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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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Totlachen…«
    Crack stand auf. Er lachte nicht.
    »Ich ruf meine Schwester mal an, daß ich heute nicht nach Hause komme«, sagte er. »Sonst macht sie sich Sorgen. Du weißt ja, wie Frauen sind…«
    »Jaja, natürlich. Aber ich denke, deine Schwester hat kein Telefon?«
    »Wer sagt’denn das?«
    »Na, du hast doch gerade erzählt, daß sie nicht im Telefonbuch stand, als du sie gesucht hast, weil sie nicht mehr in ihrer alten Wohnung war.«
    »Ach so! Ich habe doch nur im Telefonbuch von Manhatten nachgesehen! Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, daß sie wieder zurück in die Bronx, in die Wohnung meiner Mutter geht.«
    »Ach so, verstehe.«
    Crack wählte und wartete. Nach einer Weile meldete sich die Stimme der 27jährigen Tochter.
    »Hallo. May!« sagte Crack weich. »Ist meine Schwester nicht da?«
    »Bist du’s, Onkel Bob?«
    »Ja!«
    »Ist Mutti denn nicht bei dir?«
    »Nein. Wieso denn?«
    »Vor einer Stunde hast du doch einen Mann geschickt, der Mutti abholen sollte. Dir ginge es so schlecht, sagte der Mann, und die Ärzte im Krankenhaus hätten gesagt… Oh!«
    »Die Ärzte hätten gesagt man sollte besser meine Schwester rufen?«
    »Ja…«
    Crack war blaß geworden.
    »Wie sah der Mann aus?« fragte er. Seine Stimme klang heiser. .
    May beschrieb ihn. Crack nickte leise. Kein Zweifel. Es war einer der fünf Männer, die ihn überfallen hatten. Die Beschreibung stimmte genau mit dem breiten Kerl auf den Fotos überein, die er gemacht hatte.
    »Ist — ist denn Mutti etwas passiert?« fragte May ängstlich.
    »Nein, nein. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin nur aus dem Krankenhaus getürmt, weil es mir in dem ewigen Äthergeruch nicht mehr gefiel. Jetzt suchen sie mich wahrscheinlich. Ich wußte ja nicht, daß sie deine Mutter rufen lassen wollten, sonst wäre ich natürlich geblieben. Der Mann ist ein guter Freund von mir. Ich weiß schon, wo ich ihn erreichen kann. Sorge dich nicht, wenn deine Mutter heute etwas später kommt. Ich möchte mit ihr mal richtig ausgehen. Sie hat auch nichts mehr gehabt in den letzten Jahren…«
    »O ja, Onkel! Das ist nett! Ich freu’ mich für Mutti!«
    »So long, May!«
    »So long, Onkel Bob. Du — du bist ein sehr netter Boy!«
    Klack, der Hörer lag.
    Crack drehte sich langsam um.
    »Die Halunken haben meine Schwester gekidnappt!« sagte er tonlos.
    ***
    Ich wartete, bis es acht Uhr war. Um diese Zeit hatte ich mit Phil wieder ein bestimmtes Lokal ausgemacht, wo ich ihn anrufen wollte, damit wir unsere Ergebnisse austauschen konnten.
    Ich rief an und verlangte Mr. Cennen an den Apparat. Das war der Deckname, den ich mit Phil abgesprochen hatte.
    Er meldete sich.
    »Ich muß dich sprechen!« sagte ich. »Bei mir hat sich etwas ergeben.«
    »Bei mir auch!« kam seine vielversprechende Antwort.
    »Okay. Wo?«
    Er dachte eine Weile nach, dann nannte er ein Lokal in einer Straße, die ungefähr gleich weit von unserem jetzigen Standort entfernt war.
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde es schon finden.«
    Ich zahlte und setzte mich in meinen Jaguar. Phil war mit einem Dienstwagen unterwegs, der aber neutral aussah.
    Die Kneipe, die Phil genannt hatte, war ein mittelgutes Restaurant, in dem man sich ungestört unterhalten konnte. Wir setzten uns an einen der Tische, die mit blütenweißen Tischtüchern bedeckt waren, bestellten uns jeder ein Kännchen Kaffee und warteten, bis man es uns serviert hatte.
    Nachdem auch die Zigaretten brannten, erzählte ich ihm, was ich mit Glück und nochmals Glück herausgefunden hatte.
    Er war genauso überrascht wie ich vorher.
    »Donnerwtter!« sagte er. »Crack als Erpresser!«
    »Ja«, nickte ich. »Nicht als Erpresser für sich selbst. Das hätte ich nie geglaubt, dazu ist Crack nicht der Mann. Aber für andere, für arme bedauernswerte Menschen eine ziemlich gemeine Ungesetzlichkeit zu begehen — das ist ihm zuzutrauen. Vergiß nicht, daß er als Agent immer jenseits der Gesetze stand. Es ist nicht verwunderlich, wenn er auch jetzt auf seine Weise versucht, vermeintliche Ungerechtigkeiten auszugleichen.«
    »Ja, ja«, stimmte Phil zu. »Es paßt durchaus in das Bild, das ich mir von Crack gemacht habe. Er ist sicher kein schlechter Kerl, als Mann eine imponierende Gestalt, aber er hat zu lange außerhalb aller Gesetze gestanden, als daß er sich jetzt so ohne weiteres einfügen könnte.«
    Wir schwiegen. Wir dachten beide Über einen Mann nach, der in normalen Zeiten und mit einem normalen Beruf vielleicht eine

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