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007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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»Sie kommt. Es ist alles so unfaßbar für mich.« Sie schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen ab. »Zuerst mein Vater und jetzt mein Bruder. Und ich habe Angst, daß es mir auch so gehen kann, daß ich von einem Augenblick zum anderen wahnsinnig werde und Amok laufe. Ob doch diese Seuche dahintersteckt?«
    Ich gab ihr keine Antwort. Sie beruhigte sich rascher, als ich vermutet hatte. Doch ich machte mir Sorgen, was geschehen würde, wenn Barbara aus der Ohnmacht erwachte.
    Die Tür wurde geöffnet, und einige Eingeborene strömten ins Zimmer. Sie waren noch immer bewaffnet. In ihrer Mitte erkannte ich ihren Schamanen. Er war ein alter Mann und trug nur einen einfachen Lendenschurz. Seine Haut war faltig und fast grau, sein Oberkörper über und über mit Erde beschmiert, aus der seltsame Zeichen geformt waren. Als er näher kam, erkannte ich, daß es sich um Tätowierungen handelte. Über den Kopf hatte er eine seltsame Holzmaske gestülpt, die aus ineinander verschlungenen Figuren bestand: einem Nashornvogel, einem Krokodil und einem Tiger. In beiden Händen hielt er ein Büffelhorn, das kunstvoll verziert war und in dem sich seine Schutzmittel gegen böse Geister befanden.
    Er stieß seltsame, tief aus der Kehle kommende Laute aus, die für mich völlig unverständlich waren. Wie ein Kobold sprang er im Raum herum, lief in jede Ecke und blieb schließlich vor uns stehen, öffnete eines der Büffelhörner und verstreute grünes Pulver. Dann kniete er nieder, spreizte die Beine weit und pustete das Pulver auseinander, das sich im Raum verteilte. Anschließend stand er auf, streute etwas Pulver auf seine rechte Handfläche und blies es Gloria ins Gesicht. Dann kam ich dran, und als letzte nahm er sich die ohnmächtige Barbara vor. Als er das Zimmer verlassen wollte, stand ich auf und wollte ihm folgen.
    »Sie müssen hierbleiben«, sagte Tuanku und richtete drohend seinen Dolch auf mich. »Niemand darf das Zimmer verlassen, bevor der Schamane mit seinen Beschwörungen fertig ist.«
    Immer mehr Eingeborene strömten ins Haus. Es mußten jetzt schon mindestens zwanzig sein. Sie liefen durch die Halle und verteilten sich im Gebäude. Dann hörten wir die empörte Stimme von Glorias Mutter, die wütend mit den Eingeborenen schimpfte. Sie hatte noch keine Ahnung von den Vorkommnissen der letzten Stunde, wußte nichts von William Marchs Tod, vom Amoklauf ihres Sohnes und seinem rätselhaften Ende.
    »Laßt mich zu meiner Mutter!« sagte Gloria und stand auf.
    Tuanku rollte die Augen. »Nein!« sagte er heftig. »Sie müssen hierbleiben.«
    Es hatte wenig Sinn, etwas gegen die Eingeborenen zu unternehmen. Ein Dutzend stand um uns herum und hatte die Waffen auf uns gerichtet. Es würde nur unnötiges Blutvergießen geben. Außerdem brachte es nichts ein, wenn ich mich zu befreien versuchte.
    »Das wird euch teuer zu stehen kommen«, keuchte Gloria empört. »Ihr könnt euch alle ab sofort eine andere Arbeit suchen.«
    Die Eingeborenen gaben keine Antwort, sahen aber ziemlich ängstlich drein. Ich war sicher, daß sie sich alles andere als wohl in ihrer Haut fühlten. Nur die Angst vor den seltsamen Ereignissen hatte sie zu diesem Schritt getrieben. Sie glaubten tatsächlich, daß ihr Schamane die bösen Dämonen vertreiben konnte, die ihrer Ansicht nach das Haus verhext hatten.
    Wir lauschten dem wütenden Geschnatter von Glorias Mutter, dann war ein Schrei zu hören. Die Eingeborenen zuckten zusammen. Ich sprang auf, stieß zwei der kleinen Bewacher zur Seite und hastete zur Tür. Bevor die Burschen zur Besinnung kamen, hatte ich schon einen Vorsprung von zehn Metern. Ich riß die Tür auf, stürzte in den Gang, blieb aber nach wenigen Metern überrascht stehen. Meine Augen weiteten sich.
    Zwei Eingeborene kamen auf mich zu. Einer hielt in der rechten Hand einen Schädel an den eisgrauen Haaren. Ein Auge war geschlossen, die Nase gebrochen. Das Gesicht war bleich, der Mund stand offen, und der Oberlippenbart war blutverschmiert; ein Stück Hals befand sich noch am Kopf, doch kein Blut tropfte auf den Boden.
    Für mich gab es keinen Zweifel, wem der Schädel gehört hatte. Es konnte nur Harry Richardson sein.
    Die Eingeborenen blieben stehen, als sie mich sahen. Der eine hob den Schädel und schwenkte ihn triumphierend hin und her. Mein Magen fing zu rebellieren an.
    Hinter mir hörte ich aufgeregte Schreie, dann die schrille Stimme Glorias. »Vater!« brüllte sie.
    Ich drehte mich um. Sie stand in der Tür und

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