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0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
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so anschaulich berichtet haben, Professor«, sagte ich langsam.
    »Jetzt verdächtigen Sie mich«, stellte er fest. »Ich hätte mir denken sollen, daß ein Hartkopf von Polizist aus solcher Erklärung nur das heraushört, was ihm in den Kram zu passen scheint.«
    »Haben Sie mit Cailleau gesprochen, als er hier war?« fragte ich.
    »Wann war er hier?«
    »Gestern besuchte er seine Tochter!«
    »Sieht ihm ähnlich, einen alten Freund nicht zu besuchen«, brummte Toomin. »Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Er ist ja ein hohes Tier, das es nicht mehr nötig hat.«
    »Ich glaube, wir belästigen Sie jetzt nicht länger, Professor«, sagte ich. »Vielen Dank für Ihre Auskünfte.«
    Er brachte uns zur Tür, blieb im Rahmen stehen, bis wir aus seiner Sicht verschwunden waren.
    »Ein interessanter Mann«, sagte Phil. »Ein verdammt interessanter Mann«, bestätigte ich.
    »Hast du gehört, mit welchem Ton von Haß in der Stimme er von Cailleau sprach?«
    »Selbstverständlich. Er hat irgend etwas gegen den Chefingenieur. Ich glaube, er haßt ihn genug, um seine Tochter zu quälen, wenn er damit den Vater treffen kann.«
    Phil sah mich von der Seite an. »Glaubst du wirklich, daß er sich unsichtbar machen kann?« fragte er unsicher. »Überlege dir einmal, was das bedeutet.«
    »Ich habe es mir schon überlegt. Phil, wir verstehen zuwenig von diesem physikalischen Kram, um uns ein Urteil erlauben zu können. Klar, daß es auch mir unwahrscheinlich erscheint. Wir sind G-men, und wir müssen uns an die greifbaren Tatsachen halten. Die ganze Sache fing doch mit dem Hund an. Erinnere dich an die Erzählungen von Miß Creigh, die von dem Diener und der Köchin und den Studenten bestätigt worden sind. An jenem Abend, an dem der Hund sich auf der Terrasse so seltsam benahm, waren alle Leute, die wir verdächtigen können, um den Abendbrottisch versammelt. Von ihnen kann es also keiner gewesen sein, der den Hund im Garten schlug. Aber Toomin gehörte nicht zur Gesellschaft.«
    »Nehmen wir ihn hoch?«
    »Zu früh! Willst du zum Untersuchungsrichter gehen und einen Haftbefehl beantragen wegen der Ausübung von Verbrechen unter dem Schutz der Unsichtbarkeit? Der Richter würde dich sofort in eine Klapsmühle stecken lassen.«
    »Apropos Klapsmühle, Jerry. Siehst du auch dort Zusammenhänge? Könnte Toomin der Mann sein, der die Irren befreite und außerdem die Bank beraubte?«
    Ich zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Aber sobald sich eine Gelegenheit bietet, werden wir Professor Toomins Hexenhaus einen Besuch abstatten. Wir nehmen das Haus unter Beobachtung. Wir werden einige Zeit in Calderwood bleiben und einige Nächte im Freien zubringen.«
    ***
    Die Beobachtung des Hauses bot auf Grund der Umgebung keine Schwierigkeiten. Phil und ich suchten uns ein passendes Gebüsch. Phil übernahm die erste Wache von Einbruch der Nacht bis ein Uhr. Um ein Uhr löste ich ihn ab. Wir trafen uns an einem verabredeten Punkt der Hauptstraße, der weit genug vom Haus entfernt lag, um von Toomin nicht bemerkt zu werden.
    Als ich Punkt ein Uhr den Jaguar stoppte, sah ich von Phil nur den glimmenden Punkt seiner Zigarette.
    Er kam an den Wagen.
    »Nichts Besonderes«, sagte er. »Toomin ist noch auf. Manchmal sieht man ihn hinter dem erleuchteten Fenster. Steig aus! Beeil dich. Ich habe es eilig, an etwas Warmes zu kommen, und wenn es ein Schluck eisgekühlter Whisky ist.«
    Wir wechselten unsere Plätze. Während Phil im Jaguar zum Hotel fuhr, drückte ich mich vorsichtig durch die Büsche in Richtung auf Toomins Haus zu.
    Ich hatte eine Taschenlampe bei mir, aber ich vermied es, sie zu benutzen. Auf diese Art war es eine harte Arbeit, sich durch den Wald zu schleichen. Schließlich sah ich das gelbe Licht, das aus dem Fenster des Hauses fiel.
    Ich suchte mir einen sicheren Beobachtungsplatz. Fast eine Stunde verging. Während dieser Zeit kam der Mond zwischen den ziehenden Wolken hervor, tauchte die Lichtung und das Haus in ein bleiches Licht und verschwand wieder hinter einer neuen Wolkendecke.
    Gegen zwei Uhr morgens erlosch das Licht. Ich dachte, daß Toomin sich hinlegen würde und daß ich eine lange und unangenehme Nacht zwecklos im Gebüsch verbringen würde, während er sanft schlief. Überwachungsdienst gilt bei allen Polizisten der Welt als die langweiligste Beschäftigung, die der Beruf mit sich bringt.
    Aber Toomin legte sich nicht hin. Ich hörte, daß die Tür des Hauses geöffnet und wieder zugeschlagen wurde, und da gerade der Mond

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