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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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ich mich 28 ein wenig für den Brew-Haggin-Kampf und für die Manager der beiden Boxer. Haggins Manager wohnte nicht in dem Haus, und der Kampf war überhaupt schon seit Wochen geplatzt. Erzählen Sie mir nur nicht, Sie hätten das nicht gewusst! Sie wollten erreichen, dass ich die Nase von dem Job voll bekam, aber ich dachte mir, dass einhundertundfünfzig Dollar nicht jeden Tag zu verdienen sind, und beschloss, Ihre Idee als Spaß zu nehmen. Sie kündigten daraufhin, als ich nicht selbst ging, aber Sie taten es zu dem schlechtesten Zeitpunkt, zu dem Sie es tun konnten. Offenbar haben Sie die Morgenzeitungen noch nicht gelesen.«
    Ich trug ein Blatt in der Tasche, faltete es so, dass der Bericht über den Mord in der Bronx oben stand und reichte es Cooley. Er las die Überschrift und starrte auf das Bild. Ich konnte sehen, dass er die Gesichtsfarbe wechselte.
    »Na und?«, stieß er schließlich hervor.
    Ich tippte auf das Bild Harpers in der Zeitung.
    »Glauben Sie nicht, dass ich an Gedächtnisschwund leide, Cooley. Das ist der Mann, dem Decrom und ich im Auftrag von Attention nachjagen mussten und von dem wir Bilder mitbrachten, die durchaus in den Rahmen Ihrer Zeitung passten. Aber diese Bilder sind nie erschienen. Warum nicht?«
    »Ich bestimme, was wir drucken«, antwortete er mit einem krampfhaften Versuch, seine Haltung zu bewahren.
    »Ich wette, Cooley, dass nicht einmal Ihr Chefredakteur diese Bilder zu sehen bekam. Ich gehe eine zweite Wette ein, dass nicht einmal mehr Sie, Cooley, in dem Besitz der Bilder sind.«
    Ich holte Luft und sagte mit einem Blick auf meine Armbanduhr: »Die drei Minuten sind vergangen. Sie können die Cops anrufen!«
    Er griff nicht zum Hörer. Er lehnte sich zurück und lachte laut. Er war ein außerordentlich guter Schauspieler.
    »Sie haben sich einen haarsträubenden Unsinn zusammengereimt«, stieß er zwischen zwei Lachanfällen hervor. Schließlich beruhigte er sich und sagte: »Sie sind ein amüsanter Bursche, Deen. Wirklich, Sie haben mir richtig Spaß gemacht. Ich mag Leute, die Fantasie haben. Sie können bleiben. Ich ziehe meine Kündigung zurück.«
    Jetzt erst setzte ich mich mit Genuss in einen Sessel, der vor dem Schreibtisch stand.
    »Das, Cooley«, antwortete ich langsam, »genügt leider nicht mehr.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie machen so dicke Geschäfte, dass es geradezu schäbig von Ihnen ist, mich mit einhundertundfünfzig Dollar abspeisen zu wollen. Überlegen Sie einmal, wie viel ich Ihnen vermasseln kann, und geben Sie mir dann einen anständigen Anteil davon, eben weil ich es Ihnen nicht verderbe.«
    »Sie sind vollkommen wahnsinnig«, fauchte er. »Sie wollen an den Einkünften der Zeitung beteiligt werden?«
    Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Wer spricht von Ihrer Zeitung. Ich…«
    Er unterbrach mich und schrie wütend. »Wovon immer Sie sprechen, das ist Erpressung, glatte Erpressung.«
    »Wollen Sie mir etwas über Moral erzählen, Cooley«, lachte ich. »Ausgerechnet Sie! Warum reden Sie nicht vernünftig mit mir? Ich bin ein bescheidener Mann. Ich will keine Prozente. Geben Sie mir fünfhundert in der Woche, und Sie gewinnen in mir einen erstklassigen Mitarbeiter.«
    Bevor er antworten konnte, summte das Telefon. Cooley nahm den Hörer ab.
    Er lauschte, sagte hin und wieder »Ja« und schloss mit den Worten. »Ruf in drei Minuten noch einmal an. Ich habe dir noch etwas mitzuteilen.« Er legte auf und befahl mir kurz: »Warten Sie draußen. Ich sage Ihnen in ein paar Minuten Bescheid.«
    »Müssen Sie erst beim obersten Chef rückfragen?«, grinste ich.
    »Verschwinden Sie!«, schrie er wütend.
    Wenn ich in meiner Rolle bleiben wollte, blieb mir nichts anderes übrig als zu gehorchen, obwohl ich für mein Leben gern das Gespräch mitgehört hätte.
    Ich trollte mich also in das Vorzimmer, wartete und vertrieb mir die Zeit mit albernen Scherzen mit den Mädchen.
    Erst nach zwanzig Minuten wurde die Tür aufgeschoben. Cooley winkte mich mit einer knappen Kopf bewegung zu sich herein.
    »Einverstanden«, sagte er nur. »Fünfhundert! Einhundertundfünfzig bekommen Sie weiter an der Kasse, den Rest von mir persönlich.«
    Ich bedankte mich artig.
    »Deen«, setzte er hinzu, »wenn Sie vernünftig sind, dann kassieren Sie, was Sie aus mir herausgepresst haben, kümmern sich um nichts mehr und halten vor allen Dingen den Mund.«
    »Bestimmt«, versicherte ich. »Ich möchte diesen Job auf keinen Fall mehr verlieren.«
    »Sie könnten

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