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0081 - Raumschiff der Ahnen

Titel: 0081 - Raumschiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werde meine medizinische Abteilung entsprechend unterrichten." Er grinste. „Befehl vom Kommandanten."
    So kam es, daß die vier Verschwörer eine halbe Stunde später Verstärkung erhielten.
    Erst dann wurde der zweite Offizier gerufen und eingeweiht. Er stellte sich bedingungslos auf die Seite der Freunde und versprach, alles zu tun, was den gefaßten Plan zu verwirklichen helfen konnte. Man beschloß, ihn wieder nach draußen zu schicken, damit er weitere Bundesgenossen anwerben konnte. Die beiden Maschinisten erhielten den Auftrag, einzeln postierte Wächter unschädlich zu machen und die ausgebauten Waffen in die Zentrale zu bringen. Erst wenn genügend Strahler vorhanden waren, wollte man zum offenen Angriff gegen die eigentlichen Herren des Schiffes vorgehen.
    Bis zu diesem Augenblick geschah noch nichts, was den Verdacht rechtfertigte, daß der „Meister" Gegenmaßnahmen eingeleitet hatte. Wie es schien, wollte er abwarten. Oder besaß er überhaupt keine Verbindung zum Volk außer dem Bildschirm hinter der Zentrale...?
    Das war eine wichtige Frage, die noch der Klärung bedurfte.
    Immerhin: Die Aktion „Gegen den Tod im Konverter" war angelaufen.
    Und sie war nicht mehr abzubremsen.
     
    *
     
    Noch aber lief die unerbittliche Maschinerie, von den Vorfahren einst in Bewegung gesetzt und niemals unterbrochen.
    Die vom Kommandanten schon lange vorher ausgegebenen Todesbefehle wurden von dem Spezialkommando der Wächter pünktlich auf die Minute ausgeführt. Die Zurückziehung eines solchen Befehles hatte es noch nie zuvor gegeben, und sie war auch so gut wie undenkbar.
    Die sechs Roboter marschierten im dröhnenden Gleichschritt durch die Korridore der metallenen Kugelwelt und näherten sich dem technischen Sektor. Ein gewisser T-39 hatte lange genug gelebt. Heute mußte er sterben, damit er mit der Energie seines Lebens der Gemeinschaft das zurückzahlte, was er ihr schuldete. Sie hatte ihn gekleidet und genährt, nun gab er alles zurück. Nichts in dieser erbarmungslosen Welt wurde verschenkt nicht einmal der Tod.
    T-39 wußte nicht, daß es schon soweit war. Niemand wußte es. Jeder konnte den Termin der Elimination ahnen, denn er kannte die ungefähre Lebenserwartung, aber das Datum der eigentlichen Exekution blieb bis zur letzten Sekunde geheim.
    T-39 war nicht allein in seiner Wohnkabine. Er war erstaunt gewesen, als er den Besucher erkannte, der ihn zu sprechen wünschte. Es kam nicht alle Tage vor, daß O-2 das technische Personal aufsuchte, auch nicht die verantwortlichen Leiter der Abteilung.
    T-39 zeigte auf den freien Stuhl. Nehmen Sie Platz, O-Zwei. Ich hoffe. Ihr Besuch hat keine böse Bedeutung."
    „Keine Sorge", entgegnete der junge Offizier, der inzwischen bereits die Leiter anderer Abteilungen von der bestehenden Änderung in Kenntnis gesetzt hatte. „Wenn ich heute zu Ihnen komme, so mit einer freudigen Botschaft und der Bitte, uns zu helfen. Nun, es ist eine lange und doch kurze Geschichte."
    Schweigend und ohne ihn zu unterbrechen hörte T-39 zu. Er dachte an das Todeskommando, das nun täglich erscheinen konnte, um ihn abzuholen. Das bevorstehende Ende war für ihn so selbstverständlich gewesen, daß es keine Schrecken für ihn barg. Aber nun bot sich ihm auf einmal die Aussicht, weiterzuleben und nicht im Konverter zu sterben. Von einer Sekunde zur anderen verschob sich das Bild, das er sich von seiner Zukunft gemacht hatte. Statt zu sterben, konnte er leben! Der Tod, vorher etwas allzu Selbstverständliches, wurde plötzlich zu einem Schreckgespenst. Mit einem Ruck erhob er sich. „Ich gehöre zu Ihnen, O-Zwei! Was habe ich zu tun, um Ihnen und Ihren Freunden zu helfen? Die Wächter ..."
    „Sie dürfen bis zuletzt nichts von der Veränderung erfahren. Alles muß so weitergehen wie bisher. Nur keinen Verdacht erregen, T-Neununddreißig! Weihen Sie die Leute ein, denen Sie vertrauen. Zögern Sie nicht, einen eventuellen Verräter sofort unschädlich zu machen. Wir können erst dann den Wächtern den Krieg erklären, wenn wir genügend Waffen besitzen."
    T-39 entsann sich seiner eigenen Lage. Er wollte O-2 nicht verraten, daß er sich selbst meinte, als er fragte: „Was unternehmen wir, wenn das Todeskommando jemand holt? Sollen wir versuchen, den Unglücklichen zu retten?"
    „Auf keinen Fall! Das wäre falsch! Die sechs Wächter des Kommandos würden sofort reagieren und sich mit ihrer Kommandozentrale in Verbindung setzen. Und die, mein Freund, hat nichts mit unserem

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