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0080 - In den Höhlen der Druuf

Titel: 0080 - In den Höhlen der Druuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schirmfeldhülle der Gazelle ionisiert und zum Leuchten angeregt wurden - ein Effekt, der in Atmosphären nicht zu geringer Dichte bei Fahrzeuggeschwindigkeiten oberhalb Mach 15 so deutlich war, daß man ihn über große Entfernungen hinweg ausmachen konnte.
    Die Männer an Bord der Gazelle - besser gesagt: die zwei Männer und der Mausbiber - verschwendeten an die eigenartige Oberflächengestaltung des Planeten und die surrealistische Mischung der Farben keine Aufmerksamkeit. Sie wußten nur allzu gut, worum es in diesem Fall ging, und, seltsam genug, Selbst Gucky war sich vollauf des Ernstes der Situation bewußt. Es ging um den Mann, der für die Menschheit das Symbol der Stabilität war. Ein paar Tage lang hatte Perry Rhodan für tot gegolten. Ein paar Tage hatten genügt, um die Erde in Zwietracht und Verwirrung zu stürzen. Ein paar Wochen würden ausreichen, um sie dem Zugriff des arkonidischen Reiches schutzlos auszuliefern.
    Aber Perry Rhodan war noch am Leben - so glaubte wenigstens Conrad Deringhouse - und der Menschheit konnte kein größerer Dienst erwiesen werden, als ihn zu finden, aus der Gefangenschaft zu befreien und zur Erde zurückzuführen.
    Deringhouse ließ die Gazelle bis auf eine Bodenhöhe von weniger als hundert Metern sinken und näherte sich aus östlicher Richtung, wenn man von den von Ernst Ellert gegebenen Definitionen ausging, dem Ort an dem der Höhlenstützpunkt der Druuf lag. Deringhouse hatte nicht die Absicht, das Raumboot geradewegs vor dem Eingang des Stützpunktes zu landen. Er hielt es für eine brauchbare Idee, die Gazelle in irgendeinem Versteck unterzubringen und Ras Tschubai, den Teleporter, vorauszuschicken, damit er die unterirdische Anlage erkunde. Guckys Aufgabe würde es sein, mit dem Mutanten Fellmer Lloyd telepathische Verbindung aufzunehmen - wobei es noch immer nicht mehr als eine plausible Vermutung war, daß es sich bei den vier Gefangenen der Druuf wirklich um die vier Männer handelte, die bis zuletzt auf dem sterbenden Stützpunkt Gray Beast zurückgeblieben waren.
    Wenn Ernst Ellerts Angaben richtig waren, dann lag der Eingang zum Stützpunkt auf einer endlos weiten Felsebene, die hier und dort mit monolithischen Felsnadeln bestückt war. In der Nähe des Punktes, den Deringhouse für das Ziel hielt, gab es einen kleinen See, dessen Wasser rot leuchtete. Von diesem See hatte Ellert nicht gesprochen. Deringhouse geriet in Zweifel, ob Ellerts Angaben genau genug seien.
    Dicht über der Ebene, den Monolithen geschickt und jeweils im letzten Augenblick ausweichend, näherte sich die Gazelle dem roten See. Deringhouse hatte die Flughöhe auf fünf Meter verringert. Er war nahezu sicher, daß ihn so tief unten keines der normalen Ortungsgeräte erfassen konnte.
    Etwa zehn Kilometer vom See entfernt hielt Deringhouse das Boot schließlich an. Er bugsierte es in den Halbschatten einer Felsnadel und ließ es zu Boden sinken. Das Triebwerk schaltete er auf Leerlauf. Er war nicht sicher, ob er es nicht im Laufe der nächsten Stunden einmal ganz plötzlich brauchen werde.
    Jetzt, da sie am Ziel oder doch wenigstens in der Nähe des Ziels waren und auf nichts mehr zu achten hatten als darauf, ob sich irgendwo eine Spur der Druuf zeige, begann der eigenartige Anblick der Methanwelt auf sie zu wirken. Sie starrten auf den Panoramaschirm, und langsam schwand ihnen das Gefühl für den Ablauf der Zeit. Die Spannung, die sie erfüllt hatte, wich einer halbträumerischen Beschaulichkeit.
    Conrad Deringhouse spürte die gefährliche Müdigkeit, die sich in seinem Körper breitmachte.
    Erschreckt und verwundert riß er den Blick vom Bildschirm los und sah sich nach Ras Tschubai um. „He, Ras!" rief er. „Nicht einschlafen!" Der Afrikaner schrak zusammen. Deringhouse sah, daß es ihm genauso ergangen war wie ihm selbst. Es schien offenbar, daß vom Anblick der bunten Felsebene eine einschläfernde, fast hypnotische Wirkung ausging. War sie natürlich? War die Farb- und Formzusammenstellung so, daß sie in dieser Weise auf den Menschen wirkte? Oder hatten die Druuf eine Hypnosewaffe installiert und schläferten ihre Gegner gemütlich ein?
    „Machen Sie sich auf den Weg, Ras!" befahl Deringhouse. „Springen Sie aufs Geratewohl. Sie wissen, daß Ihnen nichts zustößt, wenn Sie an einer Stelle landen, an der sich feste oder flüssige Materie befindet. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit schräg nach unten. Wenn Sie zufällig in einem Gang oder einer Höhlenkammer auftauchen, merken

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