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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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hatten sie genug.
    »Den hinteren Fahrstuhl!« schrie einer von ihnen.
    Sie liefen, was sie konnten.
    Well, es ist nicht meine Art, auf Leute zu schießen, die mir nur den Rücken zukehren. Außerdem lag Phil da, und ich wußte nicht, was mit ihm los war.
    Ich sprang ihm zu Hilfe.
    Er stöhnte.
    »Hat’s dich erwischt?« fragte ich und musterte ihn besorgt.
    Nirgendwo war eine Schußwunde zu sehen.
    »Heiliges Texas…!« stöhnte Phil. Dann stieß er einen Fluch aus, der unmöglich wiederzugeben ist.
    Ich half ihm auf die Beine. Seine rechte Hand war geschwollen.
    »Verstaucht!« schimpfte er. »Und so etwas muß mir passieren! Ausgerechnet in dem Augenblick, wo es knallt, muß ich mir die Hand verstauchen!«
    »Sei froh, daß sie dich nicht erwischt haben!« tröstete ich ihn. »Du lagst so schön auf dem Präsentierteller, daß es sowieso ein Wunder ist, daß sie dich nicht getroffen haben.«
    Jetzt, nachdem es im Flur ruhig geworden war, begann der Lärm in den Zimmern. Auf einmal war der ganze Korridor voll von Männern in Schlafanzügen, aufgeregt durcheinanderschnatternden Schwestern und einem halben Dutzend Ärzten.
    »He, einen Doc!« brüllte ich durch das Getöse. »Einen Doc brauchen wir!«
    Vier Mann hoch kamen sie auf uns zugeschossen. Ich überließ ihnen Phil und stieg über das umgekippte Schränkchen. Einige Patienten standen herum und wußten offenbar nicht, was sie machen sollten.
    »FBI!« sagte ich. »Lassen Sie mich durch!«
    Ich beugte mich nieder.
    Hier konnte keiner mehr helfen. Einschuß in die rechte Schläfe.
    Ich zog dem Mann die Brieftasche heraus. Ein paar harmlose Papiere und einen Führerschein.
    Ausgestellt auf den Namen Joe Callaghan…
    Ich steckte die Brieftasche ein. Nachdenklich sah ich in das entstellte Gesicht. Er war ein Gangster, zugegeben. Aber er war ein Mensch.
    Und ich hatte ihn erschossen, Ich ging zurück zu Phil. Ein Ärzt hielt ihm den Arm, ein anderer drückte an der Hand herum. Phil verdrehte die Augen. Kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
    Endlich ließ der Arzt von ihm ab. Inzwischen hatte ein dritter Arzt mit Hilfe einer intelligenten Schwester eine Flasche Brandy auf getrieben. Er hielt sie Phil hin.
    Phil nahm sie.
    »Ärzte wollen das sein!« krächzte er. »Folterknechte sind das!«
    Dann nahm er einen langen Zug.
    Wir regelten die Formalitäten wegen des Toten. Wir erklärten der Funkstreife, die jetzt auf tauchte, den Sachverhalt. Wir bedankten uns bei den Ärzten für die schnelle Hilfe für Phil.
    »Weißt du, warum wir die Bande nicht kennen konnten?« fragte ich unterwegs.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Phil.
    »Die Burschen kommen aus Chicago!«
    »Aus der Verbrecherhochburg!« rief Phil entgeistert. »Es wird immer verrückter!«
    ***
    Nachdem wir Mr. High informiert hatten, gingen wir zurück in unser Office. Im Flur trafen wir Allan Boyd.
    »Gut, daß ich euch treffe!« rief er. »Habt ihr ein paar Minuten Zeit?«
    »Mordsache Lorrence?« fragte ich.
    Er nickte.
    Wir setzten uns in unser Office. Ich bot Zigaretten an, Allan gab Feuer.
    »Zunächst die Handschuhe«, sagte er.
    »Ich habe sie im Labor genau untersuchen lassen. Das Blut ist Menschenblut, und es hat die gleiche Blutgruppe wie das Blut des Ermordeten. Wahrscheinlich ist es sein Blut, aber das ist nicht zu beweisen. Nur die Gleichheit der Blutgruppen kann bewiesen werden.«
    »Immerhin etwas. Die Wahrscheinlichkeit dürfte in diesem Fall reichen«, meinte Phil.
    »Ja«, stimmte Allan zu. »Denn es ist unwahrscheinlich, daß am gleichen Tag noch jemand in der Nähe von Lorrence umgebracht wurde, der dessen Blutgruppe gehabt hat.«
    »Kann der Verdächtige aber nicht geltend machen, daß er sich irgendwo geschnitten hat und das Blut aus dieser Wunde stammt?« warf ich ein.
    Allan lachte.
    »Klar! Daran habe ich auch schon gedacht. Deshalb ließ ich von dem Butler und dem Neffen Blutproben entnehmen. Das Glück ist uns ausnahmsweise einmal hold: Sie haben beide andere Blutgruppen als der alte Lorrence.«
    »Das ändert die Lage. Was ist sonst noch ermittelt worden?«
    »Der Neffe befand sich in einer katastrophalen finanziellen Lage. Obgleich sein Onkel Millionär war, vielfacher Millionär sogar, schien er nicht viel davon zu halten, daß ihm sein Neffe einfach nur auf der Tasche liegen wollte.«
    »Hat er dem Neffen etwa gedroht, ihn hinauszuwerfen, wenn er nicht bald anfängt zu arbeiten?«
    »Haargenau. Dafür gibt es einen bildschönen Beweis. Lorrence tat das nämlich

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