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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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Schwierigkeiten gemacht, mir die Erlaubnis zu geben.«
    Ich steckte die Webster, die beiden Reservemagazine und den Waffenschein in die Tasche.
    »In Ordnung, Cooley. Zählen Sie auf mich. Und aus welcher Ecke rechnen Sie mit dem ersten scharfen Wind?«
    Jetzt, da er meine Zusage hatte, schienen seine Nerven nicht mehr solche Wellen zu schlagen.
    »Wir kennen den Mann bereits. Er hat sich telefonisch angesagt.« Er blickte auf seine Armbanduhr.
    »Ich erwarte ihn in einer Viertelstunde.«
    »Criss Lender, nicht wahr? Er hat sie schon einmal besucht.«
    Er nickte.
    »Und warum vermeiden Sie es nicht einfach, mit ihm zusammenzutreffen, Cooley?«
    Er zuckte die Achsel.
    »Ich kann ihm nicht ständig aus dem Wege gehen. Es ist besser, ich höre mir an, was er zu sagen hat, und was er von mir will. Ich werde dann besser wissen, wie ich mich einzustellen habe.«
    Er stellte eine Flasche Whisky auf den Tisch.
    »Vertreiben Sie sich die Wartezeit, Jack, aber nehmen Sie nicht zu viel davon, damit Ihre Hand nicht zittert, falls es ernst werden sollte.«
    »Kann es ernst werden?«, fragte ich.
    Er beantwortete die Frage nicht.
    ***
    Die Art, in der Criss Lender eine knappe Viertelstunde später auftrat, ließ darauf schließen, dass er durchaus ernsthafte Absichten hatte.
    Die Schiebetür wurde zurückgestoßen, Lender stürmte in den Raum. Hinter ihm brausten zwei seiner Gorillas herein, die Gummi kauende Bulldogge und ein langer Kerl mit einer großen, schiefen Nase.
    Die Bulldogge schmetterte die Schiebetür wieder zu, lümmelte sich gegen die Füllung, senkte eine Hand in die Brusttasche und bearbeitete ihren Kaugummi. Der Lange vergrub beide Hände auf eine Art in die Taschen, dass man wusste, er würde sich nicht einmal die Mühe machen, seine Kanone herauszunehmen, sondern später seinen Anzug zum Kunststopfen bringen.
    Criss Lender, elegant wie immer, warf mir einen glitzernden Blick aus seinen Knopfaugen zu.
    »Raus mit dem Kerl!«, zischte er.
    Ich griff gemächlich nach der Whiskyflasche und goss mir mein Glas voll.
    James Cooley war wieder sehr blass geworden.
    »Soll ich gehen Chef?«, fragte ich.
    »Sie bleiben, Jack!«, stieß er krampfhaft hervor.
    Ich goss den Whisky hinunter, lächelte Lender an und machte eine bedauernde Geste.
    »Ich bekomme mein Geld von ihm und muss mich danach richten«, sagte ich.
    Lender hieb die Faust auf die Schreibtischplatte.
    »Raus, sage ich!«, brüllte er. »Raus! Raus!«
    Cooley wurde blass bis in die Lippen, aber er stammelte: »Nein!«
    »Lender, wenn Cooley nicht will, dass ich gehe«, sagte ich, »dann bekommen Sie mich hier nicht hinaus; es sei denn, Sie wollen gleich mit ’ner prächtigen Knallerei anfangen.« Mit einer blitzschnellen und geschmeidigen Bewegung stand ich auf und trat hinter den Sessel, in dem ich bisher gesessen hatte. Es war ein schwerer, hochlehniger Sessel, der im Notfall einen recht guten Schutz bot.
    »Aber ich wette, Sie sind nicht mit der Absicht gekommen, auf den Abzug zu drücken. Dann hätten Sie es gleich von der Tür her angefangen. Jetzt sind Ihre Chancen nicht besser als unsere. Regen Sie sich also ab und bringen Sie Ihren Antrag vor.«
    Eine ganze Tonleiter sanfter sagte er: »Ich kann keinen unnötigen Mitwisser brauchen. Ich habe keine Lust, meine Geschäfte vor den Ohren eines Mannes auszubreiten, den ich nicht kenne.«
    »Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben«, antwortete ich. »Cooley kennt Ihre beiden Gorillas auch nicht. Ihre Ohren sind ihm so unsympathisch, wie Ihnen die meinen. Los, setzen Sie sich und fangen Sie an!«
    Mit dem Fuß schob ich ihm einen Stuhl zu, der in meiner Reichweite stand.
    Er benutzte ihn zwar nicht, aber er sah ein, dass seine Position immer ungünstiger wurde, je länger er sich mit mir herumstritt.
    Brüsk wandte er sich Cooley zu.
    »Du hast mir ein Geschäft zerstört, das Hunderttausende gebracht hätte.«
    »Ich habe Frank D. Harper nicht erschossen«, wagte Cooley zu sagen.
    Lender wischte den Einwand mit einer wütenden Handbewegung fort.
    »Es spielt keine Rolle, wer diesen doppelzüngigen Hund erschossen hat«, fauchte er. »Das Geschäft jedenfalls ist erledigt und kann nicht wieder aufgezogen werden. Spare dir jede Lüge. Ich weiß genau, wie der Hase gelaufen ist.«
    Jetzt zog er doch den Stuhl heran, den ich ihm hingeschoben hatte, und setzte sich.
    »Die Sache ist also erledigt. Ich hatte ’ne Menge Dollar dort hineingesteckt und habe keine Möglichkeit mehr, sie herauszuholen. Und da

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