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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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er. Hastig fischte er ein Taschentuch aus der Manteltasche, um es auf die Wunde zu drücken.
    »He, du blutest ja!«
    »Nicht so schlimm!« sagte Zamorra lakonisch, während er sich erhob. Er wollte in Richtung Tür gelangen.
    Nicole Duval folgte Zamorra.
    Zamorra rüttelte an der Türklinke, natürlich ohne Erfolg. Der Riegel war von innen her nicht zu öffnen.
    Er wandte sich ab, trat einige Schritte zurück und ließ sich dann auf einem Mauervorsprung nieder.
    »Was hast du vor?«
    »Gar nichts. Warten und Kräfte sammeln!« gab Zamorra ruhig zurück.
    »Was? Du versuchst nicht, hier rauszukommen! Vielleicht gibt es irgendwo einen Seiteneingang, an den der Werwolf nicht gedacht hat. Wir müssen danach suchen!« Nicole wollte unbedingt weg von hier.
    »Laß das! Du würdest dich in der Dunkelheit doch nicht zurechtfinden.«
    Für einige Sekunden kehrte Stille ein. Nicole Duval war einfach zu verwirrt, um eine Frage zu formulieren.
    »Willst du hier herumsitzen, bis das Monster die Grube fertiggegraben hat und uns abschlachtet?« brüllte sie dann los. Die nervliche Anspannung der letzten paar Minuten, der Schock, als sie das Ungeheuer packte, die Todesangst, all das führte dazu, daß sie einige Sekunden lang die Nerven verlor.
    »Nein, ganz im Gegenteil! Ich überlege, wie ich dem Wolfsmenschen am besten den Garaus mache!«
    »Aber du hast das Amulett weggeworfen. Eine andere Waffe haben wir im Moment nicht!«
    »Hier, Nicole. Fühl mal!« Der Parapsychologe drückte dem Mädchen ein kaltes, rundes Metallstück in die Hand.
    Zamorra konnte sich gut vorstellen, daß Nicols Kinnlade nach unten klappte.
    »Das Amulett?« stieß sie aufgeregt hervor.
    »Mein Amulett, Nicole!« bestätigte der Professor. Er konnte es nicht verhindern, daß sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl.
    »Aber wie hast du denn das gemacht? Ich dachte schon…«
    »Pssst!« zischte Zamorra, der plötzlich Schritte vor der Tür vernahm.
    Schon wurde der quietschende Riegel zurückgeschoben. Das Tor knarrte in den Angeln.
    »Laß dir bloß nichts anmerken!« flüsterte der Professor noch Nicole ins Ohr, dann krampften sich seine Finger um den Talisman, der sich wieder erwärmt hatte.
    Das Tor schwang auf. Die hünenhafte, muskulöse Gestalt der Bestie zeichnete sich schemenhaft vor dem vom Mond erhellten Hintergrund ab.
    Heulend schlug sich der Wolf mit den Krallenfäusten auf die Brust, dann tappte er näher.
    Zamorra fühlte, wie Nicols Fingernägel sich in seine Handfläche bohrten.
    Zamorra atmete tief durch und zählte die Schritte.
    »Jetzt hat eure Stunde geschlagen!« knurrte das Monster heiser. Die roten Pupillen glühten im Dunkel. Geifer hatte sich vor dem zähnestarrenden Maul gebildet.
    Professor Zamorra spannte seine Muskeln, wartete noch einen Augenblick, bevor er einen großen Schritt auf den Werwolf zu machte.
    »Fahr zur Hölle!« rief er dem Wesen entgegen, während er die Hand mit dem Amulett nach vorn schnellen ließ.
    Nicole, die nicht losgelassen hatte, wurde mitgezogen.
    Der Werwolf hatte blitzschnell die drohende Gefahr gewittert. Er duckte sich zur Seite weg. Zamorras Hand mit dem Amulett knallte anstatt auf seine Brust nur auf die Schulter.
    Das Ungeheuer brüllte auf.
    In langen Sätzen hetzte es aus der Kapelle.
    Endlich löste sich Nicols verkrampfte Hand.
    Professor Zamorra stürmte hinterher. Mit einem gewaltigen Sprung überwand er die Steintreppe.
    Wütendes Hundegekläff schlug ihm entgegen. Sechs grauschwarze Wölfe stürzten aus dem Gebüsch.
    Inzwischen versuchte der Werwolf seinem Gegner zu entkommen. Gewandt übersprang er Gräber, bis er schließlich den Hauptweg erreicht hatte.
    Gehetzt blickte sich die Kreatur der Nacht um.
    Sein Todfeind trat gegen die Wölfe, hielt ihnen sein Amulett entgegen.
    Ein heiserer Fluch brach über die blutleeren Lippen der Bestie. Dann stieß er einen fürchterlichen Schrei aus, der die Wölfe sofort zurückrief.
    Ohne sich weiter um den Parapsychologen zu kümmern, hetzte das Rudel ihrem Herrn und Gebieter nach.
    Zamorra spurtete los. Er stand an Schnelligkeit und Gewandtheit dem Werwolf in nichts nach.
    Zamorra biß die Zähne zusammen.
    Ich muß es schaffen! Der Wolfsmensch darf mir nicht entkommen! Noch hat er kein Unheil angerichtet! Ihn dürstet nach Blut! Ich muß ihn unschädlich machen, bevor er Menschen überfällt!
    Als der Werwolf die Grube, die als Grab für Zamorra und Nicole gedacht war, erreicht hatte, sprang ihn Zamorra mit einem wahren Panthersprung

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