Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0078 - Die Straße zum Schafott

0078 - Die Straße zum Schafott

Titel: 0078 - Die Straße zum Schafott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Straße zum Schafott
Vom Netzwerk:
viel Mühe erreichte ich, dass man Jack Corren genau untersuchte. Ich wollte wissen, ob man ihn vielleicht durch eine Droge soweit gebracht hatte, dass er ein falsches Geständnis ablegte.
    Es war nicht der Fall.
    Ich ließ feststellen, ob er vielleicht unter der Einwirkung von Hypnose stehe, was bei seiner stur-gleichen Antwort »Ich bin es gewesen« immerhin möglich gewesen wäre.
    Die Fachleute versicherten, dass es nicht der Fall sei.
    Ich prüfte, ob auf der Mordwaffe außer Correns Fingerabdrücke noch andere gewesen waren. Das Ergebnis war negativ. Nur Correns Fingerabdrücke.
    Ich prüfte die Geschichte mit der Frau des ermordeten Cendly nach. Es stimmte, Corren hatte sich einmal sehr um sie bemüht.
    Phil verhörte zwei Dutzend Leute in der Nachbarschaft. Ob sie vielleicht zur fraglichen Zeit in der Nähe der Garage irgendwelche Leute gesehen hätten.
    No.
    Um sieben Uhr verlangte Mister High unseren abschließenden Bericht. Ich konnte nur die Achseln zucken.
    »So leid es mir tut, Jerry«, sagte unser Chef. »Dann müssen die Akten zurück an die Stadtpolizei. Ich fürchte, mehr können wir für Corren nicht tun. In gewisser Hinsicht ist er selber daran schuld, wenn er wirklich unschuldig sein sollte! Warum sagt er nicht, dass sein Geständnis falsch ist?«
    Da war sie wieder, diese Kardinalfrage, die alles klärte, wenn sie eine Antwort bekäme. Aber leider hatte Corren selbst uns gegenüber, als wir ihn am Nachmittag in seiner Zelle auf gesucht hatten, immer nur gesagt: »Ich bin es gewesen.«
    Um viertel nach sieben ließ sich Phil erschöpft in seinen Stuhl fallen.
    »Soll ich dir was sagen, Jerry?«
    »Na?«
    Er sah mich ernst an.
    »Ich glaube, Corren war es wirklich…«
    ***
    Am liebsten wäre ich der Sache ausgewichen. Aber wir hatten es ihr versprochen. Also fuhren wir hin.
    Naben der Garage lag das Wohngebäude, ein drei Stockwerke hohes Backsteinhaus, das sehr ordentlich wirkte und in dem offenbar auf Sauberkeit geachtet wurde. Ein älterer Mann im Erdgeschoss sagte uns, Mrs. Corren wohne in der ersten Etage. Wir gingen hinauf.
    Sie öffnete uns selbst. Wieder standen wir der Lösung des Rätsels gegenüber, ohne dass wir beide die leiseste Ahnung davon hatten.
    »Bitte, kommen Sie herein«, sagte sie.
    Wir wurden in ein anheimelndes Wohnzimmer geführt und gebeten, Platz zu nehmen. Mrs. Corren sah uns erwartungsvoll an. Mir würgte ein Kloß in der Kehle. Am liebsten hätte ich irgendetwas Hoffnungsvolles gesagt, aber es wäre verantwortungslos gewesen, ihr jetzt noch irgendwelche Hoffnungen zu machen. Ihr Mann hatte noch genau zwei und einen halben Tag…
    Sie schluckte und fragte mit heiserer Stimme: »Haben Sie - haben Sie etwas erfahren können, was mich…?«
    Sie brach hilflos ab.
    »Es tut mir verdammt leid, Mrs. Corren«, sagte ich wütend. »Aber es scheint sich alles gegen Ihren Mann verschworen zu haben. Wir haben alle Aussagen nachgeprüft, wir haben Ihren Mann gründlich untersuchen lassen, weil wir fürchteten, man könnte Ihren Mann vielleicht durch eine Droge oder durch Hypnose zu einer falschen Aussage veranlasst haben, aber alles das ist nicht der Fall. Ich muss Ihnen gegenüber ehrlich sein, Ma’am, und wenn ich das bin, dann kann ich nur leider sagen: Ich 26 sehe keine Möglichkeit mehr, wie wir Ihrem Mann helfen können…«
    Innerlich atmete ich auf. Das hatte ich heraus. Lieber hätte ich mich mit einer ganzen Gang herumgeschossen, als der Frau das zu sagen, was ich hatte sagen müssen.
    Sie presste wieder ihre Hände in den Schoß und saß regungslos wie ein Götzenbild. Erst nach einer langen Pause sagte sie so leise, dass wir uns anstrengen mussten, um sie zu verstehen: »Vielen Dank, meine Herren. Danke…«
    Dann verfiel sie wieder in eine maskenhafte Starre. Weder Phil noch ich wussten irgendetwas zu entgegnen. Phil stieß mich zur leise an und deutete mit dem Kopf zur Tür.
    Gehen.
    Ja, vielleicht war das wirklich das Einzige, was man noch tun konnte. Helfen konnte man dieser Frau nicht mehr. Jedes Wort wäre eine hohle Phrase gewesen.
    Wir standen auf und verbeugten uns stumm. Sie nahm kaum Notiz davon. Schweigend marschierten wir hinaus. Draußen stöhne Phil: »Verdammt, das möchte ich nicht noch einmal mitmachen müssen…«
    Etwas anderes konnte man auch nicht dazu sagen. Ich brachte ihn nach Hause und fuhr dann zu mir. Uns war beiden die Lust vergangen, noch irgendetwas an diesem Abend zu unternehmen.
    Ich hatte mir gerade ein Paar Würstchen heiß

Weitere Kostenlose Bücher