0081 - Raumschiff der Ahnen
er den Leuten in den Rücken gefallen war, die sich gegen die Roboter auflehnen. Er hatte einen Fehler begangen, den er wiedergutmachen mußte.
Er trat vor und sagte: „Guten Tag, Freunde. Ich bin gekommen, um euch zu helfen."
Die Männer erschraken, als sie ihm hörten und sahen. Das Gespräch verstummte jäh. Alle Augen richteten sich auf den Mausbiber. Niemand versuchte, die Initiative zu ergreifen.
Gucky erkannte, daß sie Angst vor ihm hatten, weil sie in ihm einen Beauftragten des „Meisters" vermuteten. Er grinste beruhigend und schüttelte den Kopf.
„Nein, ich komme von einem anderen Schiff. Ich werde euch helfen. Die Roboter wissen bereits, was ihr plant. Sie werden handeln. Und nun macht den Mund wieder zu - oder besser: Laßt ihn ruhig auf und berichtet, was geschehen ist. Ihr seid ein Schiff des Imperiums, nehme ich an?"
Die antwortenden Impulse verrieten ihm sofort, daß keiner der Männer jemals den Begriff „Imperium" gehört hatte. „Seid ihr keine Arkoniden?"
Sie wußten nicht, daß es Arkoniden gab.
Die Sache wurde immer verrückter. Sie waren Arkoniden, das sah man doch auf den ersten Blick. Die weißen Haare, die rötlichen Albinoaugen, die zarten Glieder, alles wies darauf hin, daß man es mit reinrassigen Abkömmlingen dieser humanoiden Art zu tun hatte.
Gucky erkannte, daß er der Reihe nach vorgehen mußte, um die Situation erfassen zu können. Er wandte sich an den Mann, der ihm vorher schon aufgefallen war: „Also, M-4! Nimm dich zusammen und erzähle! Vor mir brauchst du keine Angst zugaben."
Der Maschinist faßte sich ein Herz. Er trat einen Schritt vor, schob verlegen einen kleinen, silbernen Stab mit einer Linse am vorderen Ende in die Tasche und sagte auf arkonidisch: „Dein Anblick flößt Befremden, aber keine Furcht ein. Ich glaube, wir können Vertrauen zu dir haben, wo immer du auch herkommst. Lasse dir also berichten, was geschehen ist..."
Stumm und mit steigendem Erstaunen hörte Gucky zu, und wenn er auch nicht alles erfuhr, so begann er doch zu ahnen, daß er rein zufällig auf eins der großen Geheimnisse des Universums gestoßen war.
4.
O-2 und M-7 weilten zur Berichterstattung beim Kommandanten und seinen neuen Freunden. Zwei Tage waren inzwischen vergangen, in denen sie mehrmals den Raum nebenan aufgesucht hatten. Aber das Bild des Meisters hatte seine Anschauung und Ausdrucksweise nicht geändert. Er drohte weiter mit den fürchterlichsten Strafen, unternahm aber nichts.
Wenigstens bemerkten sie nichts davon.
O-2 schilderte, wie er die Leiter der verschiedenen Abteilungen von der neuen Situation unterrichtet und in ihre Aufgaben eingewiesen hatte. Bis jetzt war ihm niemand begegnet, der nicht begeistert bereit gewesen wäre, mit der alten und grausamen Tradition zu brechen. Wenn alle Sektionsleiter die Botschaft weitergegeben hatten, war jetzt schon das ganze Volk unterrichtet.
M-7 gab ebenfalls einen positiven Bericht ab. Dank der Vorarbeit des zweiten Offiziers hatte er schnell Helfer gefunden, die mit ihm einzeln postierten Wächtern auflauerten und sie unschädlich machten. Das war nicht immer glatt verlaufen, und mehr als einmal mußten die bereits eroberten Waffen eingesetzt werden, um einen Roboter zu zerstören. Das mußte jeweils so schnell geschehen, daß keine Warnung mehr erfolgen konnte. Man wußte, daß die Roboter untereinander durch eingebaute Funkgeräte in ständiger Verbindung standen. Lange würde sich die Aktion ohnehin nicht mehr geheimhalten lassen, wenn die desaktivierten Roboter keine Positionsmeldungen mehr abgaben.
Kaum hatten die beiden Männer ihre Berichte beendet, da summte der Interkom. Das tat er seit zwei Tagen ununterbrochen. O-1 verlangte, den Kommandanten zu sprechen. Ps-5 nickte.
„Ich glaube, wir müssen ihn mit der Wahrheit vertraut machen und dürfen sie ihm nicht länger vorenthalten. Wenn er vernünftig ist, kann er unser Verbündeter werden. Wenn nicht, dann muß er sterben."
„Ich werde das Todeskommando damit beauftragen", meinte K-1. Aber soweit war es noch nicht.
„Zuerst wollen wir sehen, wie er sich zu unseren Vorschlägen stellt, Kommandant", schlug Ps-5 vor.
„Lassen Sie ihn kommen."
Zehn Minuten später betrat O-1 die Zentrale. Er blieb vor der sich schließenden Tür stehen und betrachtete die Anwesenden erstaunt. Dann sagte er mit spröder Stimme: „Was soll das? Ich wollte den Kommandanten allein sprechen."
Ps-5 übernahm es, den Ersten Offizier aufzuklären.
„Setzen Sie
Weitere Kostenlose Bücher