0081 - Raumschiff der Ahnen
schenken sollten...” begann er zögernd.
„Doch!" belehrte ihn Ps-5 bestimmt. „Ich halte es sogar für äußerst wichtig. Wir müssen nämlich herausfinden, ob dieser Defekt überhaupt einer ist. Es besteht nämlich durchaus die Möglichkeit, daß die Übertragungsapparatur in Ordnung ist."
Die Männer sahen sich verständnislos an. Sie begriffen nicht, worauf er hinauswollte. Aber der Psychologe kam nicht mehr dazu, näher darauf einzugehen, denn in diesem Augenblick summte der Interkom.
Jemand wünschte den Kommandanten zu sprechen. „Soll ich mich melden?" Ps-5 nickte.
„Natürlich! Wir dürfen keinen Verdacht erregen, bis wir uns über unsere Maßnahmen im klaren sind. Vielleicht ist es nur eine Routinesache."
Der Kommandant drückte auf einen Knopf in der Bildschirmscheibe, nachdem er aufgestanden war. Der äußere linke Schirm leuchtete auf. Es war der Verbindungsoffizier. „Was gibt es, O-Zwei?" Der junge Mann mit den weißen Haaren machte eine zerfahrene Geste, mit der er offensichtlich der Störung wegen um Entschuldigung bitten wollte.
„O-Eins verlangt Sie dringend zu sprechen, Kommandant. Ich habe ihm erklärt, daß Sie gerade die tägliche Konferenz abhalten, aber er läßt sich nicht abweisen. Was soll ich tun?"
„Er hat zu warten", entgegnete der Kommandant mit einem fragenden Blick auf den Psychologen. „Ich gebe Bescheid, dann können Sie ihn zu mir schicken."
„In Ordnung, K-Eins", versicherte O-2 und schien erleichtert. Der Schirm erlosch. „Wer ist dieser O-Zwei?" warf der Arzt die Frage auf. „Er macht einen guten Eindruck, findest du nicht auch, Ps-5?"
„Du meinst, er wäre als Verbündeter zu gebrauchen?"
„Sieht er nicht so aus? Ich glaube sogar, daß nicht nur er, sondern fast alle Männer unsere Verbündeten sein werden, wenn sie die Wahrheit erfahren - ich meine, wenn sie wissen, was wir bezwecken."
„Davon bin ich überzeugt", nickte Ps -5 und wandte sich an den Kommandanten. „Was ist mit O-Eins?
Wird er mitmachen?"
„Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Er wartet darauf, mich ablösen zu können. Sie sehen ja, er will mich sprechen. Ich bin davon überzeugt, er will mich nicht nur sprechen, sondern auch gleich umbringen. Er kann es kaum noch erwarten."
„Hm", machte Ps-5 und versank in Nachdenken. Dann hob er den Kopf. „Wann ist O-Zwei zur Vernichtung durch den Konverter fällig?"
Der Kommandant schien erstaunt, stellte aber keine Fragen. Er erhob sich und ging zur Wand. Dort stand ein Block mit schräger Platte, auf der elektronische Kontrollen angebracht waren. Die Finger des Kommandanten begannen mit ihnen zu spielen, bis endlich eine Plastikkarte aus einem Schlitz fiel. Er nahm sie auf und las die Daten ab. Dann sagte er: „O-Zwei hat noch den fünften Teil einer Generation zu leben."
„Er wird also dankbar sein, wenn wir seine ihm - noch verbleibende Spanne verlängern. Anders O-Eins.
Er will Kommandant werden, auch wenn er eines Tages durch die Hand seines Nachfolgers sterben muß. Die zeitweilige Macht ist ihm lieber. Er wird also unser Gegner sein."
„So ist es", nickte der Kommandant. „Was tun wir jetzt?"
„Warum geben wir nicht offiziell unseren Entschluß bekannt?" fragte A-3 eifrig. „Es müßte doch einfach sein..."
„Es ist nicht einfach." Ps-5 schüttelte den Kopf. „Du vergißt, daß es die Wächter gibt. Sie sind bewaffnet Unser Volk ist wehrlos. Auch wissen wir nicht, welche Maßnahmen unser Freund nebenan eingeleitet hat.
Wir hier in der Zentrale können uns verteidigen, denn sie wurde dafür eingerichtet. Niemand von uns wird also diesen Raum verlassen können, ohne in Gefahr zu geraten, draußen getötet zu werden. Die Wächter halten sich strikt an die alten Gesetze, denn sie kennen es nicht anders. Sie gehorchen ihrem Meister, wer immer das auch sein mag. Nein, wir müssen andere Wege finden, die Herrschaft des Unbekannten zu beenden. Nicht die Gewalt, sondern die List wird uns helfen. Wir müssen die Wächter unauffällig außer Gefecht setzen, einen nach dem anderen. Dabei wird uns dein Freund M-4 helfen."
Das Gesicht des Arztes leuchtete auf.
„Du hast recht, Ps-5, wie immer. Ich werde M-4 rufen lassen. Können wir das von hier, Kommandant?
Vielleicht durch O-Zwei..."
„Lieber nicht", lehnte Ps-5 ab. „Wir müssen es direkt tun. Stellen Sie die Verbindung her, Kommandant."
„Ich werde selbst mit ihm sprechen", erbot sich der Arzt. „Er soll Werkzeug und Lebensmittelkonserven mitbringen. Ich
Weitere Kostenlose Bücher