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0084 - Schreie in der Hexengruft

0084 - Schreie in der Hexengruft

Titel: 0084 - Schreie in der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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kommen wir bald heraus. Was sollen wir tun?«
    Jana gab Zamorras Anweisung an die Mädchen weiter.
    »Wir warten!« rief Marja herauf. »Wir treten zur Seite und warten!«
    Nun konnte die eigentliche Arbeit beginnen. Sorgfältig wurden die oben liegenden Steine mit den Händen abgetragen und auf einen Haufen geworfen.
    Dann folgte Zamorras Trick mit dem schnell geknüpften Netz.
    Als in der Mitte des Schutthaufens die erste kleine Öffnung sichtbar wurde, ließ er mit äußerster Vorsicht die nächsten Steine abtragen. Dann wurde das Netz durch die Öffnung gelassen.
    Die Steine hielten. Sie hatten sich beim Sturz dermaßen verkantet, daß sie nicht sogleich in den Stollen unten stürzen würden.
    Die Männer hatten das Netz so angefertigt, daß an den vier Ecken ein Zugseil angebracht war.
    So konnte man das Netz durch die Öffnung zwängen. Sobald es tief genug hing, würde es sich in ganzer Breite öffnen lassen. Mit Hilfe der vier Zugseile war es dann hochzuziehen.
    Dann setzten die Männer abwechselnd zum nächsten Stück ihrer Arbeit an. Einer löste mit seiner Hacke die nächsten Steine, ließ sie langsam nach unten gleiten. Die anderen Männer, unterstützt von den beiden Mädchen, hielten mit aller Kraft die Seile.
    Wenn genügend Steine im Netz waren, wurde es vorsichtig hochgezogen und geleert.
    Mehr als zwanzigmal mußten sie dieses Verfahren anwenden.
    Dann war die Öffnung groß genug.
    Es war nicht zu vermeiden, daß bei dieser Vorarbeit zur Bergung der Mädchen andere Steinbrocken in den Stollen hinabstürzten.
    Aber sie waren keine Gefahr für die Mädchen, die sich in Sicherheit gebracht hatten.
    Endlich war Zamorra mit dem Ergebnis ihrer Bemühungen zufrieden.
    »Die Öffnung ist groß genug«, stellte er fest. »Nun müssen wir sehen, wie wir die Mädchen am besten heraufziehen. Ich glaube nicht, daß sie in ihrem Zustand kräftig genug sind, sich selbst zu helfen. Immerhin müssen sie sich festbinden und absichern. Ich werde mich hinunterhangeln. Bitte, Jana, sagen Sie ihnen, was jetzt folgt.«
    Wieder rief die Rumänin ihre Freundin.
    »Es kommt jemand hinunter, an einem Seil!« rief sie. »Habt ihr verstanden?«
    »Ja!« kam die Antwort der Mädchen.
    Unter Aufsicht der anderen ließ Zamorra das längste Seil in den Schacht pendeln. Dann kletterte er hinunter. Er schätzte die Tiefe dieses ersten Einstiegsschachts auf zwanzig Meter.
    Dann fühlte er festen Boden unter sich. Sofort knipste er sein Feuerzeug an. An eine Laterne hatte man in der Eile nicht gedacht.
    Die Mädchen erkannten den Mann sofort. Dieses Gesicht war ihnen in guter Erinnerung! Sie hatten es in allen Zeitungen gesehen, als die Nachricht von der Überwindung der Nachfolger Draculas durchs ganze Land gegangen war.
    »Zamorra!« rief Marja, ebenso verwundert wie erleichtert.
    »Professor Zamorra!« rief Idrina Matilec. Es war ein Freudenschrei.
    »Der bin ich«, gab der Professor schlicht zurück. »Wer von euch ist Idrina?«
    Das Mädchen gab sich zu erkennen.
    »Ihr werdet als erste nach oben kommen«, sagte Zamorra, in der Hoffnung, daß das Mädchen ihn verstand.
    Er rief nach oben zu Jana.
    »Ich brauche ein weiteres Seil. Etwa zwei Meter lang. Werft es mir herunter!«
    Klatschend landete das Seil auf dem feuchtkalten Boden. Noch immer stand das Wasser teilweise zentimeterhoch.
    Dann machte sich Zamorra an den letzten Teil dieser Aufgabe. Am unteren Ende des Hauptseils brachte er einen Sicherheitsknoten an, daß eine kleine Schlaufe entstand. Die konnten die Mädchen als eine Art Steigbügel benutzen. Sie würde ihnen Halt geben.
    Das zweite Seil diente der erhöhten Sicherheit. Er wußte nicht, ob die Mädchen nicht zu entkräftet waren. Er sah zu, wie Idrina einen Fuß in die Schlaufe setzte.
    Dann nahm er das zweite, kürzere Seil, band es um die Hüfte des Mädchens und brachte es mit einem weiteren Sicherheitsknoten mit dem Hauptseil in Verbindung.
    »Langsam ziehen!« rief er nach oben. »Langsam und vorsichtig! Damit die Mädchen sich nicht an den scharfen Seitenkanten stoßen!«
    Er sah, wie das Mädchen nach oben gezogen wurde. Langsam, aber sicher.
    Idrina sah als erste das Tageslicht wieder.
    »Seil kommt zurück, Professor!« rief Jana ihm von oben zu.
    Das leere Seil wurde wieder in den Schacht gelassen. Dann warf man Zamorra wieder das zweite zu.
    Nun war Marja an der Reihe. Sie wurde auf die gleiche Weise nach oben gezogen.
    Zamorra folgte als letzter. Er verzichtete aber auf das zweite Sicherheitsseil. Er

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