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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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spitzen Schrei der Damen und die erregten Rufe der Herren schrillten durch den Raum.
    Mit dem Smith & Wesson in der Rechten, boxte ich mich durch den Saal in die Gegend, wo ich das Office vermutete. Phil und Frank würden schon das Richtige tun.
    Ab und zu flammten an den verschiedensten Stellen Streichhölzer auf. Dadurch fand ich die kleine Holztür mit der Aufschrift »Privat - Eintritt nicht gestattet«. Ich nahm darauf keine Rücksicht und warf mich gegen die Tür, da sie verschlossen war. Krachend splitterte das Holz. Auch dieses Zimmer war nicht erleuchtet, aber durch das Fenster, das auf den Hof ging, fiel der Lichtschein gegenüberliegender Wohnungen.
    Der kleine Raum war leer. Ich eilte zur Tür, die sich neben dem Schreibtisch befand. Sie war unverschlossen. Ich trat auf einen schmalen Gang hinaus, jagte zur nächstbesten Tür, befand mich jetzt in einer wiederum leeren Künstlergarderobe und versuchte es bei der nächsten Tür.
    Es war die Requisitenkammer. Ich hatte kaum einen Fuß in den Raum gesetzt, als ich von seitwärts einen Hieb gegen das Kinn bekam, der mich fast aus den Schuhen riss. Mein Kopf flog herum und prallte gegen den Türpfosten. Ich war noch benommen, da empfing ich den nächsten Kinnhaken. Die Waffe wurde mir aus der Hand geschlagen, und ich hörte, wie sie mein unbekannter Gegner mit dem Fuß in irgendeine Ecke beförderte.
    In diesem Augenblick ging das Licht wieder an. Wie ich später erfuhr, war ' Frank in den Keller geeilt und hatte das Notstromaggregat eingeschaltet.
    Da sah ich meinen Gegner. Er war stämmig gebaut, um die fünfzig, hatte ein finsteres, brutales Gesicht und blonde Haare, die zur Bürste geschnitten waren. Er trug einen dunklen Abendanzug.
    Im gleichen Moment, als das Licht den Raum überflutete, fuhr seine rechte Hand in die Jackettasche. Als sie wieder herauskam, war eine Pistole darin. Ich nahm alle meine Sinne zusammen, hieb ihm kräftig auf das Handgelenk, und die Waffe flog in hohem Bogen zwischen Artistenutensilien.
    Wie mir Frank später mitteilte, war mein Gegner kein anderer als der Geschäftsführer, Mike Cowler.
    Cowler kämpfte nach dem Grundsatz, Angriff ist die beste Verteidigung. Doch über kurz oder lang mussten sich seine Kraftreserven erschöpfen, denn er schnaufte bald wie ein Walross.
    Ich tänzelte um ihn herum, ohne den Versuch zu machen, ihn entscheidend zu treffen.
    Cowler wurde langsam nervös und müde. Ich merkte es ihm an. Er war wohl nicht in der Kondition, sich mit mir noch lange herumzuschlagen.
    Plötzlich wurde die Tür, die vorhin ins Schloss gefallen war aufgerissen, und ich starrte in den Lauf einer Maschinenpistole. Dann erst sah ich den Mann, der dass Ding in den Pranken hielt es war der uniformierte Goliath.
    Und dann bekam ich von hinten einen gewaltigen Schlag auf den Kopf und verlor das Bewusstsein.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam und die Augen aufschlug, hockten Phil und der Mixer neben mir auf dem schmutzigen Fußboden der Requisitenkammer.
    Ich schmeckte Brandy-Fusel im Mund und sah, dass Frank mir einiges aus einer Flasche, die er in der Hand hielt, eingeflößt hatte. Mein Blut geriet wieder in Wallung.
    Ich setzte mich aufrecht. Mein Schädel brummte wie ein ganzer Bienenschwarm. Phil schob mir meinen Smith & Wesson ins Halfter.
    Ich stand auf, schleppte mich zur Wasserleitung und hielt den brummenden Schädel unter den eiskalten Wasserstrahl. Dann war ich wieder einigermaßen fit.
    Meine erste Frage, die ich an die beiden richtete, war: »Wo ist Cowler?«
    Statt einer Antwort sagte Phil; »Du hattest ihn ganz schön in der Mache, nicht?«
    »Wir hatten uns gegenseitig in der Mache«, knurrte ich und machte eine ärgerliche Handbewegung. Ich wollte endlich wissen, wo der Geschäftsführer war. Die beiden machten betretene Gesichter, bis sich Phil schließlich aufraffte und sagte: »Cowler ist weg.«
    »Und dieser Panzer schrank, der Portier?«
    »Weg«, sagte Frank lakonisch.
    »Die Blonde, wie heißt sie doch gleich, Barbara Price?«, presste ich hervor.
    »Auch weg«, brummte Phil mürrisch.
    Mit nun schon erhobener Stimme rief ich: »Und der Bankfritze mit der Künstlermähne?«
    »Hawkins ist auch weg«, sagte Phil und sah mich unsicher an.
    »Verflixt«, murmelte ich und kaute auf der Unterlippe herum. Ich war mehr als wütend. Ich wusste nur nicht recht, auf wen. Zum Schluss war ich wütend auf mich selbst. Als der erste Zorn verrauscht war, gingen wir in den Glaspalast zurück. Etwa eine Viertelstunde war

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