0084 - Rekruten für Arkon
ankam.
Rhodan besaß nur noch einen einzigen Fiktivtransmitter; er hatte ihn auf dem Kunstplaneten Wanderer von dem Unsterblichen erhalten. Bisher hatte man vergeblich versucht, ihn nachzubauen. Das Gerät arbeitete auf fünfdimensionaler Basis und vermochte Gegenstände an jeden beliebigen Ort ohne Zeitverlust zu befördern.
Anders die normalen Materietransmitter. Sie wurden bereits auf der Erde hergestellt, hatten aber nur eine begrenzte Reichweite und arbeiteten nur dann, wenn es Sender und Empfänger gab. Ein solcher Empfänger sollte nun von der DRUSUS aus mit Hilfe des Fiktivtransmitters nach Zalit befördert werden. Rhodan wünschte, daß auf dem Planeten der Sonne Voga ein empfangsbereiter Materietransmitter stand.
Sikermann lächelte grimmig in sich hinein. An ihm sollte es nicht liegen. Er würde es schon schaffen... Der Alarm gellte durch die Zentrale. „Zwei Spindelschiffe im lichtschnellen Anflug, Sir! Sie funken arkonidischen Kode und verlangen Identifikation."
Sikermanns Ruhe veränderte sich nicht, er sah lediglich auf seine Uhr.
„Abwehren!" knurrte er lakonisch. Er hatte noch vierzig Sekunden Zeit. „Mit allen Waffen!"
Die DRUSUS war den beiden Aufklärern weit überlegen. Ehe die Arkoniden - es konnte sich auch um koloniale Hilfsvölker handeln - ihren Angriff starteten, trieb sie eine unsichtbare Energiefaust Millionen von Kilometer in den Raum zurück. Ihre Aggregate fielen aus, und sie wurden manövrierunfähig. Nur mit Mühe konnten sich die beiden Schiffe mit gespeicherter Notenergie auf Kurs halten, aber sie begnügten sich damit, Admiral Calus zu warnen, daß ein fremdes Schiff arkonidischer Bauart in das System eingedrungen sei und keine Identifikation gegeben habe. Genau dreißig Sekunden nach dem Auftauchen der DRUSUS raste der Alarm durch das Sonnensystem Voga.
Sikermann tauchte mit stark herabgesetzter Geschwindigkeit in die Atmosphäre von Zalit ein und umrundete den Planeten, bis er von Stern die Nachricht erhielt, daß der Funkempfänger das Peilzeichen empfange. Automatisch richtete sich die Zieleinrichtung des Fiktivtransmitters darauf ein, ehe er aktiviert wurde.
Eine Sekunde darauf war das Verladefeld des Transmitters leer. Die Materie-Empfangsstation befand sich irgendwo auf Zalit. Wenn alles programmgemäß verlaufen war, genau zehn Meter neben dem immer noch funkenden Peilsender.
Die DRUSUS schwenkte herum und jagte wieder in den Raum hinaus. Sie war der Oberfläche Zalits nur bis auf einhundert Kilometer nahe gekommen.
Aber die Arkoniden schliefen nicht mehr. Ihr Warnsystem klappte vorzüglich. Mehr als zweihundert Roboteinheiten reagierten auf den Alarm der beiden angegriffenen Spindelkreuzer, und der Regent auf Arkon begann zu ahnen, wer der unbekannte Gegner war. Wenn irgendwo ein Superschlachtschiff der Imperiumsklasse auftauchte, konnte es sich nur um Arkoniden - oder um diese verflixten Terraner handeln.
Natürlich konnte das Robotgehirn nicht fluchen, aber wenn es menschliche Eigenschaften besessen hätte, wäre ihm sicherlich ein Fluch entfahren. So begnügte es sich mit kalten Berechnungen und prozentmäßigen Kalkulationen. An Calus erging der nüchterne Befehl, auf jedes Arkon-Schiff zu schießen, das keine Identifikation gab.
Der Befehl erreichte Zalit, als die DRUSUS bereits im Hyperraum verschwunden war, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Aber in fast der gleichen Sekunde tauchte die CALIFORNIA auf und raste direkt hinein in den Sperrgürtel der alarmierten Roboteinheiten.
Als Rhodan auf dem Bildschirm Zalit erblickte, schaute er gleichzeitig - bildlich gesprochen - in die Mündungen von mehr als dreißig Leichten Kreuzern und anderen Kampfschiffen.
Die Aufforderung zur Abgabe des Kennwortes blieb unbeantwortet. Die Roboter hielten sich an ihre Befehle und eröffneten ein mörderisches Feuer auf das unbekannte Kugelschiff, das vor ihnen aus dem Hyperraum aufgetaucht war und nun versuchte, ihre Front zu durchstoßen.
Es war, als renne die CALIFORNIA gegen eine unsichtbare Mauer aus purer Energie.
4.
Zarlt Kosoka saß auf seinem Thron. Es war ein Thron, der nur noch symbolische Bedeutung besaß und im Grunde genommen keinen Pfifferling mehr wert war.
Mit seinen schwach rötlich gefärbten Augen sah er auf den jungen Offizier hinab, der eben mit herrischer und befehlsgewohnter Stimme sagte: „Mir scheint, Zarlt, du verkennst den Ernst der Lage! Es ist nicht damit getan, widerwillig meine Anordnungen weiterzugeben, sondern es
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