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0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
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des nächsten Tages rief Miß Creigh an. Um die Wahrheit zu sagen, ich lag noch im Bett. Vor Phils Rückkehr mit dem Bescheid des Untersuchungsergebnisses schien es mir nicht notwendig, irgend etwas zu unternehmen. Warum sollte ich mich dann nicht ausruhen?
    Ich erschrak, als ich die Stimme der Frau hörte.
    »Ist etwas passiert?« fragte ich hastig.
    »Was soll passiert sein?« fragte sie erstaunt zurück.
    »Nun, ich dachte an eine neue Geistererscheinung.«
    »Nein, nein, Mr. Cotton. Wir verbrachten eine völlig ruhige Nacht. Im Gegenteil, Virginia fühlt sich heute besser als seit langer Zeit. Trotzdem hat sie eine Idee, die mir Sorgen macht. Ich möchte Ihren Rat, ob ich ihren Wunsch erfüllen soll.«
    »Schießen Sie los, Miß Creigh! Was will sie?«
    Wie es so ihre Art war, redete Miß Creigh zunächst einmal Kurven.
    »Wissen Sie, Mr. Cotton, wenn ich zu bestimmen hätte, käme es überhaupt nicht in Betracht, Virginias Wunsch nachzugeben. Leider hat mir mein Schwager auf die Seele gebunden, dem Kind möglichst alle Bitten zu erfüllen.«
    »Bitte, worum handelt es sich?« fragte ich zum zweitenmal.
    »Virginia möchte sich mit den beiden Studenten versöhnen. Offenbar hat sie ihre Meinung geändert und hält die beiden, oder einen von ihnen, nicht mehr für die Urheber dieser abscheulichen Streiche. Sie will, daß alles vergessen sein soll, und sie besteht darauf, daß ich sowohl Mr. Fenner wie auch Mr. Ruggin zum Abendessen einlade.«
    »Tun Sie es doch!«
    »Sie sagen das so einfach!« empörte sie sich. »Bedenken Sie, daß Virginia mit den Nerven völlig erledigt ist. Stellen Sie sich vor, die beiden jungen Herren würden in ihrer Gegenwart einen Streit beginnen. Soviel ich weiß, sind sie sich nicht mehr sehr grün.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Miß Creigh«, sagte ich. »Laden Sie mich auch zu dieser Gesellschaft ein, und wenn Fenner und Ruggin aneinandergeraten sollten, so verspreche ich Ihnen, daß ich sie zur Vernunft bringe.«
    »Oh, das ist ein guter Gedanke, Mr. Cotton«, stimmte sie zu. »Würden Sie dann bitte um zwanzig Uhr bei mir sein? — Hören Sie, Sie könnten mir noch einen Gefallen tun. Die beiden Studenten wohnen doch im gleichen Hotel wie Sie. Übermitteln Sie bitte die Einladung. Dann brauche ich nicht mit ihnen zu sprechen.«
    Ich versprach es.
    Ruggin traf ich eine halbe Stunde später auf seinem Zimmer. Der Junge sah nicht gut aus. Er war blaß und hatte Ränder unter den Augen.
    »Virginia Cailleau wünscht Sie zum Abendessen zu sehen. Von der Tante aus können Sie ebensogut zur Hölle gehen.«
    Es war ihm anzusehen, daß er sich freute.
    »Ihren Freund Fenner werde ich ebenfalls einladen, Ruggin. Ich rechne fest darauf, daß Sie beide sich nicht in die Haare geraten.«
    Er versprach es, und als ich Charles Fenner eine Stunde später in der Hotelhalle sah, konnte ich ihm die gleiche Nachricht mitteilen.
    Phil rief am Nachmittag an.
    »Hier ist eine unangenehme Sache passiert, Jerry«, sagte er. »Sie haben einige Proben angesetzt, aber die Konglomerationsversuche brauchen sieben Stunden Reaktionszeit im Temperaturschrank, und während wir alle dachten, die Reaktionen würden sich hübsch langsam abwickeln, ist irgendwo eine Sicherung durchgeschlagen. Niemand hat es gemerkt, und jetzt sind die Proben hinüber. — Sie sind dabei, neues Blut zu extrahieren. Sobald sie es haben, geht der Zauber von neuem los. Vor Mitternacht können wir kein Ergebnis haben.«
    »Schade! Bleib da, bis sie fertig sind und bring das Ergebnis gleich mit!«
    ***
    Pünktlich um zwanzig Uhr fand ich mich bei den Cailleaus ein. Der Diener Anthony führte mich zum Wohnraum, wo der Tisch bereits gedeckt war. Die Flügeltür zur Terrasse stand weit offen.
    Ruggin und Fenner standen mit Virginia Cailleau neben dem Fernsehapparat. Die Studenten hielten sich stej,f wie die Puppen und zeigten Gesichter wie Diplomaten bei Gesprächen, die jeden Augenblick zu scheitern drohen. — Virginia Cailleau schien das nicht zu merken, oder sie tat so, als merke sie es nicht. Sie richtete ihre Worte an beide und achtete genau darauf, keinen von beiden zu bevorzugen.
    Als ich hereinkam, winkte sie mir zu. »Guten Abend, Mr. Cotton. Haben Sie uns Neues zu erzählen?«
    »Einen neuen Witz?«
    »Nein«, lachte sie. »Neues über Ihre Untersuchungen. Wissen Sie jetzt, wer mich so erschreckt hat und warum er es tat?«
    »Ich freue mich, daß Sie so gleichmütig darüber sprechen können, Miß Virginia.«
    »Ich gebe mir

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