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0081 - Ich galt als Verräter

0081 - Ich galt als Verräter

Titel: 0081 - Ich galt als Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich galt als Verräter
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prächtiger Kerl ist.
    »Was ist los, würdiger Vertreter der Bundespolizei?« brummte Hywood und knallte mir einen freundschaftlichen Begrüßungsschlag auf die Schulter, daß ich nahe daran war, eine Kniebeuge zu machen.
    »Zwei Kleinigkeiten«, sagte ich sanft, denn es ist die einzige Möglichkeit, Hywoods Donnerstimme etwas herabzumildern.
    »Wenn Sie schon mit Kleinigkeiten kommen!« schrie er. »Und dann auch gleich mit zwei! Was ist los? Hat man 100 000 Dollar geklaut? Oder sieben Frauen ermordet? Oder…«
    Ich unterbrach ihn mit einer kurzen Handbewegung.
    »Nummer eins«, sagte ich. »Vor einer Viertelstunde wurde ich angerufen. Eine Frau meldete sich…«
    Jetzt unterbrach er mich.
    »Wollte sie ein Autogramm von unserem Wunder-G-man?« höhnte er.
    Ich erwiderte ernst: »Das weiß ich nicht. Sie kam nur dazu, die erste Silbe ihres Familiennamens auszusprechen. Dann wurde sie ermordet. Ihr Todesschrei gellt mir jetzt noch in den Ohren…«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Hywood musterte mich eine Sekunde, dann griff er ins linke Schreibtischfach und holte eine Flasche und ein Glas heraus. »Da«, murrte er. »Trinken Sie!«
    »Danke«, sagte ich. »Danke, Hywood. Manchmal sind Sie doch’n verdammt feiner Kerl.«
    »Quatsch!« schnaufte er böse. »Werden Sie nicht rührselig, Mensch! Erzählen Sie schon weiter!«
    »Mit Vornamen heißt sie Barbara. Der Familienname beginnt mit Stee oder Stea. Wenn in den nächsten Stunden oder Tagen irgendwo die Leiche einer Frau gefunden wird, deren Namen entsprechend lautet, soll man mich sofort verständigen. Entweder über die Dienststelle oder zu Hause, wenn ich nicht im Office bin.«
    »Okay«, knurrte der Riese und notierte sich die Sache.
    »Nummer zwei«, fuhr ich fort. »Ich bin vor eiper Stunde ungefähr in meiner Wohnung von einem Mann besucht worden, den ich vor ein paar Jahren mal im Hafen wegen Beteiligung an Bandenverbrechen verhaftet hatte. Nach meinem Gefühl hat man ihn ein bißchen zu früh aus dem Zuchthaus entlassen.«
    »Das sind wir ja gewöhnt«, brummte Hywood. »Wir haben den Ärger mit den Burschen, und die Gnadenausschüsse der Zuchthäuser möchten am liebsten alle Sträflinge nach zwei Tagen wieder als geheilt entlassen.«
    »Jedenfalls hatte dieser freundliche Zeitgenosse den schönen Auftrag angenommen, mich umzulegen«, fuhr ich fort. »5000 Dollar waren ihm als Anzahlung schon zugesagt worden, weitere 15 000 sollte er nach der Tat bekommen.«
    »Fiel der Idiot denn darauf herein?«
    »Da gab es nichts reinzufallen. Er erhielt von der restlichen Summe schon die genaue Hälfte der Scheine. Die andere Hälfte war für den Besitzer ebenso wertlos wie die erste Hälfte für den Gangster. Es ist also anzunehmen, daß er die zweite Hälfte der Scheine nach der Tat wirklich an den Mörder geschickt hätte.«
    »Nicht übel«, knurrte Hywood. »Und wie haben Sie die Geschichte überstanden?«
    Ich machte eine kleine Pause, dann sagte ich knapp: »Buck Allons ist tot.« Hywood verstand ohne lange Erklärungen.
    »Um sicherzugehen, zielte er übers Auge, was?«
    Ich nickte.
    »Genau. Ihre Boys von irgendeiner Streife kümmern sich um den Abtransport des Toten. Halten Sie das Protokoll zurück, bis ich dazu komme, es zu unterschreiben. Im Augenblick habe ich Wichtigeres zu tun.«
    »Okay, Cotton. Lassen Sie sich von der notwendigen Bürokratie nicht aufhalten! Der Name Buck Allons ist ja nicht unbekannt.«
    »Richtig. Deswegen möchte ich gern wissen, ob da nicht vielleicht noch andere Leute mit drinhängen. Allons war doch an sich kein Einzelgänger.«
    »Okay, ich sage den Leuten von der Streife Bescheid, daß sie versuchen, seine Wohnung ausfindig zu machen. Dann werden wir dort alles abholen, was ihm gehörte. Vielleicht finden sich Hinweise.«
    Ich bedankte mich bei Hywood. Mit dem Jaguar schlich ich dann durch die vollgestopften Straßen New Yorks. Es war inzwischen Mittag geworden, und die Straßen waren überfüllt von Leuten, die igendwo eine Mahlzeit einnehmen oder in der Mittagspause einen kleinen Bummel machen wollten.
    Als ich endlich beim Hauptgebäude der General Steel Unit Company ankam, war es schon kurz vor zwei. Ich suchte mir das Vorzimmer des Chief Managers und stand einer schwarzhaarigen Schönheit mit Glutaugen und fast violetten Fingernägeln gegenüber.
    »Bitte?« sagte sie und sah mich über ihre Schreibmaschine hinweg mit sachlichem Interesse an.
    »Cotton, FBI«, sagte ich. »Ich möchte Mr. Garren

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