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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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wieder an die Worte Creuxs erinnerte.
    »Sie ist Zamorras Sekretärin, jung und hübsch, du wirst deine Freude an ihr haben und…«
    Gérard de Santas leckte mit der langen Zunge gierig über die wulstigen Lippen.
    »Rede nicht so lange, sondern schaffe sie her!« unterbrach er Creux.
    »Wie du willst, Herr. Soll ich Zamorra auch gleich…?«
    »Nein, zuerst das Mädchen! Den Parapsycho…? Wie heißt das doch gleich?«
    »Parapsychologe!«
    »Also, den Parapsychologen holst du später!«
    »Ja, Herr!«
    Louis Creux beeilte sich, den Befehl des Grafen auszuführen. Er wollte sich nicht den Unwillen dieses gewaltigen Monsters zuziehen.
    Gérard de Santas betastete inzwischen seine Wunde, die ihm einst die Silberkugel gerissen hatte.
    Er riß die vermoderten Fetzen, die er noch auf der Brust trug, herunter und hielt den fellbedeckten Brustkorb gegen die Mondstrahlen!
    Die Wunde schloß sich in Sekundenschnelle.
    Er würde schon dafür sorgen, daß sich nie wieder eine geweihte Silberkugel in sein Herz bohren würde!
    Er hatte viel dazugelernt und mußte noch viel vorsichtiger sein als früher.
    Denn er wollte leben! Leben, um zu töten!
    ***
    Zamorra rüttelte verzweifelt an der Tür zu Nicoles Gefängnis.
    »Schaffst du es?« brüllte Nicole Duval.
    »Nein! Die Tür ist nicht von innen her aufzukriegen! Ich sehe mich jetzt noch einmal genauer um. Vielleicht finde ich etwas, mit dem ich dem Tor zu Leibe rücken kann!« Wie immer, so klang auch jetzt seine Stimme voll Tatkraft und Hoffnung. Zamorra hatte nicht eine Sekunde daran gedacht, aufzugeben oder zu resignieren.
    »Nur Mut, Nicole! Noch ist nichts verloren!« rief er zurück.
    »Ja, du hast ja recht!« seufzte das Mädchen, das keinesfalls die Zuversicht ihres Chefs teilte.
    Immer wieder preßte sie ihre Ohren an das massive Holz, um nach draußen auf den Gang zu horchen. Nichts fürchtete sie jetzt mehr, als die gewichtigen Schritte des Werwolfes.
    Sie mußten Zeit gewinnen! Zeit war im Augenblick der einzige Lebensretter!
    In Nicols Gefängnis war es stockdunkel. Sie begann sich durch den Raum zu tasten. Auch sie begann nach etwas zu suchen, womit sie die Tür aufbrechen konnte.
    Das war jedenfalls besser, als einfach herumsitzen.
    Plötzlich hörte sie die Schritte. Dumpf, dröhnend.
    Der Werwolf kam zurück! Mochte der Teufel wissen, was er in der Zwischenzeit getrieben hatte.
    Es quietschte nervenaufreibend. Der Riegel wurde zurückgeschoben!
    Knarrend schwang das Tor auf.
    Eine dunkle, massige Gestalt füllte fast den gesamten Türrahmen aus.
    Die Augen des Unheimlichen glühten rot.
    Er tappte auf das Mädchen zu.
    Fauliger Atem schlug Nicole entgegen, ließ sie angeekelt die Luft anhalten.
    Schon spürte sie die kalte Mauer in ihrem Rücken. Jedes Ausweichen war sinnlos.
    Der Werwolf packte sie.
    Nicole Duval begann zu schreien.
    Wie aus weiter Ferne drang Zamorras Stimme in ihr Bewußtsein. Er rief ihren Namen.
    Dann schleppte sie die Kreatur bereits die Stufen hoch!
    Jeder Widerstand war zwecklos. Die Arme der Bestie hatten sich wie Stahlklammern um ihren zarten Körper geschlossen!
    ***
    Professor Zamorra hatte vergeblich die Kammer durchstöbert. Außer alten Möbeln und anderem, unbrauchbaren Gerümpel befand sich nichts in dem Keller.
    Die Batterien in der Lampe neigten sich dem Ende entgegen, der Strahl wurde immer schwächer.
    Professor Zamorra war heilfroh, daß er ein Paar Ersatzbatterien eingesteckt hatte!
    Er wechselte sie schnell aus.
    Schließlich brach er das Bein eines Stuhles ab und versuchte damit die Tür aus den Angeln zu heben.
    Ein sinnloses Unterfangen!
    Doch er gab nicht auf! Mit einem spitzen Stein schlug er Holzsplitter um Holzsplitter ab.
    Er hätte es sicher bis zum Morgen geschafft, dem Gefängnis zu entfliehen, aber er wußte, daß ihm kaum die nötige Zeit bleiben würde.
    Dann vernahm auch er die Schritte der Kreatur.
    Er hielt den Atem an und hoffte, daß der Werwolf zu ihm in die Kammer kommen würde.
    Er war dem Monster auch ohne Waffen nicht so hilflos ausgeliefert wie das Mädchen.
    Doch das Schicksal wollte es anders!
    Der Werwolf holte Nicole!
    Zamorra hörte sie verzweifelt nach ihm schreien. Er biß die Zähne zusammen. Er konnte ihr nicht helfen!
    Es war leicht zu erraten, was die Bestie mit dem Mädchen machen würde.
    Ohnmächtige Wut ließ Zamorra mit den Zähnen knirschen.
    Verzweifelt stieß er mit dem Fuß gegen eine leere, alte Kiste. Durch Zufall fiel der Lampenschein auf etwas, das Zamorra sofort neue

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