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008 - Der schlafende König

008 - Der schlafende König

Titel: 008 - Der schlafende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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flachgeflegt?«
    »Auftrag ausgeführt, Majestät«, meldete Matt und salutierte zackiger als bei der Entgegennahme seines Fähnrichspatents in West Point. »Die Putschistenbande liegt im Tiefschlaf! Ihr könnt nun durch die Hintertür eindringen, die unser Freund Sepp freundlicherweise offengelassen hat.« Er hielt es für besser, so zu tun, als identifiziere er sich mit De Broglies Plänen. »Wenn ich nun darum bitten dürfte, uns die IntelliBombs zu entfernen.«
    »Aber Commander Drax«, sagte De Broglie mit einem treuherzigen Augenaufschlag, »Ihr glaubt doch nicht, dass ich so naiv bin und Euren Worten einfach glaube? Angenommen, Ihr habt einen Pakt mit Finanzminister Nüssli geschlossen und lockt mich in einen Hinterhalt?«
    »Aber…«, sagte Matt gespielt verzweifelt.
    »Natürlich werde ich die Bomben erst deaktivieren, nachdem unsere Attacke auf die Putschisten von Erfolg gekrönt war«, sagte De Broglie. »Sollte sie wider Erwarten nicht gelingen…« Er fuhr sich mit dem rechten Zeigefinger über den Hals. »Bumm!«
    »Bumm!« echote Matt.
    »Bumm?« fragten Amula und Sepp wie aus einem Munde.
    »Ja, bumml« wiederholte De Broglie.
    »Na schön«, sagte Matt. »Da ich nicht daran zweifle, dass Ihr Erfolg haben werdet, werden wir eben auf Eure Rückkehr warten, Majestät.«
    Dies schien De Broglie davon zu überzeugen, dass Matt die Wahrheit sagte. Er gab seinen Leuten einen Wink, und sie strömten hinaus und verteilten sich.
    »Ruht Euch nach der harten Arbeit und dem langen Weg erst mal aus, Commander«, sagte De Broglie. »Ihr habt noch gute vier Stunden Zeit. Derweil…« Er deutete auf seine Leute, die die Kinnriemen ihrer Helme festzogen, »gehen wir zum Finanzministerium und säubern es von den Außerirdischen.«
    Er winkte Matt, Aruula und Sepp noch einmal zu, dann eilte er zu seiner Garde hinaus und brüllte Befehle. Die Truppe setzte sich in Bewegung, marschierte durch das Tor und setzte sich in Richtung auf den vom Nebel verhüllten Wald in Marsch. Eine Minute später hörte man nur noch das Stampfen benagelter Stiefel und das Scheppern von Metall.
    ***
    Matt atmete auf, und auch Sepp stieß einen befreiten Seufzer aus. »Lasst uns sofort verschwinden«, sagte er. Er zupfte an Aruulas linker Hand. »Du musst mir noch sagen, wo das Reich der Dreizehn Inseln liegt. Ich empfinde immer stärker das Verlangen, nach dorthin auszuwandern.«
    »Später«, sagte Aruula und wandte sich an Matt. »Deine Pistole, Maddrax«, sagte sie.
    »Und das Notpaket. Wir können sie holen, bevor wir gehen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, erwiderte Matt. »Und darüber hinaus gibt es hier noch viele andere nützliche Dinge, die wir ebenfalls mitnehmen sollten.« Als das Gestampfe und das Blechgeschepper in der Ferne verklungen waren, wandte er sich um. Aruula folgte ihm, und auch Sepp schloss sich eifrig an. Ihm war wohl eingefallen, dass auch er als Auswanderer noch ein paar Kleinigkeiten brauchen konnte. Außerdem verspürte er schon wieder ein grausiges Afterjucken. Er eilte hinter seinen Freunden her, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen.
    Es ging durch zahlreiche Gänge und eine Treppe hinab, die in einen Keller führte. Während Matt keinen Blick für die Schätze hatte, die De Broglie aus der Vergangenheit mit in die Zukunft genommen hatte (die Waffenschränke waren nun alle leer), flitzten Sepps Finger mal hierhin und mal dorthin, sobald er etwas erblickte, das glitzerte oder funkelte. Die 164 Geheimtaschen unter seinem Umhang füllten sich rasch mit allerlei Krimskrams.
    Aruula fand schließlich dem Raum wieder, in dem sie De Broglie aufgetaut hatten. Dort stießen sie auf Matts Notpaket. Doch die Suche nach der Automatik, die seiner Hand entfallen war, als die Ordensbrüder sich auf ihn gestürzt hatten, erwies sich als schwierig. In der Umgebung der Tür stapelten sich nämlich Kisten und Kästen ohne Zahl.
    Während Aruula die zumeist leeren Behältnisse zur Seite räumte, fiel Matt plötzlich auf, dass die Temperatur im Raum sich schlagartig zu erhöhen schien. Und während er noch stutzte und sich fragte, ob das mit seiner Aufregung oder der Plackerei der Suche zu tun hatte, vernahm er die Röchelstimme Vaders, die emotionslos verkündete: »Die Energiequelle wurde entfernt. Bis zur Überlastung des Systems noch sechzig Sekunden… neunundfünfzig… achtundfünfzig…«
    Matts Kopf zuckte hoch. Aruula, die die Beretta gerade gefunden hatte und sie triumphierend schwenkte, sprang von den

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