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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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ich. »Ich glaube, wir können das jetzt gut vertragen.«
    Der Mixer füllte die Gläser, und blickte Phil stumm an.
    Clifford Davis. Clida-Bar. Die ersten Buchstaben seines Namens zusammengesetzt. Ich gestehe, in diesem Moment ziemlich überrascht gewesen zu sein.
    »Ist Mister Davis heute anwesend?«, fragte ich Frank.
    »Bis jetzt noch nicht. Vielleicht kommt er noch. Mal ist er hier, mal nicht.«
    Dann ging er zwei Schritte zur Seite, um sich um einen Gast zu kümmern, der sich an die Bar gesetzt hatte.
    »Was sagst du dazu?«, fragte Phil grübelnd.
    Ich wusste, was er dachte. Doch ich wollte nicht Wasser auf seine Mühlen gießen. Zu oft haben wir uns schon auf Theorien eingelassen, die sich später als falsch herausstellten.
    »Wir wollen uns nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten lassen, Phil«, meinte ich. »Wir könnten uns natürlich eine ganze Menge zusammenreimen. Der Haken bei der Sache ist bloß der, dass wir noch nicht einen einzigen Beweis in der Tasche haben. Nur Vermutungen, damit können wir niemandem auf die Schulter tippen und für verhaftet erklären.«
    »Leider hast du Recht, Jerry«, gab Phil zu. »Ich bin der Meinung, dass wir einen kühlen Kopf behalten müssen, um in dieser verzwickten Geschichte weiterzukommen.«
    Frank tauchte wieder vor uns auf.
    »Sagen Sie, Frank«, richtete ich sofort das Wort an ihn, »wissen Sie zufällig, ob Mister Davis eine Großmutter hat?«
    Der Mixer überlegte einige Sekunden.
    »So genau kenne ich zwar nicht die Familienverhältnisse unseres Chefs, aber soweit ich unterrichtet bin und was man so aus dem Kollegenklatsch erfährt, ich glaube kaum, dass der Chef noch eine Großmutter hat. Die müsste ja dann schon ein biblisches Alter haben. Nein, ich halte das eigentlich für ganz ausgeschlossen.«
    Mir kam da plötzlich ein verwegener Einfall. Der Rechtsanwalt hatte doch die angebliche Großmutter mit »Oma« angesprochen, als er während unserer Anwesenheit in seinem Büro telefoniert hatte. Vielleicht war »Oma« ein Deckname?
    »Kennen Sie jemand, den Ihr Chef mit ›Oma‹ anredet?«
    Das Gesicht des Mixers hellte sich auf.
    »Aber ja, das ist doch Barbara Price. Sie tanzt jetzt gerade.«
    Phil und ich rutschten gleichzeitig auf dem Hocker herum und starrten zur Tanzfläche. Zwölf Girls imitierten gerade irgendeinen exotischen Tanz.
    »Wer ist es?«, fragte ich ungeduldig.
    »Die zweite von links«, erklärte Frank.
    Das war die zweite Überraschung innerhalb weniger Minuten.
    Die zweite von links war - die Blonde. Jene blonde Dame, die wir einen ganzen langen Nachmittag verfolgt hatten und die uns dann zum Schluss doch noch durch die Lappen gegangen ist.
    »Jetzt sage ich überhaupt nichts mehr«, knurrte Phil. Ich wusste, Phil ärgerte sich über sich selbst. Er hatte aber durchaus keinen Grund dazu. Irren ist eine sehr menschliche Eigenschaft, und selbst die besten G-men sind weder Hellseher noch Propheten.
    Wir drehten uns wieder um. Es war nicht nötig, dass uns diese Miss Barbara Price entdeckte. Es konnte ja sein, dass sie unsere Gesichter doch sehr gut im Gedächtnis hatte.
    »Wie kommt sie zu dem Spitznamen Oma?«, fragte Phil den Mixer, der uns aufmerksam anschaute.
    »Ach das ist nur, weil sie von allen zwölf Mädchen die älteste ist. Da sagen halt alle Oma zu ihr. Sie wissen ja, wie das mit solchen Bezeichnungen ist. Ehe man es noch richtig begriffen hat, besitzt man einen Spitznamen und wird ihn so schnell nicht wieder los.«
    Frank musste sich wieder um andere Gäste kümmern und ließ uns allein. Phil und ich zogen kurz eine Zwischenbilanz.
    Bestanden Zusammenhänge zwischen dem Mord an Peggy Sterling und der Erpresser-Aff äre oder nicht? Mister Clifford Davis war der Inhaber einer Anwaltskanzlei und einer exklusiven Broadway-Bar. Nun, es ist gewiss ein seltener Kall, dass ein Anwalt zugleich noch eine Vergnügungsgaststätte besitzt. Aber es gibt viele Rechtsanwälte, die die ausgefallensten Hobbies haben, um einen Ausgleich zum Aktenstaub zu haben. Daran war also nichts auszusetzen. Bedenklicher stimmte schon die Tatsache, dass seine Sekretärin scheinbar ohne Motivermordet wurde. Wirklich ohne Motiv? War es denn kein Motiv, dass sie von der Erpressungsgeschichte wusste und einem FBI-Beamten eine Erklärung abgeben wollte. Und dann die Blonde, die Tänzerin Barbara Price, die sich verdächtig gemacht hatte, als sie stundenlang vor Mrs. Margaret Johnsons Wohnsitz herumgestrichen war, sogar das Haus betreten und genau vor Mrs.

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