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0081 - Raumschiff der Ahnen

Titel: 0081 - Raumschiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unternehmen gilt, in Gegenwart dieses Phantoms besprechen." Er wandte sich erneut dem Bild zu. „Wir werden dich von dem Ergebnis unserer Verhandlung unterrichten. Bis dahin muß ich dich bitten, Geduld zu üben."
    „Zum letztenmal, Kommandant gib Alarm!"
    Ps-5 nahm den Kommandanten beim Arm und führte ihn aus dem Raum. Ohne ein Wort folgten A-3 und R-75 und schlossen die Tür hinter sich. Wirkungslos verhallte der Befehl des Unbekannten: „... gib das Kommando, Kommandant er gib Alarm ...!" Dann verstummte die Stimme. Ps-5 atmete auf. „Es ist gut, Kommandant, daß Sie sich rechtzeitig besannen. Sie sind ein ehrenhafter und pflichtbewußter Charakter, das steht außer jedem Zweifel. Was hat Sie dazu bewegen, Ihre Meinung zu ändern? War es allein die Aussicht, länger leben zu dürfen? Sprechen Sie offen - aber vielleicht wäre es besser. Sie würden sich inzwischen Ihres Alarmgerätes entledigen."
    Der Kommandant nickte, drückte mit dem Zeigefinger gegen einen kaum sichtbaren Knopf des kleinen Kästchens und legte es vorsichtig auf den Tisch. Dann atmete er auf und setzte sich auf seinen Stuhl. Er winkte den drei Männern zu.
    Nehmen Sie Platz. Ich will offen zu Ihnen sein. Aber gestatten Sie, daß ich am Anfang beginne. Ich war noch sehr jung, als ich damals zum Kommandanten gerufen wurde, der mich in meine Pflichten einweihte. Ich brachte ihn zum Konverter wie es meine Pflicht war und trat mein Amt an. Seitdem bin ich einsam.
    Glauben Sie mir, mein Leben ist eintöniger als das Ihre, die Sie Arbeit und Gesellschaft kennen. Mir ist nicht einmal der einjährige Urlaub vergönnt, und ich habe keinen Nachkommen. Meine einzige Abwechslung sind die täglichen Konferenzen, die Ausschreibung der Todeskandidaten und die Befehlsausgaben des Meisters. So will er angesprochen werden."
    „Wer ist der Meister, K-Eins?" fragte der Psychologe. „Haben Sie eine Ahnung, wo er lebt und in welchem Teil des Schiffes er verborgen ist?"
    Der Kommandant schüttelte den Kopf.
    „Leider nicht. Er zeigte sich mir nur in der Ihnen bekannten Form. Der Bildschirm ist der einzige Kontakt zu ihm."
    „Wie konnte er einen so gewaltigen Einfluß auf Sie gewinnen?"
    „Das ist leicht zu erklären, Ps-5. Von Jugend an kenne ich nur das Gesicht auf dem Bildschirm. Täglich erhielt ich meine Instruktionen, und mir wurden die grausamsten Strafen angedroht, wenn ich nicht gehorchte. Am eindrucksvollsten jedoch war der stete Hinweis auf das Erbe unserer Vorfahren. Ihr Wille sei es, so betonte der Meister immer wieder, daß wir unser Leben in den Dienst des Volkes stellen, bis das Schiff sein Ziel erreicht. Was dieses Ziel ist, erfuhr ich nie. Ich bin dem Meister nie persönlich begegnet, aber sein überlebensgroßes Bildnis birgt soviel suggestive Kraft, daß es unmöglich ist, sich seinem Einfluß zu entziehen. Außerdem - wer hat schon den Mut, eine Jahrtausende alte Tradition zu brechen?"
    „Wir!" antwortete Ps -5 kalt und nickte grimmig. „Ich kann Sie verstehen, aber es ist doch seltsam, daß der Meister auf mich keinen so nachhaltigen Eindruck zu machen verstand. Irgend etwas an ihm hat mich gestört. Ich weiß nicht, was es ist, aber das Bild schien mir nicht echt und lebendig genug zu sein. Auch besteht ein gewisser Unterschied zwischen Bild und Stimme, so etwa, als funktioniere die Übertragung nicht vollständig. Ich weiß nicht, ob ich mich technisch verständlich ausdrücke ..."
    „Ich weiß, was du meinst", sagte der Arzt dazwischen. „Ich hatte einen ähnlichen Eindruck, aber auch ich mag nicht zu erklären, was mir aufgefallen ist. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, daß irgend etwas nicht stimmt. Was meinst du, R-75?"
    „Ich kann euch nur recht geben. Leider bin ich kein Spezialist für elektronische Geräte, aber die Männer der Mechanik-Abteilung sollten uns eine Antwort geben können."
    „Die Mechanik-Abteilung, die Maschinisten ..." sann A-3 vor sich hin. „Ja, das wäre vielleicht eine gute Idee..."
    „Du denkst an deinen Vertrauten, M-4?" erriet der Psychologe die Gedanken seines Freundes.
    „Wahrhaftig, man sollte ihn fragen."
    Der Kommandant hatte der Diskussion verständnislos gelauscht. Für ihn mußte es eine gewaltige Umstellung sein, das Bild des Meisters, der bisher sein unumschränkter Beherrscher gewesen war, als ein fehlerhaftes technisches Fernsehbildnis zu betrachten, dessen Synchronisation nicht mehr einwandfrei funktionierte.
    „Ich bin nicht sicher, ob wir diesem Umstand soviel Beachtung

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