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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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anfangs wie die Pest gehaßt hatte. Er wurde diese Tiere zeit seines Lebens nicht mehr los! Denn auch sie waren ein Bestandteil des Fluches!
    Anfangs versuchte er die Wölfe mit allen Mitteln loszuwerden, doch als er einsah, daß es sinnlos war und sich die Tiere als Kameraden erwiesen, hatte er sie einfach akzeptiert! Im Alter hatte er sie sogar lieben gelernt! Sie waren die einzigen, die dem alten, einsamen Mann die Zeit vertrieben.
    Nun waren ihm die geheimnisvollen, grauschwarzen Wölfe sogar nützlich gewesen.
    Doch heute mußte er Zamorra ohne seine Lieblinge entgegentreten.
    Er schlich auf den Nordtrakt der Ruine zu und kletterte über eine steile Stiege, die in einer Dachkammer endete, nach oben. Natürlich waren von der Kammer nur noch einige Wände übrig, und der Aussichtspunkt lag im Freien.
    Louis Creux suchte hinter einem Mauervorsprung Schutz, um nicht vom Wald her gesehen zu werden.
    Er zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen, als sich ein Brocken aus dem losen Gemäuer löste und nach unten polterte.
    Dichter Tannenwald bedeckte den gesamten Hügel.
    Weit unter ihm befanden sich die kärglichen Äcker, weiter im Hintergrund lag Tousanne. Klein und verträumt.
    Professor Zamorras Wagen hatte die Größe eines Spielzeugautos, doch er entging nicht dem suchenden Blick des Alten.
    Eine Welle aus Haß, gepaart mit Unsicherheit und Furcht, jagte in Creux hoch, als ihm Zamorras Anwesenheit zur Gewißheit wurde.
    Da tauchten auch schon zwei Gestalten auf. Die eines Mannes, und die einer Frau!
    Zamorra und Nicole Duval!
    Louis Creux fuhr unwillkürlich zusammen. Gehetzt verließ er seinen Aussichtsturm. Behende turnte er die Stiege hinunter.
    Er mußte die Leiche vor dem Parapsychologen verstecken und ihm selbst einen gebührenden Empfang bereiten.
    Der Professor sollte diesesmal keine Chance zum Überleben haben!
    Sekundenlang überlegte er, ob er selbst Nicole töten sollte, doch dann kam ihm plötzlich eine teuflische Idee!
    Er hatte binnen weniger Sekunden einen Plan!
    Ja, Nicole sollte ein willkommenes Geschenk für seinen Meister sein! Vielleicht würde ihm das ein wenig über die verlorenen Wölfe hinwegtrösten!
    ***
    Das Zwielicht war in eine satte Dämmerung übergegangen. Der Wind pfiff über die Hügelkuppe, auf der das abgebrannte Schloß lag.
    Professor Zamorra fröstelte.
    Nicole Duval erging es nicht besser, trotz der warmen Pelzjacke.
    Sie schritten den engen, gewundenen Pfad zu der Ruine hoch. Monoton stampften ihre Stiefel auf dem matschigen Untergrund.
    Drückendes Schweigen hatte sich ausgebreitet, zumal Zamorra immer öfter verharrte, um in die beginnende Nacht zu lauschen.
    Als sie schließlich am Ende des Pfades standen und die Ruine mächtig und dunkel vor ihnen lag, knipste Zamorra die Taschenlampe an.
    Nicole zupfte ihn am Ärmel und wies mit ihrem Arm auf die bleiche, runde Scheibe des Mondes, der am Firmament emporzuklettern begann.
    Der Wind verursachte ein harmonisches Rauschen in den Bäumen.
    Zamorra schritt auf den Torbogen der Ruine zu.
    Unermüdlich tastete der Lichtfinger der Lampe das rußgeschwärzte Gemäuer ab.
    »Muß ein schönes Feuer gegeben haben!« murmelte Nicole.
    Professor Zamorra erwiderte nichts, er hatte Nicole gar nicht gehört.
    Seine Finger umfaßten das Amulett. Im nächsten Augenblick hielt er seine Smith und Wesson 44er Magnum, die mit geweihten Silbergeschossen geladen war, in der Hand.
    »Was ist los?« Nicole drängte sich dicht an ihn.
    »Irgend etwas ist hier, das verdammt gefährlich ist! Ich werde das Gefühl nicht los, daß Creux in der Nähe ist!« gab Zamorra zur Antwort.
    »Creux? Hier?« wunderte sich Nicole. Sie sah ihren Chef ungläubig an.
    »Ja! Und es wird nicht mehr lange dauern, bis er sich in einen Werwolf verwandelt!« sagte der Parapsychologe, während er den Griff seines Revolvers fester umspannte.
    Sie traten in den Schloßhof. Nichts Verdächtiges war zu bemerken, kein ungewöhnliches Geräusch zu vernehmen.
    Der heulende Sturm orgelte seine traurige Klagemelodie, der Lichtkegel durchwühlte die Dunkelheit.
    »Wenn sich Creux wirklich hier befindet, dann ist er eindeutig im Vorteil. Er weiß durch das Licht ja immer, wo wir gerade sind!« stellte die Französin fest.
    Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Hatte das Gefühl, von tausend Augen gleichzeitig beobachtet zu werden.
    Zamorra näherte sich der Grube, die Creux aufgegraben hatte.
    »Verdammt, jetzt haben wir die Gewißheit, Nicole! Irgend jemand ist oder war

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