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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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schützen könne.
    »No«, antwortete der Mann. »Ich fasse keine Kanone mehr an. Wenn geschossen wird, dann erscheint das FBI auf dem Plan, und dann wird die Sache haarig. Sie können mir glauben, dass ich es Criss gerne besorgen würde, aber ich lege keinen Wert darauf, dass man auf mich aufmerksam wird. Ich habe ein sehr schönes Geschäft aufgezogen, das seinen Mann ernährt. Sie sind nur ein Teil dieses Geschäftes, Harper, allerdings ein fetter Brocken. Ich lasse Sie nicht mehr von der Angel. Sehen Sie zu, wie Sie mit Lender fertig werden. Meinetwegen können Sie sogar das Geschäft mit abwickeln, aber dann bekomme ich Ihren vollen Anteil.«
    Diese Möglichkeit kam für Harper überhaupt nicht in Betracht. Er brauchte selbst Geld, und zwar schnell und viel.
    Mit Lender hatte er gestern Abend gesprochen. Sie waren in der Nähe des Yankee Stadions zusammengetroffen, und zwar am späten Abend, um das Risiko auszuschalten, dass der Bezirksbürgermeister Harper mit einem Mann zusammen gesehen wurde, der immerhin einige Vorstrafen auf dem Register hatte. Harper hörte Lenders drohenden Tonfall noch jetzt.
    »Ich sage dir, Frank, dass du keinen Cent mehr von mir bekommst, bis die Sache rollt. Ich habe das verdammte Gefühl, das du darauf scharf bist, mich übers Ohr zu hauen, und ich kann dich nur warnen, falls du es wirklich versuchen solltest. Als Leiche würde dir auch das dickste Bankkonto keinen Spaß mehr machen. In acht Tagen habe ich die Lizenz. Habe ich sie bis dahin nicht, so weiß ich, dass du dich auf die andere Seite geschlagen hast.« Harper hatte versucht, Lender einzureden, dass es keine andere Seite gebe, aber der Gangsterboss hatte ihm offensichtlich nicht geglaubt.
    ***
    Harper erreichte sein Büro. Er ging sofort in sein Zimmer und ließ sich die Post bringen. Viel Erfreuliches war nicht darunter. Sein Kredit war nahezu erschöpft, und länger als ein Vierteljahr konnte er den Zusammenbruch nicht mehr aufhalten.
    Während er noch über seiner Post brütete, kam sein Buchhalter herein, ein alter Mann, der schon bei seinem Vater gearbeitet hatte.
    »Ein Mann sagt, es sei etwas mit Ihrem Wagen passiert«, meldete er.
    Harper ging mit den Männern auf die Straße hinunter. Um seinen Cadillac hatte sich eine kleine Gruppe von Neugierigen versammelt. Auch ein Polizist war inzwischen eingetroffen.
    »Ist das Ihr Wagen?«, fragte er.
    Harper nickte. Der Cadillac sah nicht mehr schön aus. Ein mittlerer Lastwagen war seitlich hineingefahren und hatte einen Kotflügel weggerissen. Der Lastwagen stand noch dort, unmittelbar hart an dem Cadillac.
    »Wo ist der Fahrer des Lasters?«, fragte der Polizist.
    »Er ist getürmt«, meldete sich einer der Zuschauer. »Ich sah, wie er gleich nach dem Zusammenstoß aus dem Führerhaus sprang, über die Straße lief und in einen Wagen einstieg, der dort wartete. Ich glaube, es war ein Oldsmobile, aber ich konnte die Nummer nicht erkennen.«
    Der Polizist nahm ein Buch aus der Tasche, trat vor den Lastwagen und verglich die Nummer mit denen in seinem Buch. Dann kam er zurück.
    »Schlecht für Sie«, wandte er sich an Harper. »Der Laster ist gestern Abend als gestohlen gemeldet worden. Sie müssen Anzeige gegen Unbekannt erstatten.« Jetzt erkannte er in Frank D. Harper den neuen Bürgermeister, nahm so etwas wie Haltung an und sagte: »Das ist bestimmt der Racheakt eines Ihrer Gegenkandidaten, Sir. Na, wir werden es schon herausbekommen.«
    »Ja, vielen Dank«, antwortete Harper zerstreut. »Ich werde die Anzeige schriftlich einreichen.«
    Er ging in sein Büro zurück. Kaum saß er wieder hinter seinem Schreibtisch, summte das Telefon.
    Er nahm ab und meldete sich. Er hörte ein leises Lachen und dann Lenders Stimme.
    »Ich hielt es für richtig, dir eine kleine Mahnung zu erteilen, Frank. Wir hätten das auch tun können, während du noch in dem Wagen saßest, und wenn du nicht mit uns spielst, werden wir es tun.«
    Bevor Harper etwas sagen konnte, hatte er aufgelegt.
    Harper starrte lange auf das Telefon. Schließlich hob er den Hörer ab, und als seine Telefonistin sich meldete, befahl er: »Eine Verbindung mit der Redaktion von Attention.«
    Er behielt den Hörer in der Hand, bis sich die Zentrale der Redaktion meldete.
    »Mr. Cooley«, verlangte er.
    »Wer ist am Apparat?«
    Er nannte seinen Namen. Wenig später hörte er eine Männerstimme, die »Hallo«, sagte.
    »Hier spricht Harper«, erklärte der Ex-Millionär hastig, als fürchte er, seine eigenen Worte

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