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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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Denn aus den Lautsprechern drang die Stimme des Ermordeten.
    »Hier bei Mr. Chester Lorrence«, sagte die Stimme des Ermordeten empört. »Hör zu, du elender Dieb! Du Strolch hast meinen Namen gefälscht! Ich habe das Ding nicht unterschrieben, das weißt du ganz genau, du leidiger Tagedieb!«
    »Was — was für ein Ding denn?«
    »Halt’s Maul!« schrie der alte Lorrence mit sich überschlagender Stimme. »Du weißt genau, wovon ich rede! Die Bank hatte den Brief an mich schon geschrieben und wollte ihn mit der Nachmittagspost abschicken. Aber weil ich zufällig in der Bank zu tun hatte, gab man mir den Brief gleiph in die Hand. Also, jetzt will dir etwas sagen: Meine Geduld mit dir Faulenzer ist endgültig erschöpft! Bis heute abend sechs Uhr schaffst du das Geld wieder her — oder meine Anzeige gegen dich geht an die Kriminalabteilung der New York City Police! Klar? Das ist alles. Morgen wünsche ich dich nicht mehr in meinem Hause zu sehen!« Klack. Jemand hatte den Hörer aufgelegt. Ein lauteres Knacken entstand, als das Bandgerät ausgeschaltet wurde. Trotzdem sagte Allan nichts, sondern ließ die Bänder wieder auswechseln, um das nun folgende Gespräch wieder auf nehmen zu können.
    Als der Apparat wieder aufnahmebereit war, fragte Allan katzenfreundlich: »Mr. Steve Lorrence, um was handelte es sich denn eigentlich in diesem eigenartigen Telefongespräch?«
    »Das — das ist eine Privatangelegenheit!« krächzte der junge Lorrence.
    »So? Ich will Ihnen etwas sagen: Bei einem Mord gibt es überhaupt keine Privatangelegenheiten! Da gibt es nur wichtige und unwichtige Aussagen. Und welche .Aussage in welche Kategorie gehört, das zu entscheiden überlassen Sie besser uns!«
    Allan machte eine Pause.
    »Licht aus! Beweisstück eins!« rief er dann.
    Der Projektor wurde eingeschaltet. Für ein paar Sekunden erschien auf der Leinwand nur ein helles Viereck, dann wurde das erste Bild sichtbar.
    Es war ein Scheck der Chase Foundation Bank, Manhattan, New York N. Y. Der übliche Text:
    Zahlen Sie uns aus meinem Guthaben die Summe von… Dollar an… oder Überbringer
    war mit Schreibmaschinenschrift ausgefüllt. Es handelte sich um den runden Betrag von 25 000 Dollar. Die Unterschrift war etwas schwer zu entziffern, aber bei längerem Hinsehen konnte man doch erkennen, daß es wohl CH. Lorrence bedeuten sollte.
    »Dieser Scheck«, sagte Allan Boyd, »wurde in der Brieftasche des Ermordeten gefunden. Wie Sie sehen, ist die Rubrik, an wen das Geld ausgezahlt werden soll, nicht ausgefüllt worden. Hier oben zeigt Ihnen aber dieser Stempel, daß der Scheck eingelöst wurde. Wie Sie wissen, muß man beim Einlösen eines Schecks den Erhalt des Geldes durch eine Unterschrift auf der Rückseite des Schecks bestätigen. Beweisstück eins bitte wenden!«
    Es dauerte nicht lange, und auf der Leinwand erschien, in handgroßen Buchstaben durch die Vergrößerung des Apparats, eine Unterschrift. Sie war weniger ausgeprägt als die erste und lautete ganz eindeutig: Steve Lorrence.
    »Dieser Scheck ist am Morgen des Tages eingelöst worden, an dem Chester Lorrence ermordet wurde. Vielmehr ist erst nach einem anfänglichen Zögern der Bank das Geld ausgezahlt worden. Nun weiß man aber, daß die Bank ausgezahlte Schecks als Beleg gegenüber dem Aussteller abheftet! Wie kann also der Scheck, obgleich er von der Bank bezahlt worden ist, in den Besitz des Ermordeten gelangt sein? Nun, darüber gibt das Beweisstück Nummer zwei Auskunft. Unseren Wissenschaftlern ist ein Kabinettstück ihrer Kunstfertigkeit gelungen. Sie haben ein bereits verbranntes Papier wieder elastisch gemacht und eine darauf vorhandene Schrift sichtbar. Bitte!«
    Auf der Leinwand erschien jetzt ein sehr dunkel getöntes, fast schwarzes Viereck, das offensichtlich ein Briefbogen war. Die Schrift darauf war Negativschrift, also weiße Schrift auf schwarzem Grund. Allerdings mußte man sich in unserem Fall ein bißchen anstrengen, die Schrift zu entziffern, denn sie war nicht weiß, sondern nur etwas heller als der schwarzgraue Untergrund des verkohlten Papiers.
    »Ich lese vor«, sagt Allan.
    Die Chase Foundation Bank, Manhattan, an Mr. Chester Lorrence, 432, Park Avenue, Manhattan, New York. Vermerk: Streng persönlich!
    Sehr geehrter Mr. Lorrence, in der Anlage gestatten wie uns, Ihnen einen Scheck aus ihrem Scheckheft zu übersenden, der uns heute durch Ihren Herrn Neffen präsentiert wurde. Wegen der Höhe des Betrages traten unsere Sicherheitskontrollen in

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