken, wenn sie vorzüglich getarnt sind; Höhlengrabgeräte mit Stundenleistungen von hundert Yard und mehr und was es sonst noch gibt. — Lesen Sie diese Liste, und Sie haben Cailleaus Arbeitsgebiet.«
    »Professor, ein einzelner Mann kann nicht soviel Probleme bearbeiten.«
    »Tut Cailleau auch nicht. Er hat die Oberleitung. Er ist so etwas wie ein wissenschaftlich vorgebildeter Personalchef. Er entscheidet, welcher Mann auf welches Projekt angesetzt werden soll, wer Hilfe von anderen Wissenschaftlern erhält, wer für wen welche Teilarbeit übernimmt, und so weiter und so weiter.«
    »Und an welchem Problem haben Sie gearbeitet?«
    »Strahlentechnik«, antwortete er einsilbig.
    »Todesstrahlen?« erkundigte sich Phil lächelnd.
    Der Professor wurde böse.
    »Wenn Sie keine Ahnung haben, junger Freund, dann lachen Sie nicht«, zischte er. »In unserer Welt ist nichts mehr unmöglich. Ich habe selbst gesehen, daß Sonnenstrahlen durch ein einfaches Spiegelsystem so gebündelt wurden, daß alles in Flammen aufging, was in den Brennpunkt der Strahlenbündel geriet. Seitdem wir wissen, was Strahlen und Licht sind, werden wir eines Tages alles mit ihnen machen können. Wir werden den Strahlen unseren Willen aufzwingen, einerlei, ob es sich um Wärme-, Licht- oder Röntgenstrahlen handelt. Wir werden einen Menschen dann durch Strahlen ebensogut töten können wie ihn unsichtbar machen.«
    »Unsichtbar?« fragte ich dazwischen.
    »Natürlich«, antwortete Toomin unwirsch. »Denken Sie an Röntgenstrahlen. Wenn wir ein Lebewesen durchsichtig machen können, warum sollen wir es nicht unsichtbar machen können? Im Prinzip ist es ganz einfach.«
    »Erklären Sie uns das Prinzip, Professor!«
    »Polizisten mit Wissensdrang!« sagte er spöttisch. »Wie erfreulich, daß die Kultur selbst bei unseren Behörden einzudringen scheint.« Das Thema schien ihn selbst zu fesseln. Seine Wangen hatten sich gerötet. Er sprach mit Eifer und sehr bemüht, sich verständlich zu machen.
    »Licht pflanzt sich gradlinig fort. Das wissen Sie hoffentlich noch aus der Schule. Wenn die Lichtstrahlen auf ihrem Weg auf ein Hindernis treffen, werden sie in einem bestimmten Winkel zurückgeworfen. Diese gebrochenen Strahlen fängt unser Auge auf, und auf diese Weise sehen wir: Das Problem des Unsichtbarmachens besteht nun einfach darin, die Lichtstrahlen aus der Geradlinigkeit zu zwingen, sie an der Reflektion zu hindern und ihnen einen genauen Weg um den unsichtbar zu machenden Körper herum vorzuschreiben, bevor sie ihren nach den Naturgesetzen festliegenden Weg fortsetzen dürfen.«
    Er kam näher auf mich zu und zeichnete mit ausgestrecktem Zeigefinger einen Kreis ungefähr über meinem Magen.
    Dann erklärte er: »Wenn wir die Lichtstrahlen, die diese Stelle Ihres Körpers treffen, Mr. G-man, ablenken, in einen Halbkreis um Ihren geschätzten Körper herum zwingen und sie erst an jenem Punkt wieder aus der Kreisbahn entlassen, der ihrem normalen Auftreffpunkt um genau einhundertachtzig Grad gegenüberliegt, dann würde ein Beobachter nicht Ihren Magen beziehungsweise das Hemd darüber sehen, sondern die Vase dort an der Wand, vor der Sie gerade stehen. Sie erschienen ihm dann als Mensch, der eine Vase in seinem Körper eingebaut hätte.« Er kicherte. Dieses Bild schien ihm in der Vorstellung sehr komisch. »Und wenn man das mit Ihnen von Kopf bis Fuß machen könnte, dann sähe der Beobachter nicht Sie, sondern das Stück Wand, das Sie mit Ihrem Körperbau verdecken. Mit einem Wort: Sie wären unsichtbar geworden.«
    »Können Sie uns das einmal vorführen, Professor?« fragte ich sanft.
    Er schien wie aus tiefen Gedanken aufzuschrecken. »Ich? Wie kommen Sie darauf, daß ich es kann? Fragen Sie Cailleau. Der kann es vielleicht. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie energiereich Lichtstrahlen sind? Alle Kraftwerke der Vereinigten Staaten gemeinsam würden nicht ausreichen, um einen einzigen Sonnenstrahl aus seiner Bahn zu lenken.«
    »Miß Virginias Erscheinungen fänden eine verdammt einleuchtende Erklärung, wenn man voraussetzen könnte, daß sie von jemandem hervorgerufen worden sind, der die Technik beherrscht, über die Sie uns gerade

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